
Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog
Donnerstag, 4. November
+++ Das Robert Koch-Institut stuft das Risiko für die Gesundheit von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie jetzt als sehr hoch ein. Die Bewertung wurde verschärft, wie aus dem Wochenbericht des RKI hervorgeht. Weiter hieß es, für vollständig Geimpfte werde die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt. Noch vor einer Woche war das Risiko im Bericht für Ungeimpfte als hoch und das Risiko für Geimpfte als moderat beschrieben worden. Die aktuelle Entwicklung der Lage sei sehr besorgniserregend, warnte das Robert Koch-Institut.
+++ Wegen des anhaltenden Impfstoffmangels in ärmeren Ländern hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation Corona-Impfstoffhersteller kritisiert. Die Produzenten sollten bei den Bestellungen dem solidarischen UNO-Impfstoff-Programm Covax den Vorzug geben, nicht dem Gewinn für Aktionäre, sagte Tedros in Genf. Man höre Ausreden, warum die ärmeren Länder bislang nur 0,4 Prozent des Impfstoffs erhalten hätten. Tedros verlangte, die Hersteller sollten keinen Impfstoff mehr in Länder liefern, die bereits 40 Prozent ihrer Bevölkerung oder mehr geimpft hätten.
+++ In den USA müssen sich Millionen von Arbeitnehmern in Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten gegen das Coronavirus impfen oder regelmäßig testen lassen. Das sehen neue Regeln für die Unternehmen in der Pandemie vor, die die US-Regierung veröffentlichte. Die Arbeitnehmer sollen demnach bis zum 4. Januar geimpft sein oder sich wöchentlich auf den Erreger testen lassen. Präsident Biden bezeichnete das Vorgehen als Konsequenz aus einer einfachen Wahl dazwischen, mehr Menschen zu Impfungen zu bewegen, oder die Pandemie zu verlängern.

+++ Der Gesundheitsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Glawe, will als Reaktion auf die rapide steigenden Corona-Zahlen und die ausstehenden Auffrischungsimpfungen stillgelegte Impfzentren reaktivieren. "Die Impfzentren müssen wohl wieder ans Netz". Das müsse zügig passieren, sagte der CDU-Politiker dem NDR. In dem Bundesland hatte es zwölf Impfzentren gegeben.
+++ Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern ist weiter gestiegen. Nach Angaben des Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) beträgt sie nun 2.325, eine Steigerung von 105 gegenüber dem Vortag. Die Hospitalisierungsrate gab das Robert Koch-Institut mit 3,73 an. Der Wert ist in den vergangenen Wochen gestiegen, liegt allerdings noch weit unter dem Höhepunkt von Ende Dezember 2020, als er fast 16 erreicht hatte.
+++ Der Streit zwischen dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Spahn und Ärzteverbänden über Corona-Auffrischungsimpfungen ist beigelegt. Das bestätigte ein Sprecher der Gesundheitsministeriums. Demnach sollen im Prinzip alle vollständig Geimpften sechs Monate nach der letzten Impfung eine Auffrischung bekommen können. Möglichst bald sollten sich Ältere, medizinisches Personal und Personen mit Immunschwäche ein drittes Mal impfen lassen.
+++ Als erstes Land weltweit hat Großbritannien ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen. Die Arzneimittelbehörde gab grünes Licht für das Medikament Molnupiravir zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten Covid-Patienten. Gesundheitsminister Javid sprach von einem "historischen Tag" für sein Land. Zum ersten Mal gebe es ein "antivirales Mittel zur Behandlung von Covid-19, das zu Hause eingenommen werden kann".

+++ Österreichs Hauptstadt Wien setzt in der Corona-Pandemie vermehrt auf die 2G-Regel. Ab Ende nächster Woche dürfen nur noch Genesene und gegen das Coronavirus geimpfte Menschen in die Gastronomie oder zum Friseur. Das teilte Wiens Bürgermeister Ludwig mit. 2G gelte auch für Zusammenkünfte ab 25 Personen. Außerdem wolle man es Eltern ermöglich, dass sie ihre fünf- bis zwölfjährigen Kinder impfen lassen können.
+++ In der Debatte um Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus sieht der Hausärzteverband keine Notwendigkeit, die Impfzentren wieder zu öffnen. Die Zentren seien zu Beginn der Pandemie wegen der Kühlung der Impfstoffe und der vielen gleichzeitigen Impfungen nötig gewesen, sagte der Vorsitzende des Verbandes,
Weigelt
, im Deutschlandfunk. Inzwischen seien sie nicht mehr nötig, wenn man das Aufkommen vernünftig abarbeite. Eine Impfung im Impfzentrum koste zudem 450 Euro, während sie beim Arzt 20 Euro koste, erklärte Weigelt.
+++ Vier Prozent der Todesfälle in Deutschland im vergangenen Jahr gehen direkt auf das Coronavirus zurück. Das ergaben die endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach sind 39.758 Menschen an Covid-19 als sogenanntes Grundleiden gestorben - die vom Virus SARS-CoV-2 verursachte Krankheit war in diesen Fällen die ausschlaggebende Todesursache. Wie bereits in den Vorjahren waren den Angaben zufolge Herz- und Kreislauf-Krankheiten die mit Abstand häufigste Todesursache. Mit 338.001 Verstorbenen waren sie für rund ein Drittel aller Sterbefälle ursächlich. Krebserkrankungen waren für fast ein Viertel verantwortlich.
+++ Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 33.949 Corona-Neuinfektionen und damit 172 mehr als am 18. Dezember. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 154,5. Am Vortag hatte der Wert bei 146,6 gelegen, vor einer Woche bei 130,2. Es blieb zunächst offen, inwiefern der Feiertag Allerheiligen am Montag in fünf Bundesländern eine Rolle bei der Entwicklung der Zahlen spielte.
+++ Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, fordert eine verpflichtende Impfung für alle Mitarbeiter im Pflegesektor. "Kein Ungeimpfter darf Kontakt zu einer derart vulnerablen Gruppe haben, weder beruflich noch als Besucher. Das gilt für Senioren- und Pflegeheime wie für Intensivstationen", sagt Weigeldt der "Bild"-Zeitung.

