Naher Osten
Israel geht weiter gegen die Hamas im Gazastreifen vor

Ungeachtet der grundsätzlich positiven Reaktionen auf den US-Friedensplan für den Gazastreifen hat Israel seine Angriffe fortgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Augenzeugen meldet, bombardierten israelische Flugzeuge und Panzer Ziele in dem Palästinensergebiet. Zuvor hatte US-Präsident Trump erklärt, Israel habe einer vorläufigen Rückzugslinie innerhalb des Gazastreifens zugestimmt.

    Ein Mann führt eine ältere Frau am Gehstock aus dem Schutt eines zerstörten Gebäudes heraus.
    Israel setzt Medienberichten zufolge seine Angriffe im Gazastreifen fort. (AFP / Eyad Baba)
    Trump fügte der Nachricht auf seiner Plattform Truth Social eine Karte bei, die eine Verlaufslinie im Gazastreifen zeigt. In dem kürzlich vorgestellten Friedensplan wir noch keine konkreze Rückzugslinie benannt worden. Trump betonte, sobald die Hamas zustimme, trete sofort eine Waffenruhe in Kraft. Die Terrororganisation hat die US-Initiative bislang nur teilweise gebilligt.

    Netanjahu: Geht um technische Details

    In Ägypten soll es Medienberichten zufolge heute und morgen Gespräche geben. Vertreter Israels und der Hamas wollen in getrennten Beratungen über Details des Friedensplans verhandeln. US-Präsident Trump entsandte seinen Schwiegersohn Jared Kushner und den Sonderbeauftragten Witkoff.
    Konkret soll es um den Austausch der israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene gehen. Der israelische Premierminister Netanjahu sagte in einer Fernsehansprache, er hoffe auf eine Freilassung der israelischen Geiseln aus den Händen der Hamas in den kommenden Tagen. Er habe Israels Verhandlungsteam angewiesen, nach Kairo zu reisen, um die "technischen Details" dafür festzulegen.

    Deutscher Außenminister: Friedensplan unterstützen

    In Tel Aviv demonstrierten am Abend Zehntausende für einen sofortigen Waffenstillstand und die Befreiung der Geiseln. "Jetzt oder nie", stand auf einem riesigen Plakat über der Menge.
    Auch Bundesaußenminister Wadephul rief zur raschen Umsetzung des US-Plans auf. Man brauche jetzt eine "zupackende internationale Zusammenarbeit" zur Unterstützung der Friedensbemühungen, sagte der CDU-Politiker vor seiner Abreise nach Katar und Kuwait. Die Signale der vergangenen Tage stimmten ihn zuversichtlich. Katar gilt neben Ägypten als wichtiger Vermittler bei den Bemühungen um ein Ende des Gaza-Kriegs.
    Der langjährige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, berichtet im Interview der Woche des Deutschlandfunks von zunehmenden Druck auf die Hamas auch von Seiten der arabischen Staaten. Der Trump-Plan werde von entscheidenden Akteuren als "einzige Chance" für eine Lösung des Konflikts gesehen, sagte Ischinger, der den Vorsitz der Sicherheitskonferenz bald an den früheren NATO-Generalsekretär Stoltenberg übergeben soll. Es gehe vor allem darum, in einem ersten Schritt das Töten zu beenden. Die vollständige Plan-Umsetzung verlange viele Zwischenschritte und Geduld, betonte Ischinger: "Das wird nicht Monate dauern, sondern das wird Jahre dauern".

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    Was in dem Gaza-Plan der USA steht, haben wir hier zusammengefasst.
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.