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Förderung von Frauen- und Mädchenfußball
"Auch eine gesellschaftliche Frage"

Um den Frauen- und Mädchenfußball nach dem EM-Erfolg der DFB-Elf nachhaltig zu fördern, müsse es nicht nur im Sport, sondern auch in der Gesellschaft ein Umdenken geben, sagte Lisa Steffny, Trainerin und Mitgründerin von "Equaletics". "Es geht um Stereotype, um Empowerment", so Steffny im Dlf.

Lisa Steffny im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen posiert vor dem EM-Finale gegen England für ein Mannschaftsfoto.
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen posiert vor dem EM-Finale gegen England für ein Mannschaftsfoto. (IMAGO/Beautiful Sports)
Bei der Förderung des Frauensports sei vor allem auch die Gesellschaft gefragt, sagte die Trainerin von ESV Olympia Köln im Dlf. "So ein Großturnier kann einen großen Beitrag leisten helfen, aber es geht eben auch viel um Vorturteile, Sterotypen und Empowerment. Da müssen wir noch einen großen Beitrag mehr leisten, als ein gutes Turnier", sagte Steffny.
Sie kritisierte, dass in der Kreisliga oder Bezirksliga der Männer mehr Geld als in der 2. Frauen-Bundesliga gezahlt werde. "Da sieht man einen riesengroße Diskrepanz, auch was die Rahmenbedingungen angeht", sagte Steffny.

Verband vom Hype etwas überrascht

Der Hype der bei der Frauen-EM in England entstanden sei, komme durchaus für die Landesverbände und den DFB etwas überraschend. Man habe bei den Verbänden eher auf die erfolgreiche Bewerbung der Frauen-WM 2027 gehofft, die Deutschland zusammen mit Belgien und den Niederlanden ausrichten will, sagte die "Equaletics"-Mitgründerin.
Es müsse normaler werden, dass Frauenfußball geschaut wird und es keine Unterscheidung mehr zwischen Männer- und Frauenfußball gebe, sagte Steffny. Hier gebe es noch sehr viel tun.
Lisa Steffny, Trainerin und Mitgründerin von "Equaletics"
Lisa Steffny, Trainerin und Mitgründerin von "Equaletics" (Jessica Sturmberg / Deutschlandradio)

Keine zuschauerfreundlichen Anstoßzeiten

Sie habe allerdings die Befürchtung, dass die Euphorie und die Aufmerksamkeit für die Frauenfußball nach einem Turnier sukzessive wieder abnehmen werde. "Die Anstoßzeiten tun ihr übriges. Frauen-Nationalmannschaft wird um 13 oder 16 Uhr angepfiffen, da arbeiten ganz viele Menschen. Selbst wenn ich am Frauenfußball interessiert bin, ist es schwierig, dass ich das verfolge."
Sie kritistierte auch die Diskussion um die gleiche Bezahlung für Fußballerinnen und Fußballern. "Es ist eine sehr wichtige Diskussion, die sehr unsachlich geführt wird, da ist viel gefährliches Halbwissen von allen möglichen Seiten unterwegs. Es werden Zahlen, Daten und Fakten vermixt."