+++ Indonesien hat die Quarantänezeit für vollständig geimpfte Urlauber auf der Insel Bali auf drei Tage verkürzt. Bislang mussten Feriengäste fünf Tage in Isolation, bevor sie sich frei bewegen durften. Die anderen Regeln, die seit Mitte Oktober gelten, hätten sich aber nicht geändert, berichtet die Zeitung "The Bali Times". So müssen Reisende die Quarantäne selbst bezahlen und zudem den Nachweis über eine Krankenversicherung erbringen. Bislang sind Touristen aus 19 Ländern zugelassen, darunter Indien, Japan, Neuseeland, Italien, Frankreich und Spanien. Deutschland ist nicht dabei.
Mittwoch, 3. November
+++ Der US-Immunologe Anthony Fauci warnt vor einer Kombination des jetzigen Coronavirus mit anderen Virentypen: "Ein Virus, das so leicht übertragbar wäre wie das jetzige Sars-CoV-2, kombiniert mit der Sterblichkeit dieser früheren Coronaviren - das wäre eine Katastrophe für die Menschheit", sagte Fauci der "Zeit".
+++ In dem Altenheim im Altmarkkreis Salzwedel ist die Zahl der Corona-Toten unter den Bewohnern auf vier gestiegen. Zwei der Opfer waren nicht geimpft.
+++ In Bayern gilt künftig in Regionen mit einer hohen Corona-Infektionszahl eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz. In Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern müssen dann alle Anwesenden geimpft, genesen oder auf eine Corona-Infektion negativ getestet sein.
+++ Die FDP hat die scheidende Bundesregierung mit Blick auf die Pandemie zur Zurückhaltung gemahnt. Der erster Parlamentarische FDP-Geschäftsführer Buschmann sagte, Kanzlerin Merkel könne nicht einfach Corona-Politik machen, als habe es keine Bundestagswahl gegeben. Buschmann gehört zur FDP-Delegation, die derzeit mit Vertretern von Grünen und SPD über eine neue Ampelkoalition verhandelt.
+++ Bayern hat die vorübergehende Wiedereinführung der Maskenpflicht an Schulen beschlossen. Nach den Herbstferien müssen in den Grundschulen für eine Woche und in den weiterführenden Schulen für zwei Wochen wieder Masken auch am Platz und unabhängig vom Mindestabstand getragen werden. Das beschloss das Kabinett in München.
+++ In der Corona-Pandemie hat sich der Personalmangel auf den Intensivstationen erheblich verschärft. In einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts gaben 72 Prozent der befragten Einrichtungen an, weniger Personal zur Verfügung zu haben als noch Ende vergangenen Jahres. Als Gründe wurden die andauernden Belastungen durch die Pandemie und daraus resultierende Kündigungen sowie Arbeitszeitverkürzungen genannt.
+++ Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Länder aufgerufen, wieder öffentliche Impfangebote einzurichten. Dies müssten nicht unbedingt große Zentren sein, möglich wären auch kleinere dezentrale Einrichtungen. Er erhalte täglich Berichte, dass Imfpwillige keinen Arzt fänden. Spahn betonte in Berlin, das "Boostern" gehe zu langsam. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, hat angesichts der angespannten Corona-Lage zum Impfen und Einhalten der Abstandsregeln aufgerufen. Wenn man jetzt nicht gegensteuere, werde die vierte Welle wieder viel Leid bringen, sagte er in Berlin. Die Welle entwickle sich leider genau wie befürchtet.
+++ Corona-Ausbruch in einem Seniorenzentrum in Sachsen Anhalt. Wie der MDR berichtete, starben zwei Menschen in einer Einrichtung in Salzwedel in der Altmark. Landrat Ziche sagte dem Sender, von den 45 Bewohnern des Altenheims hätten sich 29 mit dem Coronavirus infiziert. Zudem habe es positive Tests beim Pflege-Personal gegeben. Ähnlich wie in Schorfheide war den Angaben zufolge auch dort nur ungefähr die Hälfte des Personals geimpft.
+++ Auch der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat eine abgestimmte Strategie von Bund und Ländern gefordert. Grundlage dafür sollten die Beratungen der Gesundheitsminister morgen und am Freitag sein. Wüste forderte umfassende Auffrischungsimpfungen.
+++ Kanzleramtschef Helge Braun dringt auf eine schnelle Abstimmung von Bund und Ländern über die Corona-Pandemie. "Die Situation ist jetzt ernst und nicht in zwei oder drei Wochen", sagte der geschäftsführende Kanzleramtschef den Sendern RTL/ntv. Es sei jetzt die Zeit, um sich über die ansteigenden Infektions- und Todeszahlen auszutauschen. Die derzeitige Regierung sei auch bereit, sich intensiv mit den Ampel-Parteien auszutauschen.
+++ Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Westerfellhaus, lehnt eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte ab. Der jüngste Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg mache ihn fassungslos, sagte er im Deutschlandfunk. Dennoch halte er die Einführung einer Impfpflicht nicht für den richtigen Weg. Dies könne dazu führen, dass eine Verweigerungshaltung entstehe und sich das Personal etwa verstärkt krankschreiben lasse.
+++ Die Berliner Krankenhausgesellschaft rechnet mit einem baldigen Notbetrieb der Hauptstadt-Kliniken. Die Kliniken befänden sich absehbar in einem neuen Krisenmodus, sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner dem "Tagesspiegel". Er gehe davon aus, dass planbare Behandlungen in den nächsten Wochen zunehmend verschoben werden müssten, um die steigende Zahl an Covid-19-Patienten versorgen zu können. Wahrscheinlich müssten zehn Prozent der Krankenbetten, also ca 2.000, bald für Corona-Fälle frei gehalten werden.
+++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 20.398 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 146,6 nach 153,7 gestern. Damit sinkt die gemeldete Inzidenz den zweiten Tag in Folge. Möglich sind allerdings Nachmeldungen, da der Montag in einigen Bundesländern ein Feiertag war. Im Zusammenhang mit dem Virus wurden in den vergangenen 24 Stunden 194 neue Todesfälle registriert.
+++ Angesichts der angespannten Corona-Lage verschärfen einige Bundesländer die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. In Baden-Württemberg gelten ab heute strengere Regeln für Menschen ohne Corona-Impfung. In Bayern berät das Kabinett über Verschärfungen. So soll unter anderem soll unter anderem die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder eingeführt. Sachsen will die 2G-Regel etwa für Gastronomie und Veranstaltungen drinnen einführen. In Baden-Württemberg gilt: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nun für zahlreiche Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen einen teuren PCR-Test vorweisen - etwa im Restaurant, Kino, Schwimmbad, Museum oder in der Kantine. Auch die Kontaktbeschränkungen kehren zumindest für Ungeimpfte wieder zurück.
+++ Patientenvertreter kritisieren Pläne, auch in Pflegeheimen die sogenannte 2G-Regel zu ermöglichen. Dass dort dann nur noch Genesene und vollständig Geimpfte Zutritt hätten, sei unverantwortlich, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Niemand könne ein Interesse daran haben, auf diese Weise einen Keil zwischen Angehörige und Bewohner zu treiben.
+++ In die deutschen Fußballstadien sollten nach dem Wunsch einer Mehrheit der Bundesbürger nur geimpfte und genesene Zuschauer Einlass erhalten. 60 Prozent der Befragten sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur dafür aus, ausschließlich die 2G-Regel für den Zugang zu den Arenen anzuwenden. 29 Prozent der Deutschen würden dies demnach nicht richtig finden.
+++ Angesichts der angespannten Infektionslage fordert Bayerns Gesundheitsminister Holetschek den Bund zu mehr finanzieller Unterstützung für Krankenhäuser und Pflegekräfte auf. Es müsse so schnell wie möglich Steuerfreiheit für alle Zuschläge der Beschäftigten in der Pflege geben, sagte der CSU-Politiker der "Rheinischen Post". Zudem regte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz an, die Krankenhäuser besser zu unterstützen.
+++ Weil sie betrügerisch mehr als 100.000 Corona-Schnelltests bestellt haben sollen, müssen sich zwei Männer ab heute vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die 26- und 28-Jährigen sollen im April und Mai 2021 im großen Stil Corona-Schnelltests geordert, die Ware im Wert von insgesamt rund 400.000 Euro jedoch nach Erhalt - wie von Anfang an geplant - nicht bezahlt haben. aut Ermittlungen sollen die Männer bei der Bestellung teilweise falsche Personalien genutzt haben. Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug und gewerbsmäßiges Gebrauchen von falschen amtlichen Ausweisen.
Dienstag, 2. November
+++ Nach einem Corona-Ausbruch im Kult-Lokal "Sansibar" auf der Nordseeinsel Sylt hat der Wirt Herbert Seckler sein Restaurant geschlossen. Alle seien doppelt geimpft, sagte Seckler der "Bild"-Zeitung. Er könne sich es nicht erklären. Aus Fürsorge für Gäste und Angestellte werde er sein Restaurant in den Rantumer Dünen bis auf weiteres schließen. 29 von rund 100 Angestellten waren den Angaben zufolge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der NDR berichtet, ist laut dem Kreis unklar, ob Gäste betroffen sind. Da sie sich nicht mehr registrieren müssten, sei es schwer nachzuvollziehen, ob sich auch von ihnen jemand angesteckt habe, heißt es.
+++ Angesichts steigender Covid-Fallzahlen hat die niederländische Regierung wieder Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionswelle beschlossen. Dazu gehöre auch das Tragen von Gesichtsmasken, sagte Ministerpräsident Mark Rutte. Die Verwendung eines sogenannten "Corona-Passes", mit dem eine Impfung oder ein negativer Corona-Test nachgewiesen werden kann, wird ab dem 6. November auf öffentliche Orte wie Museen, Sporthallen und Außenterrassen ausgeweitet. Mehr als 1.200 Covid-Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden, so viele wie seit fünf Monaten nicht mehr.

