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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 13. bis 14. Mai +++

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland sinkt weiter. Großbritannien wird von der Bundesregierung wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft. Litauen will 200.000 Impfstoff-Einheiten an osteuropäischen Nachbarn spenden. Das und weitere Entwicklungen im Newsblog.

    Ein Mitarbeiter zeigt in der Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test.
    Abstrich für einen Corona-Test (dpa / Tom Weller)
    Freitag, 14. Mai
    +++ Die Bundesregierung stuft Großbritannien trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das "zumindest eingeschränkte Vorkommen" der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut im Internet bekanntgab. Die Variante B.1.617.2 hat in Indien zu dramatischen Infektionszahlen beigetragen. Die Nachbarländer Sri Lanka und Nepal werden von der Bundesregierung wegen der Ausbreitung am Sonntag ebenfalls hochgestuft: Sri Lanka zum Risikogebiet und Nepal zum Virusvariantengebiet, der höchsten Risikostufe, für die weitgehende Reisebeschränkungen gelten.
    +++ Litauen wird 200.000 Impfstoff-Einheiten an seine osteuropäischen Nachbarn spenden. "Helfen ist die wahre Solidarität", sagt Außenminister Gabrielius Landsbergis und kündigt an, dass 100.000 Dosen für die Ukraine vorgesehen sind. Die Vakzine werden an die EU-Länder der "Östlichen Partnerschaft" geliefert. Dazu gehören auch Weißrussland, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien und Armenien.
    +++ In Berlin dürfen Cafés und Restaurants ab Freitag vor Pfingsten im Freien wieder Gäste bedienen. Das hat der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und "Bild" beschlossen. Voraussetzung für diese Lockerung der Corona-Maßnahmen ist eine weiterhin stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.
    Berlin: Vor einem Restaurant stehen leere Tische und Stühle.
    Geschlossene Gaststätte in Berlin (Britta Pedersen/dpa-ZB/dpa)
    +++ Kritik an geplanter Aufhebung der Impf-Priorisierungen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat kritisiert, dass einzelne Bundesländer die Priorisierung für Corona-Impfungen aufheben. Dies sei bedauerlich, weil es nach wie vor einen Mangel an Impfstoffen gebe, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk . Es bestehe die Gefahr, dass Menschen mit besseren Kontakten zu Arztpraxen bevorzugt würden. Zugleich appellierte Lauterbach an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Wenn bis zu 30 Prozent ungeimpft blieben, werde es im Herbst wieder zu größeren Ausbrüchen kommen. Mutationen könnten sich dann wieder stärker verbreiten, vor allem die besonders ansteckende indische Covid-19-Variante. Diese Mutation sei sehr ansteckend und auch für Genesene nicht ungefährlich, betonte Lauterbach. In Baden-Württemberg, Bayern und Berlin können Arztpraxen ihre Patienten ab Montag ohne Priorisierung gegen das Covid-19-Virus impfen.
    +++ In der Corona-Pandemie ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter die Marke von 100 gesunken. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, liegt der Wert derzeit bei 96,5. Vor einer Woche betrug er noch fast 126. Die Gesundheitsämter meldeten 11.336 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Das waren mehr als 7.100 weniger als am vergangenen Freitag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung stieg um 190 auf insgesamt 85.848.
    +++ In Berlin beginnt heute ein Modellversuch zu Schwerpunktimpfungen in der Corona-Pandemie. Eingeladen sind mehr als 10.000 Erwachsene aus dem Bezirk Neukölln. Damit will die Senatsverwaltung für Gesundheit Menschen in Stadtvierteln mit hohen Ansteckungszahlen erreichen. Die Impfberechtigten seien über Aushänge an den Haustüren sowie über Sozial- und Bildungseinrichtungen informiert worden. Die Impfungen werden in einer Turnhalle verabreicht. Termine müssten nicht vereinbart werden.
