
Duffy sagte im Deutschlandfunk (Audiolink), der Staat müsse sich möglichst viel Geld zurückholen, um das er betrogen worden sei. Dazu sollten die Justizministerien die Finanzämter unterstützen. Zudem seien andere fragwürdige Geschäfte noch möglich, die unterbunden werden müssten. Dass es nun im Justizbereich vorangehe, sei ein erfreulicher Schritt für den Rechtsstaat.
Aktuell steht einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Finanzgeschäfte, Hanno Berger, vor Gericht. Duffy, der bei der Bürgerbewegung Finanzwende aktiv ist, erwartet, dass sich die Verteidigung darauf konzentrieren wird, dass es sich bei "Cum Ex" um ein Schlupfloch handele. Diese Lücke hab es aber nie gegeben, "Cum Ex" sei schon immer illegal gewesen.
Bei den Steuerdeals schoben Banken, Händler und Investoren Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch in einem Kreisgeschäft hin und her. Es war ein Verwirrspiel rund um den Dividendenstichtag, bei dem der Fiskus keinen Überblick mehr hatte und Kapitalertragssteuer erstattete, obwohl die Investoren diese gar nicht gezahlt hatten. Im Juli vergangenen Jahres entschied der Bundesgerichtshof, dass Cum-Ex-Geschäfte rechtswidrig sind. Der deutsche Staat büßte einen zweistelligen Milliardenbetrag ein, von dem er sich bislang 1,8 Milliarden zurückholte.
Das komplette Interview können Sie hier nachlesen. Außerdem finden Sie einen ausführlichen Hintergrund zu "Cum-Ex"-Geschäften.
Diese Nachricht wurde am 08.04.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.