
Masala sagte im Deutschlandfunk, es könne gut sein, dass Selenskyj bei diesem Treffen stark unter Druck gesetzt werde, einem Vorschlag für den Friedensprozess zuzustimmen. Wörtlich sprach Masala von "Daumenschrauben".
"Dann bleibt Europa wenig Spielraum"
Wenn Selenskyj dann einem womöglich schlechten Vorschlag zustimme, bleibe Europa bei den folgenden Gesprächen wenig Spielraum. Sollte Selenskyj einen US-Vorschlag aber ablehnen, könnte die Reaktion der USA sein, sich komplett aus dem Krieg und der Ukraine-Hilfe zu verabschieden. Das könnte auch bedeuten, dass den Europäern nicht mehr erlaubt werde, US-Waffen für Kiew zu kaufen. Dann müsse sich zeigen, ob die Europäer wirklich Willens seien, die Ukraine allein zu unterstützen.
Abtretung von Gebieten unter ukrainischer Kontrolle verhindern
Masala betonte, das wichtigste Ziel für die Europäer bei den Gesprächen in Washington bestehe darin, eine freiwillige Abtretung von Gebieten an Russland zu verhindern, die derzeit noch unter ukrainischer Kontrolle stünden. Dabei nannte er ausdrücklich die noch nicht von Russland besetzten Gebiete im Donbass im Osten der Ukraine.
"...dann befindest du dich im Krieg mit uns"
Masala führte weiter aus, ein weiteres Ziel seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die Russland wirklich abschreckten. Er sagte wörtlich, es müsse sich um "harte" Garantien handeln. Ein solches Versprechen müsse beinhalten, dass die Ukraine im Falle einer erneuten russischen Aggression Hilfe bei der Verteidigung bekomme - und zwar nicht in Form von Waffenlieferungen. Masala formulierte es so: "Wenn Du, Wladimir Putin, oder dein Nachfolger, es wagt, die Ukraine nochmals anzugreifen, dann befindest du dich im Krieg mit uns."
Masala lehrt internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München.
Diese Nachricht wurde am 18.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.