Vor neuerlichem Trump-Selenskyj-Treffen
Moskau äußert sich ablehnend zu westlichem Plan für Friedensabkommen im Ukraine-Krieg

Russlands Führung hat sich ablehnend zu den jüngsten westlichen Bemühungen um ein Friedensabkommen geäußert.

    Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland
    Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister von Russland. (Archivbild) (dpa / Richard Drew)
    Der neue Entwurf sei radikal anders als der Text, über den Moskau in den vergangenen Wochen mit Washington verhandelt habe, sagte Vize-Außenminister Rjabkow im russischen Fernsehen. Er warf der Ukraine und den Europäern vor, die Gespräche zu torpedieren. Ohne angemessene Lösung der Probleme, die zu dieser - Zitat - Krise geführt hätten, werde eine abschließende Einigung unmöglich sein.

    Treffen Trump-Selenskyj fürs Wochenende in Florida angekündigt

    Der ukrainische Präsident Selenskyj will an diesem Wochenende mit US-Präsident Trump zusammenkommen. Gegenstand der Beratungen soll dann die überarbeitete Version des zunächst von den USA präsentierten 28-Punkte-Plans sein. Dieser entsprach nahezu nur den russischen Forderungen. Der neue Plan umfasst nur noch 20 Punkte.
    Bei dem Treffen von Selenskyj und Trump soll es um Sicherheitsgarantien und Gebietsfragen gehen. Der 20-Punkte-Plan sei zu 90 Prozent fertig, meinte Selenskyj. Auch mit den Europäern finde eine enge Absprache statt. Selenskyj erwähnte, dass er mit Bundeskanzler Merz erneut über das weitere Vorgehen gesprochen habe.

    Russische Zeitung meldet: Putin sei grundsätzlich zu einem Gebietstausch bereit

    Gegenüber dem Nachrichtenportal ‌Axios ergänzte der ukrainische Präsident, die Entscheidung über den Friedensplan liege nicht allein bei ihm. Falls der Plan schwierige territoriale Zugeständnisse verlange, sei es der beste Weg, den Plan in einem Referendum zur Abstimmung zu stellen. Eine wichtige Voraussetzung für ein solches Referendum sei jedoch ein Waffenstillstand mit Russland.
    Der russische Staatschef Putin wies seinen ‌außenpolitischen Berater Uschakow an, mit Vertretern der US-Regierung über den Plan zu sprechen. Derweil berichtet die russische Zeitung "Kommersant", Putin sei grundsätzlich zu einem Austausch von Gebieten bereit, beharre aber weiterhin auf einer vollständigen Übernahme des Donbass. Für das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird demnach eine gemeinsame russisch-amerikanische ​Verwaltung diskutiert.

    Selenskyj stellt 20-Punkte-Plan vor

    Seit Bekanntwerden eines 28-Punkte-Plans der US-Regierung verhandeln europäische Staats- und Regierungschefs an der Seite der Ukraine, um das Land zu unterstützen. Am Mittwoch hatte Selenskyj die überarbeitete Version eines Friedensplans in 20 Punkten vorgestellt und betont, dass es in einigen Bereichen noch Gesprächsbedarf gebe. Insbesondere die Frage nach möglichen Gebietsabtretungen der Ukraine ist äußerst umstritten.
    Diese Nachricht wurde am 27.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.