Erst Barcelona und die Pyrenäen, dann Vancouver – und jetzt Sapporo? Das Bewerberfeld um die olympischen Winterspiele 2030 droht, immer dünner zu werden. Der Chef des japanischen olympischen Komitees, Yasuhiro Yamashita, hat jetzt die Idee ins Spiel gebracht, Sapporo könnte sich statt für die Spiele 2030 für jene 2034 bewerben.
Hintergrund ist die Stimmung in der japanischen Bevölkerung. Zwar wurde Katsuhiro Akimoto am Sonntag als Bürgermeister von Sapporo wiedergewählt, er gilt als Unterstützer einer Olympiabewerbung und gewann gegen zwei Kritiker der Idee.
Viele Japaner gegen Olympia-Pläne
Doch Korruptionsskandale rund um die Sommerspiele von Tokio haben die ablehnende Haltung vieler Japaner zu Olympia noch verstärkt. „Ohne die Unterstützung der Bevölkerung ist es schwer, mit den ursprünglichen Planungen weiterzumachen“, so Japans Olympia-Chef Yamashati am Montag. Bis zur Vergabe der Spiele für 2034, so die Hoffnung, könnte sich die Stimmung wieder drehen.
Sollte Sapporo von einer Bewerbung für 2030 absehen, stünde das IOC vor großen Problemen. Salt Lake City bliebe als einzig möglicher Kandidat. Doch wegen der Fußball-WM 2026 und den Sommerspielen in Los Angeles 2028 ist man dort eigentlich für Winterspiele 2034. Das IOC hatte die Vergabe der Winterspiele zuletzt auf 2024 verschoben. Offenbar in der Hoffnung, dass sich bis dahin doch noch ein Kandidatfindet. Zuletzt hatte Stockholm über eine gemeinsame Bewerbung mit Lettland nachgedacht.
IOC denkt über feste Ausrichterstädte nach
Mittelfristig möchte das IOC darüber entscheiden, die Winterspiele in Zukunft zwischen festen Ausrichterstädten rotieren zu lassen. Hintergrund ist der Schneemangel in vielen möglichen Regionen. Bis 2080 könnte von allen bisherigen Ausrichterregionen der Winterspiele nur noch eine genug Schnee für die Wettkämpfe bieten. Ausgerechnet Sapporo.