Sie sind bunt und heißen "City", "Techno" oder "Bandit Scarf". Das Geschäft mit Atemschutzmasken boomt in Schlesien. Sogar eine "Anti-Smog-Pille" ist im Angebot. 80 Prozent der Privathaushalte heizen im polnischen Kohlerevier Schlesien mit Kohle. Oft wird minderwertiges Material verbrannt, das die Gruben anders nicht mehr loswerden. Der Smog im Revier ist teilweise so stark, dass Schulen und Kindergärten geschlossen werden müssen.
Kohlehauptstadt Katowice
Nirgendwo wird Polens selbstgewählte Abhängigkeit von der Kohle deutlicher, als in der schlesischen "Hauptstadt". Hier hat der größte europäische Kohlekonzern PGG seinen Sitz, hier fördern noch eine Handvoll Bergwerke das "schwarze Gold". Vor gut einem Jahr fand hier die Weltklimakonferenz statt. Die Luftqualität hat sich seitdem nicht verbessert. Jetzt tagte die Weltklima-Konferenz in Madrid und wieder ging es nicht recht voran. Wenige Tage zuvor hatte Polen Ausnahmeregelungen für Europas Ziel "Krimaneutralität" ausgehandelt.
Niedergang der Kohleindustrie
Doch rund um Katowice lässt sich auch der Niedergang des Kohlebergbaus beobachten. Im Zentrum der Stadt wurde die Zeche geschlossen, zu Füßen des Förderturms steht nun eine riesige Shopping-Mall. Die Bergbau-Unternehmen bilden keine neuen Kumpel mehr aus. Und über 50 Prozent der Steinkohle, die in polnischen Kraftwerken verfeuert wird, kommt mittlerweile aus Russland. Tendenz steigend. Derweil haben sich viele neue Betriebe im alten Kohle-Revier etabliert. Solche, die nicht mehr aufs "schwarze Gold" setzen …