+++ Rumänien hat eine Rekordzahl von 591 Corona-Todesfällen an einem Tag gemeldet. 541 von ihnen seien nicht geimpft gewesen, teilten die Behörden mit. Der bisherige Tagesrekord von 574 Todesopfern wurde am 19. Oktober registriert. Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien mehr als 1,6 Millionen Infektionen bestätigt und 48 664 Todesfälle registriert. Nur 37 Prozent der Erwachsenen des Landes, das rund 19 Millionen Einwohner hat, sind vollständig geimpft. Von den 27 EU-Mitgliedstaaten hat nur Bulgarien eine noch geringere Impfquote. Rumänien verschärfte seinen Schutzmaßnahmen. Für viele alltägliche Aktivitäten, wie den Besuch eines Fitnessstudios, eines Kinos oder eines Einkaufszentrums, sind Impfbescheinigungen erforderlich. Es gilt eine Ausgangssperre ab 22 Uhr.
+++ In Griechenland dürfen ungeimpfte Bürger ab Samstag Einrichtungen wie Behörden, Banken, Geschäfte und Friseure nur noch mit einem aktuellen negativen Corona-Test betreten. Ungeimpfte Bürger seien anfälliger für eine Corona-Infektion und müssten deshalb auch mehr Vorsicht walten lassen, sagte Gesundheitsminister Plevris. In Griechenland ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt stark angestiegen. Fast 90 Prozent der Corona-Intensivbetten sind belegt.
+++ In Baden-Württemberg tritt ab morgen die Corona-Warnstufe in Kraft. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen habe den zweiten Werktag in Folge den Wert von 250 überschritten, wie das Gesundheitsministerium in Stuttgart mitteilte. Damit gelten künftig wieder strengere Regeln vor allem für Ungeimpfte.
+++ Sachsen will die 2G-Regel (geimpft oder genesen) für Bereiche wie Gastronomie, Veranstaltungen im Innenbereich oder Großveranstaltungen einführen. Das sehen Eckpunkte der neuen Schutzverordnung vor, über die das Kabinett beriet. Nicht betroffen sind der Einzelhandel und etwa Gottesdienste. Bisher bestehende Ausnahmeregelungen für Kinder- und Jugendliche sowie Menschen, die sich nicht impfen lassen können, gelten fort. Als Grund für die erweiterten Schutzmaßnahmen nennt die Landesregierung das Infektionsgeschehen. Die neue Verordnung soll am kommenden Montag in Kraft treten. AfD und FDP kritisierten die Pläne.
+++ Sechs schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien sind nach Deutschland geflogen worden. Sie sollen in Krankenhäusern in Hamburg, Kiel und Lübeck behandelt werden, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. Weitere Flüge aus Rumänien in andere deutsche Städte sollen folgen. In Rumänien lag die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen zuletzt bei über 1.000 pro 100 000 Einwohner. Nur knapp ein Drittel der Rumänen sind laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. In dem EU-Land sind binnen 24 Stunden 591 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben. Das ist ein neuer Höchststand.
+++ Angesichts der jüngsten tödlichen Corona-Fälle in Pflegeheimen haben erste Bundesländer eine tägliche Testpflicht für ungeimpftes Personal angekündigt. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer sagte in Mainz, damit sollten besonders gefährdete Menschen angesichts der steigenden Inzidenzen besser geschützt werden. Nach ihren Worten gilt die Testpflicht vom kommenden Montag an für Krankenhäuser und Pflegeheime. Die brandenburgische Landesregierung kündigte nach dpa-Angaben eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Pflegekräfte ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 an.
+++ Das Klinikum Görlitz hat zum Schutz von Patienten, Angehörigen und Beschäftigten ein weitgehendes Besuchsverbot verhängt. Grund ist eine steigende Zahl von Corona-Patienten. Aktuell versorge man 21 Frauen und Männer mit einer Covid-19-Erkrankung, zwei davon auf der Intensivstation, teilte das sächsische Klinikum mit. Ausnahmen vom Besuchsverbot gebe es nur für Begleitpersonen bei Geburten, stationär betreuten Kindern und Schwerstkranken in einer besonders schwierigen Situation. Besucher müssten einen negativen Testnachweis mitbringen. Das gelte auch für Geimpfte und Genesene, hieß es. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist für den Freistaat eine Sieben-Tages-Inzidenz von 284,4 aus. Das war nach Thüringen der zweithöchste Wert aller Bundesländer.
+++ Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 sollen nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Spahn allen Bürgern angeboten werden, deren Immunisierung länger als ein halbes Jahr zurückliegt. Das berichtet die Funke-Mediengruppe unter Berufung auf einen Beschlussentwurf von Spahns Ministerium für die Ende der Woche tagende Gesundheitsminister-Konferenz. Demnach sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder sowie Ärztinnen und Ärzte aktiv über das Booster-Angebot informieren.
+++ Die Ständige Impfkommission will in wenigen Wochen entscheiden, ob sie Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 für alle empfiehlt. Das sagte der Vorsitzende Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es gebe Daten aus internationalen Studien, die dafür sprächen. Es müsse geprüft werden, inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. Derzeit empfiehlt die Stiko eine so genannte Booster-Impfung für Über-70-Jährige und für Menschen mit Vorerkrankungen.
Warum trotz aller Impfungen und sonstiger Maßnahmen gegen Covid-19 die vierte Corona-Welle droht: ein Überblick.
+++ In Nordrhein-Westfalen müssen Schüler seit heute während des Unterrichts am Sitzplatz keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Für Lehrkräfte entfällt die Pflicht, so lange ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Für den Außenbereich war die Maskenpflicht schon vor einiger Zeit abgeschafft worden. Sie gilt nur noch, wenn Schüler ihren festen Sitzplatz verlassen oder sich im Schulgebäude aufhalten.

