
Miersch sagte der "Süddeutschen Zeitung", er sei empört darüber, wie sich Bischöfe und Kardinäle in die Debatte eingeschaltet und an der Hetze gegen die Kandidatin Brosius-Gersdorf beteiligt hätten. Kirche dürfe politisch sein, betonte der SPD-Politiker, aber das sei unchristlich gewesen. Der Bamberger Erzbischof Gössl hatte die Haltung von Brosius-Gersdorf zum Lebensrecht ungeborener Kinder als "innenpolitischen Skandal" bezeichnet. Miersch sagte, das sei eine unglaubliche Aussage gegenüber einer anerkannten Juristin.
Äußerungen von Brosius-Gersdorf zum Abtreibungsrecht waren in Teilen der Unionsfraktion im Bundestag als zu liberal gewertet worden. Deshalb wurde am Freitag die Abstimmung über sie und zwei weitere Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht im letzten Moment verschoben. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.
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Das große Schweigen: die Kirchen, die Politik und die Abtreibungsdebatte
Diese Nachricht wurde am 14.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.