Freitag, 10. Mai 2024

Para-Leichtathletik-WM in Paris
Bundestrainerin Peters: "Für alle eine Lernsituation"

Nach der Para-Leichtathletik-WM in Paris zieht Bundestrainerin Marion Peters Bilanz: Trotz einiger organisatorischer Schwierigkeiten lobt sie im Deutschlandfunk den Standort Paris – ein Vorgeschmack auf die Paralympics dort im nächsten Jahr.

Marion Peters im Gespräch mit Przemyslaw Zuk | 16.07.2023
Paris, 11.07.23: Felix Streng (M) of germany over 100m Sprint (Klasse T 64) during the para athletic world championships 2023.
Bei den Para-Sprintern gab es auch nach den Rennen Verwirrungen bei der Wettkampf-Auswertung. (picture alliance / pressefoto Mika Volkmann / Mika Volkmann)
Der Deutsche Behindertensportverband schaut kurz vor dem Ende der Para-Leichtathletik-WM auf neun Medaillen. Bundestrainerin Marion Peters ist zufrieden, denn „wir haben ein relativ kleines Team, aber das hat performt. Und wir hatten viele Neustarter bei der WM.“
Die Paralympics 2024 finden ebenfalls in Paris statt, von daher war die Para-WM in der Leichtathletik schon ein kleiner Vorgeschmack. Peters lobt vor allem die Stimmung vor Ort. Die habe sich auch auf die Athleten und Athletinnen übertragen:
„Die Franzosen sind wirklich feierfreudig, die wollen Entertainment und haben das bekommen. Die haben die Athleten gefeiert. Das Stadion war nicht voll, aber die, die da waren, haben gefeiert und das hat sich auf die Athleten übertragen.“
Deshalb freue sich das Team, 2024 wieder hier antreten zu dürfen. Der Standort Paris sei darüber hinaus auch besonders, weil „der es den Angehörigen und den Eltern ermöglicht, hier zu sein. Und wir haben jetzt schon gemerkt, was das freisetzt, was das für Emotionen bietet, was das für eine Motivation ist.“

Probleme werden angegangen, um für die Paralympics zu lernen

Am Anfang der WM gab es aber einige negative Emotionen bei den Sprintern: lockere Startblöcke, keine Wasserflaschen oder Handtücher im Stadion. Vor allem die Sprinter Felix Streng und Johannes Floors hatten die Bedingungen kritisiert.
Peters glaubt, dass es eine Mischung aus lokalen Problemen und Problemen der World Power Athletics, die aber schon gemeinsam angegangen worden sind. Sie verweist darauf, dass der Veranstalter der Paralympics 2024 aber ein anderer sein wird: „Wir werden also nächstes Jahr hier perfekte Bedingungen haben.“
Alle Beteiligten hätten die WM auf jeden Fall zum Lernen genutzt, vieles konnte erkannt und geklärt werden. Manche Schwierigkeiten würden auch erst im Wettkampfgeschehen selbst auftauchen, aber Peters ist froh, dass Paris als Standort die Para-Wettkämpfe austrägt:
„Du musst erstmal einen Standort finden, der all das bieten kann und dazu auch das finanzielle Polster hat. Man darf auch wirklich nicht zu vermessen herangehen: Das ist ein Riesenaufwand, so eine WM.“