
Der katholische Würzburger Bischof Jung sprach von Schmerz und Trauer über das, was am Mittwoch geschehen sei. Bayerns evangelischer Landesbischof Kopp kritisierte spaltende Stimmen in der öffentlichen Debatte.
Kopp erklärte in der Stiftskirche in Aschaffenburg, es gebe Kräfte, die die Tat für das Spalten der Gesellschaft nutzen wollten. Doch die Gemeinschaft und der Wille zum friedlichen Miteinander seien stärker als der Hass und die Gewalt Einzelner.
Warnung vor "Scharfmachern"
Der Aschaffenburger Imam Mehmood warnte ebenfalls vor "Spaltern und Scharfmachern". Der Respekt vor den Opfern verbiete es, derartige Taten für Wahlkampfzwecke zu instrumentalisieren, sagte er unter Beifall bei der Gedenkfeier in der Stiftskirche. Zudem gab er zu bedenken, nicht nur der Täter, sondern auch eines der Opfer habe einen Migrationshintergrund.
Die Trauerfeier wurde von 11:45 bis 11:50 Uhr, der Tatzeit am vergangenen Mittwoch, unterbrochen. In dieser Zeit läuteten die Glocken aller Aschaffenburger Kirchen.
Faeser und Söder besuchen Tatort
Auch Bundesinnenminister Faeser und Bayerns Ministerpräsident Söder nahmen an der Trauerfeier teil. Zuvor hatten sie den Tatort besucht. In dem Park, in dem ein zweijähriger Junge einer aus Marokko stammenden Familie und ein 41 Jahre alter Mann am Mittwoch erstochen wurden, legten sie Kränze nieder. Söder sagte am Tatort, es sei unfassbar, dass ein kleines Kind umgebracht worden sei, das sein ganzes Leben noch vor sich hatte. Ein Mann, der helfen wollte, der Zivilcourage gezeigt habe, sei ebenso gestorben. Dem 41 Jahre alten Helfer wird nun posthum die bayerische Rettungsmedaille verliehen, wie Söder ankündigte.
Der Täter war ein offenbar psychisch kranker Afghane. Der 28-Jährige war ausreisepflichtig. Mittlerweile befindet er sich in einer psychiatrischen Einrichtung. Für den getöteten zweijährigen Jungen gab es bereits gestern Abend ein Totengebet in einer Moschee in Frankfurt am Main. Die Veranstaltung war dorthin verlegt worden, weil die Moschee in Aschaffenburg keinen ausreicheden Platz bietet.
Diese Nachricht wurde am 26.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.