+++ Zudem gelten in Nordrhein-Westfalen erweiterte Quarantäne-Regeln. Tritt in einer Klasse ein Corona-Fall auf, wird die Quarantäne auf die nachweislich infizierte Person und jetzt auch auf den unmittelbaren Sitznachbarn ausgedehnt.
+++ Nach Ansicht des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Gassen, müssen bis Ende Dezember 15 Millionen Menschen in Deutschland eine Booster-Impfung verabreicht bekommen. "Das ist machbar", sagt Gassen in Berlin. Die Arztpraxen in Deutschland seien dazu in der Lage. Allerdings müssten dafür die Rahmenbedingungen stimmen. Es sei nicht hilfreich, wenn diese durch die Politik alle paar Wochen geändert würden. Die betreffenden Personen müssten in einem geordneten Verfahren angeschrieben werden.
+++ In Rumänien sind binnen 24 Stunden 591 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Das ist ein Rekordwert, wie offizielle Daten zeigen. Bislang starben 48.664 Menschen nachgewiesenermaßen mit oder an dem Virus. In Rumänien sind nur rund 37 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft, damit steht das Land an vorletzter Stelle in der EU, vor Bulgarien, wo nur ein Viertel aller Erwachsenen geimpft ist.
+++ In Russland registrieren die Gesundheitsbehörden 1178 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Mit weit über 470.000 Toten verzeichnet Russland nach den USA und Brasilien die höchsten Todeszahlen weltweit. Es wurden zudem gut 39.000 Neuinfektionen nachgewiesen, fast 5.800 allein in Moskau.

+++ Japan wird wohl bald seine Einreisevorschriften lockern. So soll womöglich ab kommenden Montag die Quarantänezeit für Geschäftsreisende auf drei von bislang zehn Tagen verkürzt werden, melden verschiedene japanische Medien. Es sei zudem angedacht, mehr Menschen als bisher in der Pandemie ins Land zu lassen. Das Einreiselimit solle heraufgesetzt werden - auf täglich bis zu 5000 Menschen von bislang 3500. Die Regierung bestätigte lediglich, die Einreisbeschränkungen schrittweise lockern zu wollen.
+++ Wegen der zuletzt stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen fordert der Sozialverband VdK eine Testpflicht für alle Besucher und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern - und zwar "unabhängig vom Impfstatus", sagte VdK-Präsidentin Bentele. Auch Geimpfte und Genesene könnten das Virus übertragen. Deshalb müsse jetzt schnell gehandelt werden. Hintergrund sind Impfdurchbrüche in Heimen.
+++ Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Weigeldt, forderte eine Impfpflicht für Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen arbeiten. Er sagte der "Wirtschaftswoche", es sei der größte Fehler der noch amtierenden Bundesregierung in der Corona-Politik gewesen, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgeschlossen zu haben.
+++ Von den Kommunen kommt Kritik an der Debatte über eine kurzfristige Wiedereröffnung von Corona-Impfzentren. Ein Impfzentrum sei "keine Taschenlampe", die je nach Stimmungslage aus- und wieder angeknipst werden könne, heißt es in einem Schreiben des Deutschen Städtetags an die Gesundheitsminister der Länder, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Strukturen seien verändert, Flächen anderweitig genutzt, Personal umgeschichtet worden. Ein derartiger Richtungsumschwung sei nicht nachvollziehbar.
Auch der FDP-Politiker und Obmann seiner Partei im Gesundheitsausschuss, Ullmann, hält die Wiedereröffnung von Impfzentren für unnötig. Bei den Auffrischungsimpfungen setze er vor allem auf die Unterstützung der Hausarztpraxen, sagte Ullmann im Deutschlandfunk.

+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erstmals seit zwei Wochen leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut teilte mit, sie betrage nun 153,7. Der Wert gibt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 154,8 gelegen. Den Angaben zufolge wurden binnen 24 Stunden 10.813 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 81 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Krankheitserreger verzeichnet.
Weitere aktuelle Zahlen zum Coronavirus haben wir hier zusammengestellt.
+++ Nordrhein-Westfalens Regierungschef Wüst befürwortet als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz angesichts steigender Corona-Zahlen eine rasche Bund-Länder-Runde. Ein Treffen in der kommenden Woche erscheine sachgerecht, was Tempo und Gründlichkeit der Vorbereitung betreffe, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der starke Anstieg der Infektionen erfordere konzentrierte Wachsamkeit und entschlossenes Handeln Aller bei der Impf-Strategie. Wüst sprach sich dafür aus, auch den für den Winter die Grundregeln abzustecken.

+++ Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, hat sich kritisch zu Überlegungen geäußert, die Impfzentren wieder zu öffnen. Die jetzt notwendigen Auffrischungsimpfungen sollten die niedergelassene Ärzte übernehmen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie hätten dafür die Erfahrung und Kapazitäten. Falsch dagegen wäre es, jetzt wieder auf Impfzentren zu setzen. Diese seien zehnmal so teuer wie das Impfen in den Arztpraxen, erklärte Montgomery. Außerdem sei die Hemmschwelle für viele Menschen beim Hausarzt viel niedriger.

