
Wer als Unternehmen in Deutschland ein neues Elektroauto anschafft, soll es bald deutlich schneller von der Steuer absetzen können. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums hervor. Mehrere Medien berichten darüber. Ziel ist es demnach, Investitionen gezielt zu fördern und die deutsche Wirtschaft zu stärken. So sollen 75 Prozent der Kosten bereits im Jahr des Kaufs absetzbar sein.
Im auf den Kauf folgenden Jahr können dann noch 10 Prozent abgesetzt werden, in den beiden darauffolgenden Jahren jeweils 5 Prozent und im fünften Jahr 2 Prozent. Die Sonderregelung soll für Käufe zwischen Juli 2025 und Dezember 2027 gelten.
Klingbeil will neue Anreize für Investitionen schaffen
Neben dem Steuervorteil für E-Autos ist auch ein sogenannter "Investitions-Booster" geplant. Demnach sollen Unternehmen Investitionen in Maschinen oder andere bewegliche Güter in den Jahren 2025 bis 2027 mit jeweils bis zu 30 Prozent sofort abschreiben können. Diese Sonderabschreibung soll vom 30. Juni dieses Jahres an bis Anfang 2028 gelten.
Körperschaftsteuer soll sinken
Langfristig will Finanzminister Klingbeil zudem die Körperschaftsteuer senken. Sie soll von aktuell 15 auf 10 Prozent sinken. Diese Reduzierung soll ab 2028 in mehreren Schritten erfolgen und bis 2032 abgeschlossen sein. Auch Gewinne, die im Unternehmen verbleiben, sollen künftig steuerlich begünstigt werden.
Mehr Geld für Forschung
Ein weiterer Bestandteil des Gesetzentwurfs ist die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung. Unternehmen, die in Innovation und Entwicklung investieren, könnten künftig stärker profitieren.
Entlastung soll über Jahre wachsen
Die Entlastungen der deutschen Unternehmen sollen über Jahre anwachsen und 2029 bei 17 Milliarden Euro liegen. Damit will Klingbeil mehrere Maßnahmen umsetzen, auf die sich Union und SPD im Koalitionsvertrag verständigt hatten. Die Einnahmeausfälle betreffen Bund, Länder und Kommunen.
Der Entwurf wurde an die anderen Ressorts weitergeleitet, die nun dazu Stellung beziehen können. Die Pläne benötigen die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat.
Diese Nachricht wurde am 01.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.