
Tusk sagte, es habe keine Opfer gegeben. Es bestehe kein Grund zur Panik. Zugleich bezeichnete er die Verletzung des polnischen Luftraums als groß angelegte Provokation. Er sei in engem Kontakt mit den Verbündeten.
Nach Angaben des polnischen Militärs waren mehr als ein Dutzend Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Die Armee sprach von einem "Akt der Aggression" und einer "Bedrohung für die Bevölkerung". In Wyryki im Osten des Lamdes wurde ein Gebäude von Trümmerteilen getroffen. Auch in der Ortschaft Czosnówka wurden Teile von Drohnen gefunden. Vier Flughäfen des Landes wurden zwischenzeitlich geschlossen, darunter der größte des Landes in der Hauptstadt Warschau.
Die EU-Außenbeauftragte Kallas erklärte, alles deute darauf hin, dass der polnische Luftraum absichtlich verletzt worden sei. Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach von einer rücksichtslosen und beispiellosen Verletzung des polnischen Luftraums und forderte weitere Sanktionen gegen Moskau. Verteidigungskommissar Kubilius unterstrich die Notwendigkeit, einen Drohnen-Abwehrwall aufzubauen.
Immer wieder Verletzungen des Luftraums
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 haben Polen und die baltischen Staaten immer wieder Verletzungen ihres Luftraums gemeldet. Am Montag waren in einem polnischen Dorf nahe der Grenze zu Belarus Trümmer eine mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden. Einen ähnlichen Vorfall gab es im August. Das Verteidigungsministerium hatte erst gestern angekündigt, dass bei neuen Zwischenfälle auch die Flugabwehr zum Einsatz kommen könnte, um russische Drohnen abzuschießen.
Das NATO-Mitglied Polen ist ein wichtiger Unterstützer der Ukraine und ein zentraler Transitpunkt für westliche humanitäre und militärische Hilfe für die Ukraine.
Diese Nachricht wurde am 10.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.