    +++ Bayerns Innenminister Herrmann hat sich dafür ausgesprochen, die Fälschung von Impfausweisen empfindlich zu bestrafen. Der CSU-Politiker sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", es handele sich dabei um Urkundenfälschung und nicht um ein Bagatelldelikt. Es sei höchste Zeit, dass bald ein elektronischer Impfausweis zur Verfügung stehe, der fälschungssicher sei, ergänzte Herrmann.
    +++ Außenminister Maas lehnt in der Corona-Pandemie eine weitere Rückholaktion für Urlauberinnen und Urlauber ab. Der SPD-Politiker sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", wenn sich in bestimmten Ländern die Lage verschlechtern sollte, dürfe das heute niemanden mehr überraschen. Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hätten Gelegenheit gehabt, sich auf die Situation einzustellen. Im März und April 2020 wurden mehr als 200.000 Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nach Deutschland gebracht, die im Ausland festgesessen hatten. Die Kosten lagen Berichten zufolge bei mehr als 90 Millionen Euro.
    +++ Die japanische Regierung weitet den Corona-Notstand weniger als drei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen nochmals aus. In den Präfekturen Hokkaido, Okyama und Hiroshima müssten bis 31. Mai ebenfalls strengere Restriktionen umgesetzt werden. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand für die Olympia-Stadt Tokio abermals verlängert und auf insgesamt sechs Regionen ausgeweitet.
    +++ Nach einem halben Jahr Pause wegen der Corona-Pandemie startet TUI in Griechenland heute offiziell in die Tourismussaison. Am Vormittag sollen die ersten Maschinen mit Urlaubern aus Deutschland auf Kreta ankommen. Gestern waren TUI-Kunden von Kreta aus zu einer Kreuzfahrt aufgebrochen - der ersten von acht durch griechische Gewässer.
    Donnerstag, 13. Mai
    +++ In den USA gibt es neue Empfehlungen der Seuchenschutzbehörde CDC für vollständig Geimpfte. Demnach soll die Maskenpflicht für diesen Personenkreis unter freiem Himmel und in den meisten Innenräumen entfallen. Gleiches soll für Abstandsregeln gelten.
    +++ SPD-Kanzlerkandidat Scholz hält es für die zentrale Aufgabe der kommenden Monate, solidarische und sozialverträgliche Wege aus der Corona-Krise zu finden und zu gestalten. Verstärkt durch die Probleme der Pandemie drohe die deutsche Gesellschaft auseinanderzufallen, sagte Scholz bei einer Online-Diskussion am Rande des Ökumenischen Kirchentags. Es reiche beispielsweise nicht aus, Pflegekräften oder Verkäuferinnen im Supermarkt Beifall zu klatschen. Vielmehr brauche es bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Insofern sei es schlicht geschmacklos, wenn einige jetzt eine Steuersenkung für Spitzenverdiener und Großunternehmen forderten.
    +++ In Kolumbien steht das Gesundheitssystem angesichts der Pandemie vor dem Zusammenbruch. In Bogota seien die Intensivbetten zu fast einhundert Prozent belegt, schreibt Gesundheitsminister Fernando Ruiz auf Twitter. 500 Patienten müssten aus der Hauptstadt in andere Teile des Landes verlegt werden.
    +++ Amazon will neuen Mitarbeitern in den USA einen Bonus von 100 Dollar für einen Impfnachweis zahlen. Das teilte der weltgrößte Onlinehändler mit. Amazon hatte im vergangenen Jahr erklärt, weitere 75.000 Mitarbeiter einzustellen, um den großen Andrang von Kunden zu bewältigen. Dem US-Unternehmen wurde vorgeworfen, in der Corona-Krise nicht genug für den Schutz der Mitarbeiter zu unternehmen.
    +++ Von Berlins Kassenärzten kommt scharfe Kritik an dem Vorstoß, dass jeder - unabhängig von Alter, Vorerkrankung und Beruf - in Berlin künftig eine Corona-Impfung bei Haus- und Betriebsärzten erhalten kann. Dies sei nicht abgesprochen gewesen sei und provoziere Chaos in Praxen. Bei den Menschen würden falsche Erwartungen geweckt. Die Gesundheitsverwaltung machte deutlich, dass der Schritt nicht bedeute, dass jeder sofort nächste Woche geimpft werden könne. Die verfügbaren Impfstoffmengen seien zunächst weiter relativ knapp, hieß es. Erst ab Juni werde mit größeren Mengen gerechnet. Ein Sprecher der Senatsverwaltung hatte mitgeteilt, die Priorisierung werde ab Montag für alle verfügbaren Impfstoffe aufgehoben.
