
Diese Theorie geht auf einen Artikel des Astronomen Wolfhard Schlosser in der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ zurück. Im Dezember 2003 schrieb er:
„Vom Fundort der Scheibe aus betrachtet, liegt das Harzmassiv mit dem Brocken (ungefähr 80 Kilometer entfernt) zur Sommersonnenwende in der Untergangsrichtung der Sonne.“
Der Astronom erwähnte nur die Richtung, behauptete aber nicht, dass der Brocken tatsächlich zu sehen sei. Zudem geht die Sonne nicht hinter dem Brocken unter, sondern ein Stück links von ihm.
Dagegen schrieb Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, im selben Heft: „Der Fundort selbst hat durch seine Visierlinie zum Sonnenuntergang hinter dem Brocken am 21. Juni einen eindeutigen Bezug zu den Horizontdarstellungen auf der Scheibe.“
Der Brocken hatte keine große Bedeutung
Heute lässt sich das nicht überprüfen, weil der Berg voller Bäume ist. Weiter heißt es: „Es ist davon auszugehen, dass der Berg während der Bronzezeit entwaldet war, so dass bei guter Sicht eine Blickbeziehung zum Brocken bestand.“
Allerdings zeigen inzwischen 3D-Geländemodelle, die auf präzisen Radardaten von Satelliten beruhen, dass der Brocken vom Mittelberg aus kaum zu sehen ist.
Er ist zu weit weg und die Erdkrümmung lässt ihn fast hinter einem Hügel im Vordergrund verschwinden. Der Brocken war für die Menschen von Nebra kein auffälliges Merkmal am Horizont.
Sonnenuntergang zu Sommeranfang hinter dem Wurmberg (die Bildunterschrift ist falsch, der Brocken ist der rechte der drei Gipfel)
AufPeakfinder.org lässt sich überprüfen, wo vom Mittelberg aus gesehen die Sonne zu Sommeranfang untergeht
AufPeakfinder.org lässt sich überprüfen, wo vom Mittelberg aus gesehen die Sonne zu Sommeranfang untergeht