Vor 100 Jahren Der amerikanische Filmregisseur Blake Edwards geboren
„Der rosarote Panther“, „Victor & Victoria“, „Der Partyschreck“ - der Regisseur Blake Edwards war ein Meister der Komödie, aber er wusste auch melancholische Töne anzuschlagen, etwa in der Verfilmung von Truman Capotes Klassiker „Frühstück bei Tiffany“.
Ladies and Gentlemen, one of the true masters: Blake Edwards!
Natürlich macht er auch daraus eine Slapstick-Einlage: Als Blake Edwards im Jahr 2004 den Oscar für sein Lebenswerk bekommt, legt er einen verrückten Stunt hin, saust im Rollstuhl über die Bühne, reißt seinem Laudator Jim Carrey die goldene Trophäe aus der Hand und knallt durch eine Papierwand.
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Der Regisseur Blake Edwards war ein Virtuose des physischen Humors, des subversiven Gags, des komischen Timings.
Inspektor Clouseau und der rosarote Panther
In seiner Kriminalkomödie „Der rosarote Panther“ entwickelt Edwards 1963 gemeinsam mit dem Schauspieler Peter Sellers einen Rhythmus zwischen langgedehntem Slapstick und halsbrecherischen Überraschungen. Für den Vorspann schreibt sein Freund, der Filmkomponist Henry Mancini, jeneMelodie, die in die Filmgeschichte eingeht.
Als tollpatschiger, schrulliger Inspektor Clouseau wird Peter Sellers durch sechs Filme der Rosarote-Panther-Serie schleichen und stolpern. Wenn er nicht gerade in Wandschränke plumpst, geht er verkleidet als Poolreiniger oder Postbeamter auf Verbrecherjagd.
Das Geheimnis eines erfolgreichen Karateangriffs ist das Element der Überraschung.
Edwards verfilmt Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“
Am 26. Juli 1922 wird Blake Edwards als William Blake Crump in Tulsa, Oklahoma, geboren. Sein Großvater war Stummfilmregisseur, sein Vater Produktionsleiter, Edwards selbst fängt als Schauspieler und Drehbuchautor beim Film an. 1959 hat er seinen ersten Erfolg als Regisseur mit der Kriegskomödie „Unternehmen Petticoat“, starbesetzt mit Cary Grant und Tony Curtis.
You get exactly three minutes to get off your fat mattress and get dressed ...” „Yes, Sir!
Als man ihm zwei Jahre später die Verfilmung von Truman Capotes Roman „Frühstück bei Tiffany“ anbietet, greift Edwards zu. Er erinnert sich:
„Bei diesem Drehbuch war ich nicht so blöd, darüber nachzudenken, ob ich es verfilmen sollte oder nicht. Ich wäre dafür den Walk of Fame hochgekrochen! Es war eine Riesengelegenheit für mich.“
Audrey Hepburn spielt das Partygirl Holly Golightly, das einerseits aufstiegsentschlossen mit Männern der New Yorker High Society verkehrt – und andererseits abends am Fenster voller Sehnsucht den romantischen Song „Moon River“ anstimmt. Wieder ist der Komponist Henry Mancini.
Edwards‘ Lieblingsschauspieler Peter Sellers verkörpert die Rebellion
Blake Edwards - ein Filmkünstler zwischen zwei Epochen des amerikanischen Kinos: Sein Handwerk lernte er im glamourösen, „alten“ Hollywood, doch aus seinen Filmen der sechziger Jahre spricht der rebellische Geist des New Hollywood. 1968 schreibt und dreht er einen durchgeknallt-anarchischen Film, in dem letztlich auch die Filmwelt auseinandergenommen wird.
In „Der Partyschreck“ spielt Edwards‘ Lieblingsschauspieler Peter Sellers den indischen Komparsen Hrundi V. Bakshi. Nachdem er durch fortwährende Missgeschicke die Dreharbeiten eines Films durcheinandergebracht und die Kulissen in die Luft gesprengt hat, landet er durch Zufall auf der Party eines Produzenten. Mit der Fernbedienung der hochtechnisierten Villa ruiniert er die Inneneinrichtung, demoliert und verstopft die Toilette. Die Gäste und ein Babyelefant landen im Pool, das komplette Haus verwandelt sich zu den Klängen eines Balalaika-Orchesters in ein Schaumbad.
Julie Andrews spielt einen Mann, der vorgibt eine Frau zu sein
Blake Edwards stirbt im Jahr 2010 im Alter von 88 Jahren in Santa Monica. Anfang der achtziger Jahre dreht er seine letzte große Komödie: Die Neuverfilmung des UFA-Musicals „Victor & Victoria“. Der Film ist auch ein Liebesgeschenk an seine Ehefrau, die wunderbare Schauspielerin Julie Andrews, mit der er mehr als vier Jahrzehnte verheiratet war.
Ich weiß nicht, wie ich mich als Mann benehmen soll!
In „Victor & Victoria“ gibt sich eine arbeitslose Opernsängerin im Paris der 30er-Jahre als Transvestit aus. Und es ist eine schöne Pointe von Blake Edwards, dem König des physischen Humors, Julie Andrews als Frau zu inszenieren, die einen Mann spielt, der vorgibt eine Frau zu sein.
Pippi machen im Stehen …”
“Andererseits gibt es keine Regel, die vorschreibt, dass ein Mann es nicht auch im Sitzen machen kann.”