Montag, 1. November
+++ Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sollten nach Ansicht des niedersächsischen Hausärzteverbandes flexibler an Arztpraxen geliefert werden. Die Auslieferung sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie müsse situativ am Folgetag möglich sein, sagte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes. Eine Hausarztpraxis müsse sämtliche Corona-Impfungen weit im Voraus planen, da zwischen Bestellung und Lieferung mindestens zwei Wochen lägen. Dies sei so festgeschrieben vom Bund.
+++ Die Zahl der Toten nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg ist auf 14 gestiegen. Gesundheitsministerin Nonnemacher sprach im RBB von einem schlimmen Befund. In der Einrichtung sind nach Angaben des Landkreises Barnim mehr als 40 Bewohner und 15 Mitarbeitende an Covid-19 erkrankt.
+++ Indonesien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Novavax zugelassen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Impfstoff für Indonesien unter dem Markennamen Covovax in Indien hergestellt. Die Auslieferung solle in Kürze beginnen. Novavax hat auch in der EU eine Zulassung beantragt und bereits einen Liefervertrag abgeschlossen. Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin plant das Vakzin für 2022 bereits ein.
+++ Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat eine Ärztin aus Duderstadt angeklagt, die falsche Atteste für Impfgegner und -skeptiker ausgestellt haben soll. Der Frau werde zum einen zur Last gelegt, zwei Impfunfähigkeits-Bescheinigungen für Kinder zur Vorlage bei Behörden, Kindertagesstätten und Arbeitgebern ausgestellt zu haben, sagte Oberstaatsanwalt Buick. Zudem soll die Medizinerin 16 Atteste an Personen ausgestellt haben, die diese vom Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung befreiten.
+++ Etwa 9.000 städtische Beschäftigte in New York sind wegen des Nichtbefolgens einer Corona-Impfanordnung unbezahlt beurlaubt worden. Das gab Bürgermeister Bill de Blasio bekannt. Die Impfpflicht für Angestellte der Stadt war heute in Kraft getreten. Etwa neun von zehn von der Impfpflicht betroffenen städtischen Beschäftigten kamen bis zum Start der Maßnahme der Pflicht nach, sich impfen zu lassen. Störungen der Abläufe wegen fehlender Impfungen gab es nach Angaben de Blasios nicht. In der Millionenmetropole arbeiten etwa 300.000 Menschen bei der Stadt.
+++ Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Forderung von Bundesgesundheitsminister Spahn nach einem Wiederhochfahren der Impfzentren zurückgewiesen. Die Impfzentren in alter Form werde es nicht mehr geben, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Düsseldorf. Seit der Schließung der Impfzentren Ende September würden die Impfungen überwiegend von der niedergelassenen Ärzteschaft sowie der Betriebsärzteschaft übernommen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen hätten die Zusage gegeben, dass die Impfungen problemlos liefen und es genügend Arztpraxen gebe, die flächendeckend Impfangebote anböten.
+++ Die Bundeswehr fliegt schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien zur Behandlung nach Deutschland. Dazu sei ein Airbus A310 der Luftwaffe in Bukarest gelandet, schrieb der Sanitätsdienst der Truppe auf Twitter. Demnach sollen insgesamt sechs an Covid-19 erkrankte Menschen in deutsche Kliniken gebracht werden. In Rumänien ist laut den Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC nur knapp ein Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen ist eine der höchsten in der EU und beträgt derzeit mehr als 1.000.
+++ Russlands Präsident Putin hat das Militär zum Bau medizinischer Einrichtungen für die stark wachsende Zahl von Corona-Patienten aufgefordert. Die zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten sollten das Gesundheitswesen entlasten, sagte Putin bei einer Sitzung in Moskau, an der auch Verteidigungsminister Schoigu teilnahm. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt täglich bei über 40.000. Zudem verzeichnet Russland mehr als 1.000 Tote am Tag. Experten vermuten, dass die Zahlen tatsächlich deutlich höher sind.
+++ Die Sprecherin des Weißen Hauses, Psaki, ist mit dem Coronavirus infiziert worden. Sie hatte beschlossen, US-Präsident Biden auf seiner Europa-Reise zum G20-Gipfel in Rom und zur Weltklimakonferenz in Glasgow nicht zu begleiten, weil sich Angehörige von ihr infiziert hatten. Heute erklärte sie, nach mehreren negativen Tests sei sie schließlich positiv getestet worden. Dank einer Impfung habe sie nur leichte Symptome, sagte Psaki. Biden selbst wurde inzwischen
negativ auf das Virus getestet.
negativ auf das Virus getestet.
+++ Nach fast 600 Tagen lockert Australien die Corona-Grenzregelungen für mehrere Landesteile. Betroffen sind New South Wales und Victoria sowie das Gebiet um die Hauptstadt Canberra. Geimpfte können dort aus- und wieder einreisen, ohne eine 14-tätige Hotel-Quarantäne einhalten zu müssen. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Regierung im März vergangenen Jahres fast alle Reisen nach Australien gestoppt.

+++ Thailand öffnete seine Grenzen für Touristen aus 46 Ländern und Regionen ebenfalls wieder. Vollständig Geimpfte müssen nicht mehr in Quarantäne und können sich frei bewegen. Israel lässt nach mehr als anderthalb Jahren wieder Individualtouristen ins Land.
+++ Weltweit sind inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Corona-Virus gestorben. Das meldet die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. UNO-Generalsekretär Guterres bezeichnete die Fünf-Millionen-Marke als "schmerzhafte neue Schwelle". Es wäre ein Fehler zu glauben, dass die Pandemie vorbei sei. In Afrika etwa seien erst fünf Prozent der Bevölkerung voll geimpft.
Insgesamt haben sich laut den Daten mehr als 246 Millionen Menschen angesteckt. Die Dunkelziffer könnte aber weitaus höher liegen, da längst nicht alle Infektionen erkannt und registriert werden.

+++ Nach dem ersten gemeldeten Corona-Fall in Tonga hat die Regierung einen Lockdown über die Hauptinsel des Staates verhängt.
Der Inselstaat im Südpazifik registrierte in der vergangenen Woche seine erste Corona-Infektion überhaupt, nachdem ein Reisender aus Neuseeland positiv getestet worden war. Er wurde in einem Hotel unter Quarantäne gestellt. Nun sollten Schulen, Restaurants und Bars geschlossen werden, außerdem gilt als nächtliches Ausgehverbot. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur für den Kauf von Lebensmitteln oder Medikamenten, für Arztbesuche oder Bankgeschäfte verlassen. Tonga war eines der wenigen Länder weltweit, in denen das Virus noch nicht um sich gegriffen hatte.
+++ Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt weiter deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4.523 Fälle gemeldet.
Vergangenen Montag waren es 2850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt.
Vergangenen Montag waren es 2850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt.
Ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten tritt mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen des neuen Maßnahmenplans der Regierung in Kraft. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet. Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.