    +++ Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac testet einen weiteren Covid-Impfstoffkandidaten im Tierversuch. Das Mittel habe bei geimpften Ratten eine starke Antigenproduktion sowie starke und dosisabhängige Immunantworten hervorgerufen, erklärte Curevac. Das Unternehmen hat bereits einen Covid-Impfstoff vorgelegt. Eine Zulassung wird von der Europäischen Arzneimittel-Agentur geprüft. Die Europäische Union hat sich von dem Impfstoff schon vorab bis zu 405 Millionen Dosen gesichert.
    +++ In Spanien sollen mehr als zwei Drittel der 47 Millionen Bürgerinnen und Bürger bis Mitte August gegen das Coronavirus geimpft sein, wie Ministerpräsident Sanchez mitteilte. Im Juni erhalte man 13 Millionen weitere Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs. Damit sei man auf dem Weg, die bis Mitte August angestrebte Herdenimmunität zu erreichen.
    +++ Der Verband der Hausärzte in Deutschland fordert, dass Kinder ab zwölf Jahren in Arztpraxen und nicht in Impfzentren und Schulen geimpft werden. Jugendlichen sollte man gerade nach den Turbulenzen der vergangenen Monate kein Chaos bei der Impfung zumuten, sondern ihnen eine ruhige, vertrauensvolle Atmosphäre bieten, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Verbands der Hausärzte, Richter-Scheer, der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei nur in den Haus- und Kinderarztpraxen möglich.
    +++ In den USA können sich von heute an Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Rund 15.000 Apotheken im ganzen Land bieten Impfungen mit Biontech/Pfizer an. Das Präparat hatte zuvor eine entsprechende Zulassung erhalten. Auch Kanada und andere Länder haben den Impfstoff für Jugendliche bereits freigegeben. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung noch.
    Studien legen nahe, dass sich nun vermehrt junge Menschen mit dem Coronavirus anstecken – manchmal auch mit Folgeschäden. Wie weit ist Europa mit den Impfstoffen und was ist mit den ganz Kleinen? Ein Überblick.
    +++ Bundesjustizministerin Lambrecht lehnt härtere Strafen für die Fälschung von Impfpässen ab. Es gehe um genaue Kontrollen, nicht um höhere Strafrahmen, sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt". Wer täusche, riskiere eine empfindliche Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe. Einen gefälschten Nachweis zu verwenden, sei moralisch verwerflich, betonte Lambrecht. Denn wer so tue, als sei er geimpft, nehme in Kauf, andere zu gefährden.
    +++ Die Berliner FDP schlägt im Zusammenhang mit Corona-Impfnachweisen einen Ausweis im Scheckkartenformat vor. Auf der Karte sollen demnach persönliche Informationen sowie die Daten von Erst- und Zweitimpfung gegen Covid-19 vermerkt sein. Dies sei eine wichtige Ergänzung zum gelben Impfheft und auch zu den geplanten digitalen Lösungen per Smartphone, hieß es zu Begründung.
    +++ Der Tübinger Pharmaforscher Curevac testet einen weiteren Covid-Impfstoffkandidaten im Tierversuch. Das Mittel habe bei geimpften Ratten eine starke Antigenproduktion sowie "starke und dosisabhängige Immunantworten" hervorgerufen, erklärte Curevac. Das Unternehmen hat bereits einen Covid-Impfstoff vorgelegt, über dessen Zulassung die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) entscheidet. Die Europäische Union hat sich von dem Impfstoff schon vorab bis zu 405 Millionen Dosen gesichert.
