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Hyperandrogene Sportler
Hoher Testosteron-Level macht Athletinnen erfolgreicher

Viel Testosteron - viel Power! Sportlerinnen mit einem hohen Testosteron-Level haben Vorteile gegenüber Ahtletinnen mit einem niedrigeren Level. So lautet das Ergebnis einer neuer Studie, die der Weltleichtathletikverband in Auftrag gegeben hat. Die IAAF würde gern eine Testosteron-Obergrenze einführen.

Von Klaas Reese | 04.07.2017
    Caster Semenya bei der Leichtathletik-WM 2015 schaut grimmig
    Frauen mit hohem Testosteron-Spiegel sind in bestimmten Leichtathletik-Disziplinen laut einer neuen Studie erfolgreicher als die mit niedrigem Testosteron-Spiegel. (imago)
    Haben Sportlerinnen mit einem hohen Testosteron-Level wie Caster Semenya unfaire Vorteile? Dieser Frage ging der internationale Leichtathletik-Weltverband IAAF in einer Studie nach und ermittelte für die Leichtathletikdisziplinen über 400 Meter, 400 Meter Hürden, 800 Meter, Hammerwurf und Stabhochsprung Vorteile in Höhe von 1,8 bis 4,5 Prozent.
    Seit Jahren diskutieren Wissenschaftler, Sportler und Funktionäre Wettbewerbsvorteile von Sportlerinnen mit typisch männlichen Androgenwerten.
    IAAF gibt Studie wegen des Falls Semenya in Auftrag
    Ausgelöst wurde die Debatte durch die Erfolge der südafrikanischen Läuferin Caster Semenya, die bei der Weltmeisterschaft 2009 Gold gewonnen hatte und sich danach einem Geschlechtstest unterziehen musste. Bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 gewann die Südafrikanerin Gold über die 800 Meter.
    Die neue Studie hatte der Leichtathletik-Weltverband in Auftrag gegeben, weil der internationale Sportgerichtshof CAS 2015 den Umgang der IAAF mit Sportlerinnen wie Semenya für vorläufig ungültig erklärt hatte. Caster Semenya musste sich zuvor wegen einer Testosteron-Regel einer androgensenkenden Behandlung unterziehen, die nach dem CAS-Urteil ausgesetzt worden war. Dies könnte sich durch die neue Studie allerdings wieder ändern.