+++ In Österreich müssen nun bis auf Weiteres fast alle Arbeitnehmer nachweisen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Die entsprechende Regelung tritt heute in Kraft. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sich entsprechende Dokumente vorlegen zu lassen. Die Regierung erhofft sich von der Verschärfung, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen.
+++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, sprach sich im ZDF angesichts der steigenden Infektionszahlen dafür aus, mehr Bereiche des öffentlichen Lebens mit einer 2G-Regel zu versehen, also nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. Als Beispiele nannte er die Gastronomie und Museen. Für den Arbeitsplatz schlug Reinhardt Maßnahmen wie in Italien und Österreich vor: eine 3G-Regelung, die eine Impfung, einen Genesenennachweis oder einen aktuellen negativen Test vorschreibt.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 154,8 - nach 149,4 gestern. Innerhalb eines Tages wurden 9.658 Neuansteckungen registriert, das sind 3.085 mehr als am Montag vergangener Woche. 23 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn fordert die Länder vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen auf, ihre Impfzentren wieder zu öffnen. Der CDU-Politiker sagte der "Rheinischen Post", um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung anzubieten, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereitgehalten hätten, nun wieder startbereit machen.

Zudem riet Spahn dazu, in einem ersten Schritt alle Menschen über 60 schriftlich zur Impfung einzuladen. Dies habe auch bei den Erstimpfungen gut geklappt. Zuletzt hatte auch der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach für eine Wiedereröffnung der Impfzentren geworben.
+++ Berlins Regierender Bürgermeister Müller äußerte sich skeptisch zu Spahns bereits am Wochenende geäußerter Forderung nach einem Bund-Länder-Treffen zum Thema Booster-Impfungen. Im ZDF sagte der SPD-Politiker, wenn man nicht nur "zum Plaudern" zusammenkommen wolle, müsse klar sein, was dort eigentlich besprochen werden solle. Dazu habe er aber noch nichts gehört. Man sei längst dabei, die Booster-Impfungen durchzusetzen.
+++ Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig forderte schnellere Auffrischungsimpfungen vor allem für ältere Menschen. Im ARD-Fernsehen sagte die SPD-Politikerin, die Lage sei gerade für diese Gruppe sehr gefährlich. Deshalb müsse darauf der Schwerpunkt liegen. Bayerns Ministerpräsident Söder sagte indes der "Bild am Sonntag", man brauche Booster-Impfungen nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle.
+++ Die Konzerne Bayer, Eon und Alltours wollen künftig in ihren Kantinen und Cafeterias die 2-G-Regel anwenden. Geimpfte und von Corona Genesene sollen eigene Bereiche bekommen. Das berichtet die "Rheinische Post" laut Vorabbericht. In diesen Sonderbereichen dürften Beschäftigte ungezwungen zusammensitzen, während diejenigen, die sich nicht impfen ließen oder keine Auskunft über ihren Impfstatus geben wollten, weiterhin mit Abstandsregeln, Masken und Trennwänden beim Essen leben müssten.

Sonntag, 31. Oktober
+++ Der Einsatz von Luftfiltern in Klassenräumen zum Schutz vor dem Coronavirus geht weiterhin nur schleppend voran. Wie der MDR-Hörfunk nach eigenen Recherchen berichtete, sind in Sachsen-Anhalt auch nach den Herbstferien kaum Klassenräume damit ausgestattet. In Halle (Saale) etwa sei das erst in zweien der Fall. Auch der Bayerische Rundfunk hatte jüngst berichtet, nur jedes dritte Klassenzimmer verfüge über Luftreiniger. Ähnlich ist die Lage in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der dortigen Landesregierung.
Wie es heißt, sind die Gründe unterschiedlich. Teilweise werde auf zu rigide Förderbestimmungen und damit auf Finanzierungsprobleme für die Kommunen verwiesen, teilweise auf einen unzureichenden Mittelabruf. Zudem erklärten Verantwortliche, der Nutzen sei wissenschaftlich umstritten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie der Verband Bildung und Erziehung drängen seit längerem auf den flächendeckenden Einsatz von Luftfiltern an Schulen.
+++ Berlins Regierender Bürgermeister Müller hat skeptisch auf die Forderung nach einem Bund-Länder-Treffen zum Thema Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus reagiert. Im ZDF sagte der SPD-Politiker, wenn man nicht zum Plaudern zusammenkommen wolle, müsse klar sein, was man dort besprechen wolle. Dazu habe er noch nichts gehört. Man sei längst dabei, die Booster-Impfungen durchzusetzen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Schwesig, forderte schnellere Auffrischungsimpfungen vor allem für ältere Menschen. Im ARD-Fernsehen sagte die SPD-Politikerin, die Lage sei gerade für diese Gruppe sehr gefährlich. Deshalb müsse darauf der Schwerpunkt liegen. Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) sagte indes der "Bild am Sonntag", man brauche Booster-Impfungen nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle.
+++ Kroatiens Verband der Krankenhausärzte (HUBOL) ist wegen drohender Überlastung durch schwer kranke Covid-Patienten besorgt. Kroatiens Gesundheitssystem "existiert nicht mehr", hieß es laut kroatischen Medien in einer Stellungnahme. "Das System existiert nicht, wenn man Beziehungen braucht, um eher an ein Bett zu gelangen, das mit Sauerstoff versorgt wird."
Derzeit befinden sich in Kroatien 1.418 Corona-Patienten in Krankenhausbehandlung, davon 170 mit Beatmungsgerät. Die 7-Tage-Inzidenz stieg nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität während der letzten zwei Wochen steil an: Bis heute waren es 587,9 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. 52,6 Prozent der Bevölkerung hatte den vollen Impfschutz.
Das Auswärtige Amt hat lange wegen der Corona-Pandemie eine generelle Reisewarnung für zahlreiche Regionen in Europa ausgesprochen. Nachdem es zwischenzeitlich drei Kategorien gab, gelten mit der neuen Einreiseverordnung seit dem 1. August nur noch zwei Einstufungen. Hier der aktuelle Überblick.
+++ Als sechtes der neun österreichischen Bundesländer hat Niederösterreich eine Verschärfung der Corona-Regeln für Ungeimpfte angekündigt. In Restaurants und Bars sowie bei größeren Veranstaltungen erhalten ab 8. November nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt, wie die Behörden berichteten. Auch ein negativer Test reicht dann bei Ungeimpften nicht mehr aus. Vielerorts wird zudem das Tragen einer FFP2-Maske etwa in Einkaufszentren oder Markthallen vorgeschrieben.
Zuvor hatten am Freitag Tirol, Oberösterreich und Kärnten, davor Steiermark und Wien ähnliche Maßnahmen verhängt oder angekündigt.
+++ China hat die Veröffentlichung einer ergänzten Fassung eines Berichts der US-Geheimdienste zum Ursprung des Coronavirus als politisch motiviert und "falsch" zurückgewiesen. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking beklagte am Sonntag eine weitere Politisierung der Debatte. Die USA sollten aufhören, "China anzugreifen und zu verleumden". Die US-Geheimdienste waren in ihrem Ende August veröffentlichten Bericht ähnlich wie eine vorherige Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Sowohl eine Übertragung des Virus von Tier zu Mensch als auch einen Laborunfall in China stuften die Geheimdienste als "plausible Hypothesen" ein. Die von US-Präsident Joe Biden beauftragte Nationale Geheimdienstdirektion hatte diese Woche weitere Teile des Berichts publik gemacht. Das Papier unterstreicht demnach noch stärker, dass eine Klärung der Ursprungsfrage ohne neue Informationen nicht möglich sei. Dabei sei die Zusammenarbeit mit China notwendig, Peking behindere jedoch die internationalen Untersuchungen.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 149,4 - nach 145,1 gestern und 106,3 vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 16.887 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 3.155 mehr als am vergangenen Sonntag. Zudem wurden 33 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung registriert. Die Zahl der innerhalb von sieben Tagen in Kliniken neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner gab das RKI zuletzt mit 3,5 an. Der bisherige Höchstwert dieser sogenannten Hospitalisierungs-Inzidenz hatte im vergangenen Winter bei 15,5 gelegen.

