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Olympia in Sotschi
"Putin 2014 ist nicht Hitler im Jahre 1936"

Am Freitag beginnen die Olympischen Spiele in Sotschi. Bis zu einem gewissen Grade seien historische Parallelen zu den Sommerspielen 1936 in Berlin oder die Fußball-WM 1978 in Argentinien zutreffend, sagte der Historiker Michael Stürmer im DLF. Allerdings müsse man mit den Vergleichen vorsichtig sein.

Michael Stürmer im Gespräch mit Peter Kapern |
    Die Olympischen Ringe in Sotschi vor dem Hauptgebäude des Flughafens
    Kommenden Freitag beginnen die Olympischen Winterspiele in Sotschi (picture alliance / dpa-Zentralbild / Jens Büttner)
    Die Situationen seien verschieden. "Das Regime 1936 in Deutschland war deutlich zu erkenne, als verbrecherisches. Es hatte längst die Nürnberger Gesetze erlassen. Und diese Nürnberger Gesetze waren praktisch die Ausstoßung der Juden aus der Nation. Mit furchtbaren Folgen. Es war bekannt, dass es Konzentrationslager gab", sagte Michael Stürmer im Deutschlandfunk.
    Wenn man alle großen Sportereignisse, vor allem aber Olympia, nur noch an tugendhafte Staaten vergeben würden, dann blieben nicht mehr viele übrig. "Auf die Schattierung kommt es an", so Stürmer.
    Putin habe gewisse symbolhafte Zeichen gegeben. "Und noch mal: Das heutige Russland ist unerfreulich in vielerlei Beziehungen", sagte Stürmer. Als Beispiel nannte er die Auswüchse an protzigem Reichtum, "die widerwärtig sind" sowie die Einmischung in der Ukraine. Man dürfe aber auch nicht mit Naivität hingehen. Er begrüßte auch, dass manche Spitzenpolitiker nicht nach Sotschi reisen.
    Das vollständige Interview mit Michael Stürmer können Sie bis zum 2. Juli 2014 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.