Zollkonflikt mit den USA
Ökonom Schularick (IfW Kiel) rät EU zu pragmatischer Lösung - Zölle in Höhe von zehn Prozent wahrscheinlich

Im Zollkonflikt mit den USA hat der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Schularick, die EU zu einer pragmatischen Lösung aufgerufen. Es werde nicht helfen, lange Zeit auf eine perfekte Lösung zu warten, sagte Schularick im Deutschlandfunk.

    Der Präsident des Institutes für Wirtschaft in Kiel, Moritz Schularick schaut in die Kamera.
    Der Präsident des Institutes für Wirtschaft in Kiel, Moritz Schularick (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    Jeder Deal, den US-Präsident Trump unterzeichne, habe nur eine Halbwertszeit von - im besten Fall - wenigen Monaten. Schularick machte deutlich, dass es illusorisch sei, wieder auf das Zollniveau aus der Zeit vor Trumps Amtszeit mit Abgaben in Höhe von zwei bis drei Prozent zurückzukehren.
    Wenn die Europäische Union eine Vereinbarung erreiche, die sich ungefähr an der aktuellen Höhe von zehn Prozent orientiere, könne man damit leben, betonte der Ökonom. Auch Bundeskanzler Merz hatte zuletzt für eine pragmatische Lösung geworben.

    Fristverlängerung bis zum 1. August

    Trump hatte im April einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium- sowie Autoimporte. Ursprünglich sollten morgen neue Zölle in Kraft treten.
    Da die Verhandlungen mit der EU aber noch laufen, wurde die Frist bis zum 1. August verlängert. Schularick lobte in diesem Zusammenhang die klare und geeinte Position Europas, die es den Vereinigten Staaten schwer mache, die eigenen Vorstellungen durchzubringen.

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    Diese Nachricht wurde am 08.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.