+++ Die kanadische Regierung hat zugesagt, armen Ländern Millionen zusätzliche Corona-Impfstoffdosen zu spenden. Kanada werde der internationalen Impf-Initiative Covax bis Ende 2022 mindestens 200 Millionen Dosen zur Verfügung stellen, erklärte der kanadische Premierminister Trudeau am Rande des G20-Gipfels in Rom. Zehn Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna sollen demnach "schnell" an Entwicklungsländer geliefert werden. Die Covax-Initiative soll zu einer fairen weltweiten Verteilung von Corona-Impfstoffen beitragen und ärmere Länder mit den Vakzinen versorgen. Im August hatte der US-Hersteller Moderna angekündigt, in Kanada eine Fabrik zur Produktion von Impfstoffen zu bauen - die erste außerhalb der USA.
+++ In Russland verzeichnen die Behörden mit 40.993 Neuinfektionen binnen 24 Stunden abermals einen Höchstwert. 1.158 weitere Menschen seien mit oder an dem Coronavirus gestorben. Russland erlebt derzeit rasant steigende Zahlen bei Neuinfektionen und Todesfällen. Die Regierung hat für die erste November-Woche die Schließung der Betriebe im ganzen Land angeordnet. Bereits seit Donnerstag dürfen in Moskau nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Apotheken und Supermärkte öffnen.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn spricht sich für einen baldigen Bund-Länder-Gipfel zum Thema Auffrischungsimpfungen aus. Aktuelle Daten aus Israel zeigten, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied mache, um die vierte Welle zu brechen, sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Dazu aber reiche das derzeitige Tempo in Deutschlands Praxen nicht aus. Daher brauche man ein Spitzentreffen von Bund und Ländern. Erst gestern hatte das Gesundheitsministerium betont, dass grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger Anspruch auf ein Booster-Vakzin haben. Es bezog sich dabei auf die Impfverordnung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Auffrischungsimpfungen derzeit für Menschen ab 70 Jahren. Zudem soll auch Bewohnern von Altenheimen sowie Pflegepersonal eine weitere Dosis angeboten werden.
+++ Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach wirbt für eine Wiedereröffnung der Impfzentren. Angesichts steigender Infektionszahlen gebe es realistischerweise derzeit nicht viele Möglichkeiten mit großer Wirkung, schrieb Lauterbach auf Twitter. Eine von zweien seien schnellere Auffrischungsimpfungen. Dafür müssten aber die Impfzentren wieder geöffnet werden. Als andere Möglichkeit nannte Lauterbach eine konsequente Anwendung der sogenannten 2G-Regel, wonach nur Genesenen und vollständig Geimpften Zugang etwa zu Veranstaltungen oder den Innenbereich von Restaurants gewährt werden darf. Auf diese Weise könne man die Fallzahlen wieder senken, meinte der SPD-Politiker.

+++ Mexiko hat fast sechs Millionen Impfstoffdosen von AstraZeneca erhalten. Dies teilt die mexikanische Regierung mit. Am Dienstag waren fast 6,5 Millionen Dosen des russischen Vakzins Sputnik V eingetroffen. In Mexiko sind mehr als 43 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Medienberichten zufolge hat ein Gericht die Gesundheitsbehörden am Dienstag angewiesen, mehr Kinder im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren zu impfen.
+++ Ungeimpfte Kinder und Jugendliche müssen bei der Einreise in die USA nicht in Quarantäne. Dies erklärt die US-Gesundheitsbehörde CDC. Zuvor hatte es Verwirrung um Beschränkungen für ungeimpfte Kinder und Jugendliche gegeben. Am 8. November heben die USA ihre Corona-Reisebeschränkungen für die meisten Einreisenden aus den Schengen-Ländern und einigen anderen Staaten auf. Erwachsene ausländische Flugreisende müssen vollständig gegen Covid-19 geimpft sein.
Samstag, 30. Oktober
+++ Wegen der weiter steigenden Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus hat in Russland eine arbeitsfreie Woche begonnen. Präsident Putin hatte zuvor für das ganze Land bezahlten Urlaub vom 30. Oktober bis 7. November ausgerufen. Davon betroffen sind die meisten staatlichen Organisationen und privaten Unternehmen. In der von steigenden Infektionszahlen besonders betroffenen Hauptstadt Moskau wurden viele Beschäftige bereits am Vortag in einen pandemiebedingten Zwangsurlaub geschickt. Es dürfen nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Apotheken und Supermärkte öffnen.
+++ China hat wegen eines erneuten Corona-Ausbruchs neue Beschränkungen eingeführt. Die Behörden ordneten unter anderem für das Pekinger Viertel Xicheng, in dem mehr als eine Million Menschen leben, die Schließung aller Kinos bis Mitte November an. In mehreren betroffenen Regionen und Städten gelten Reisebeschränkungen, die rund sechs Millionen Menschen treffen. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurde der landesweite Zugverkehr in die betroffenen Gebiete ausgesetzt oder eingeschränkt.
+++ Bundeskanzlerin Merkel hat sich besorgt über die Corona-Impfquote in Deutschland geäußert. Dass beispielsweise noch zwei bis drei Millionen Menschen über 60 Jahre nicht geimpft seien, stimme sie traurig, sagte Merkel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dies mache sowohl einen Unterschied für die Menschen selbst, als auch für die ganze Gesellschaft. Sie stehe aber weiter dazu, dass es in Deutschland keine Impfpflicht gebe. Mit Blick auf den Fall des Fußball-Profis Joshua Kimmich betonte Merkel, auch dieser habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen. Vielleicht mache er sich darüber aber noch Gedanken. Gegen etwaige Bedenken wegen fehlender Langzeitstudien gebe es sehr gute Sach-Argumente, die allgemein verfügbar seien, so Merkel. Aktuell sind laut Bundesgesundheitsministerium 66,7 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Mehrere Industrieländer haben schon vor einiger Zeit mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Wer bekommt in Deutschland die dritte Dosis, wie kommen die "Booster"-Impfungen voran und welche Kritik gibt es?
+++ Italiens Ministerpräsident Draghi hat beim G20-Treffen der einflussreichsten Industrie- und Schwellenländer mehr Anstrengungen bei den Corona-Impfungen verlangt. Man sei nahe daran, das von der WHO gesetzte Ziel zu erreichen, bis Ende Dezember 40 Prozent der Menschen zumindest einmal zu impfen, sagte Draghi in seiner Auftaktrede zum G20-Gipfel in Rom. Nun müsse man alles tun, um bis Mitte des kommenden Jahres eine Quote von 70 Prozent zu erzielen. Draghi kritisierte die großen Unterschiede bei den Impffortschritten in reichen und armen Ländern als "moralisch nicht akzeptabel". Dadurch werde der weltweite Kampf gegen die Pandemie untergraben.

