Bundestag
Miersch (SPD) nennt Kritik der katholischen Kirche an Verfassungsgerichtskandidatin Brosius-Gersdorf "unchristlich"

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Miersch hat im Zusammenhang mit der verschobenen Verfassungsrichter-Wahl Kritik an der katholischen Kirche geübt.

    Matthias Miersch, SPD-Generalsekretär, spricht im Willy-Brandt-Haus.
    Der SPD-Politiker Matthias Miersch (picture alliance/dpa/Kay Nietfeld)
    Miersch sagte der "Süddeutschen Zeitung", er sei empört darüber, wie sich Bischöfe und Kardinäle in die Debatte eingeschaltet und an der Hetze gegen die Kandidatin Brosius-Gersdorf beteiligt hätten. Kirche dürfe politisch sein, betonte der SPD-Politiker, aber das sei unchristlich gewesen. Der Bamberger Erzbischof Gössl hatte die Haltung von Brosius-Gersdorf zum Lebensrecht ungeborener Kinder als "innenpolitischen Skandal" bezeichnet. Miersch sagte, das sei eine unglaubliche Aussage gegenüber einer anerkannten Juristin.
    Äußerungen von Brosius-Gersdorf zum Abtreibungsrecht waren in Teilen der Unionsfraktion im Bundestag als zu liberal gewertet worden. Deshalb wurde am Freitag die Abstimmung über sie und zwei weitere Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht im letzten Moment verschoben. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

    Weitere Informationen

    Das große Schweigen: die Kirchen, die Politik und die Abtreibungsdebatte
    Diese Nachricht wurde am 14.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.