    +++ Spanien ist auf dem Weg zur Herdenimmunität. Mehr als zwei Drittel der 47 Millionen Spanier werden bis Mitte August gegen das Coronavirus geimpft sein, teilt Ministerpräsident Pedro Sanchez mit. Eine wachsende Zahl von über 60-Jährigen erhält jetzt ihre zweite Impfung, mehr als 40 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Auch bei den über 50-Jährigen haben die Impfungen begonnen.
    +++ Die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation, Okonjo-Iweala, dringt auf eine bessere Versorgung mit Corona-Impfstoffen in Afrika. Okonjo-Iweala sagte im Interview mit dem Fernsehsender Euronews, die Herstellung von Impfstoffmengen müsse dort verbessert werden. Aktuell würden 99 Prozent der Vakzine importiert. Die WTO-Direktorin machte zugleich deutlich, dass allein die Aufhebung von Patenten das Problem nicht lösen könne. Mit den Patenten müssten auch Technologien und Wissen bereitstellen, sonst sei man nicht in der Lage die Stoffe herzustellen.
    Eine Krankenschwester gibt einem Patienten einen COVID-19 Test in der Ndlovu Klinik, 200 km nordöstlich von Johannesburg.
    Testen und Impfen gelten hierzulande als Auswege aus der Pandemie. Auch der afrikanische Kontinent sollte besser mit Corona-Impfstoffen versorgt werden, fordert nun die Welthandelsorganisation. (AP/Jerome Delay)
    +++ Haus- und Fachärzte melden eine stark gestiegene Nachfrage nach dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca. Hintergrund sei die kürzlich erfolgte Aufhebung der Priorisierung für das Präparat, sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Preis, der "Rheinischen Post". Die bereitgestellten Mengen reichten inzwischen nicht mehr aus.
    +++ Für Einreisen aus dem Ausland nach Deutschland gilt ab heute eine neue Corona-Verordnung des Bundes. Vollständig Geimpfte und Genesene müssen grundsätzlich nicht mehr in Quarantäne und auch keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen. Das gilt allerdings nicht, wenn man aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten einreist. Die Verordnung sieht auch vor, dass Nicht-Geimpfte die bisher übliche Quarantäne von zehn Tagen nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet umgehen können, wenn sie einen negativen Test vorweisen.
    Die Bundesregierung hat neue Einreisebestimmungen verabschiedet, die auch Reisen zu touristischen Zwecken erleichtern. Diese sind nun in Kraft. Wir erklären, für wen die Einreisequarantäne wegfällt – und was dazu notwendig ist.
    Bild vom spärlich gefüllten Strand in Es Caragol
    Auch in Pandemie-Zeiten sehnen sich viele Deutsche nach Urlaub - nun könnte das Reisen wieder einfacher werden. (Deutschlandradio / Oliver Neuroth)
    +++ Den Impfstoff von Biontech/Pfizer nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca oder umgekehrt? Eine Studie der Universität Oxford hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung mit verschiedenen Präparaten festgestellt.
    Ob Medikamente oder Impfstoffe: Nebenwirkungen gehören dazu – nicht bei allen, aber bei einigen. Ob solche Nebenwirkungen auftreten und wenn ja, welche und wie schwerwiegend sie sind, wird in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut erhoben. Ein Überblick.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 17.419 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind rund 4.500 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die 7-Tage-Inzidenz wird vom RKI mit 103,6 angegeben. Gestern lag sie bei 107,8 und in der Vorwoche bei 125,7. Alle aktuellen Zahlen rund um das Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.
    +++ Deutsche Polizeivertreter warnen angesichts der Lockerungen für Geimpfte und Genesene vor gefälschten Impfpässen. Das Problem bestehe schon heute und werde noch eine ganze Weile aktuell bleiben, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Fiedler, dem "Handelsblatt". Abnehmer könnten etwa Impfverweigerer sein sowie Ein- oder Ausreisewillige, die sich Quarantänepflichten entziehen wollten.
    +++ In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium knapp 363.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 4.120 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Die Dunkelziffer in dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen dürfte Experten zufolge deutlich höher sein. Die Versorgungslage für Kranke ist zum Teil katastrophal.
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