+++ Bundeskanzlerin Merkel hat beim G20-Gipfel in Rom die Verdienste von Beschäftigten im Gesundheitswesen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hervorgehoben. Es sei eine "wunderbare Idee" gewesen, dass die italienischen Gastgeber zum traditionellen Gruppenfoto der G20-Chefs auch Ärzte und Sanitäter hinzugeladen hätten, sagte die Kanzlerin nach Angaben aus italienischen Delegationskreisen in der ersten Arbeitssitzung des Spitzentreffens. Die G20-Chefs seien sich der Verdienste des Gesundheitspersonals für die Gesellschaft bewusst.
+++ Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Drese hat nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Branche gefordert. Die SPD-Politikerin sagte dem Magazin "Der Spiegel", so sollten die Menschen geschützt werden, die besonders anfällig für eine Corona-Infektion seien. Nach Angaben der Ministerin gab es in dem Bundesland seit Ende des Sommers neun Corona-Ausbrüche in Einrichtungen für alte Menschen. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach offiziellen Angaben 75 Prozent der Pflegekräfte geimpft.
+++ Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg sind inzwischen acht Bewohner gestorben. Das berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg. In der Einrichtung in Schorfheide haben sich nach Angaben des Gesundheitsamts insgesamt 42 Senioren und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Nur etwa die Hälfte des dort beschäftigten Personals sei geimpft, sagte die zuständige Amtsärztin. Die Bewohner dagegen seien "gut geimpft". Die Ärztin betonte, sie sei sehr unglücklich darüber, dass Impfungen für Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen weiterhin freiwillig seien. Dies berge ein erhöhtes Risiko. Eine Sprecherin des Heimträgers sagte, die Beschäftigten würden regelmäßig über Impfangebote informiert. Letztendlich bleibe es aber eine freiwillige Entscheidung.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut deutlich gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut heute früh mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 145,1. Am Vortag hatte er bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100. Die Gesundheitsämter meldeten rund 21.500 neue Ansteckungen. Den Angaben zufolge starben 90 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie auf hierzulande 95.696.
Ausführlichere Zahlen zur aktuellen Corona-Entwicklung in Deutschland und auch zur Situation in den Krankenhäusern finden Sie hier.
+++ Deutschland hält am Ziel fest, bis Jahresende 100 Millionen Impfstoffdosen an ärmere Länder abzugeben. "Dieses Versprechen halten wir auch", sagt eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums (BGM) der "Welt am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Bislang hat die Bundesrepublik erst 17,6 Millionen Dosen des Herstellers AstraZeneca an Drittstaaten abgegeben. Die größten Empfängerländer sind Vietnam mit 2,6 Millionen Dosen, die Ukraine mit 1,5 Millionen sowie Ägypten und Ghana mit jeweils 1,5 Millionen. Genügend Vakzine für Drittimpfungen in Deutschland seien dennoch vorhanden. 2022 erhält Deutschland laut BMG insgesamt 256 Millionen Dosen von allen zugelassenen Herstellern.

+++ Der Deutsche Hausärzteverband plädiert dafür, mit Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 zunächst die über 70-Jährigen und weitere Risikogruppen zu versorgen. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Beier sagte
im Deutschlandfunk
(Audio-Link), diese Gruppen, für die es auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission gebe, seien jetzt an der Reihe. Den Aufruf von Gesundheitsminister Spahn an alle Erwachsenen, ihre Impfung ebenfalls auffrischen zu lassen, nannte Beier ein Beispiel für "nicht gerade günstige Kommunikation". Der Impfkampagne sei nicht geholfen, wenn nächste Woche in jeder Praxis über 100 Patienten stünden. Ein weiteres wesentliches Ziel bleibe es, bisher noch nicht geimpfte Menschen zu beraten. Diese sollten sich nicht bei selbsternannten Spezialisten informieren, sondern mit einem Hausarzt sprechen, so Beier. Auch die Bundesärztekammer kritisierte Spahns Aufruf zu generellen Auffrischungsimpfungen. Die Impfkommission des Bundeslands Sachsen empfiehlt dagegen bereits eine dritte Impfung für alle Altersgruppen. In Thüringen soll die Altersbegrenzung ab November aufgehoben werden.
+++ Angesichts der steigenden Corona-Zahlen haben Lehrerverband und Ethikrat davor gewarnt, mit einer Politik des Augen-zu-und-durch die Gesundheit vieler Schüler zu gefährden. Die Politik setze Lockerungen durch zu einem Zeitpunkt, an dem Gesundheitsschutzmaßnahmen eher zu intensivieren seien, kritisierte der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, mit Blick auf die Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht in einigen Bundesländern. Die Vize-Vorsitzende des Ethikrats, Susanne Schreiber, sagte - ebenfalls in der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Auch, wenn schwere Verläufe bei Kindern seltener auftreten, werden bei starkem Infektionsgeschehen Hunderte von Kindern von Komplikationen betroffen sein." Eine "Augen-zu-und-durch-Mentalität" reiche hier nicht aus.
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