COP30 in Belem
Reaktionen auf den Minimalkompromiss bei der Weltklimakonferenz

Bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belem haben sich die Delegierten auf eine Abschlusserklärung verständigt. UNO-Generalsekretär Guterres räumte ein, dass viele womöglich von den Ergebnissen enttäuscht seien.

    Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, spricht während einer Plenarsitzung auf dem UN-Klimagipfel COP30 in Belem.
    Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Guterrees, spricht auf der Weltklimakonferenz COP30 in Belem. (Eraldo Peres / AP / dpa / Eraldo Peres)
    Guterres hob hervor, dass es den Teilnehmern gelungen sei, sich auf einen übergreifenden Beschluss zu einigen. In Zeiten geopolitischer Spaltungen sei "es schwieriger denn je, einen Konsens zu erzielen". Guterres betonte zugleich, dass die Konferenz nicht alles erreicht habe, was notwendig sei: "Die Kluft zwischen dem, wo wir stehen, und dem, was die Wissenschaft fordert, ist nach wie vor gefährlich groß." Viele seien deshalb womöglich enttäuscht, darunter Indigene und junge Menschen.

    Umweltminister Schneider äußert sich enttäuscht

    EU-Klimaschutzkommissar Hoekstra betonte, der aktualisierte Textentwurf sei ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sich die Länder der Europäischen Union mehr gewünscht hätten. Bundesumweltminister Schneider äußerte sich zurückhaltend. Der SPD-Politiker sagte, er sei "ein bisschen enttäuscht". Die Konferenz sei konfrontiert gewesen mit einer sehr stark auftretenden Petro-Industrie. Länder, die mit Öl und Gas ihr Geld verdienten, hätten mit einer Blockade-Mehrheit jeden Fortschritt in diesem Bereich verhindert.
    Auch Umweltorganisationen und Klimaforscher kritisierten die Beschlüsse als unzureichend. Der deutsche Greenpeace-Chef Kaiser sprach von einem Versagen. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Edenhofer, bemängelte, "die Staaten versprechen zu wenig und selbst diese Zusagen werden nicht eingelöst".
    Die rund Teilnehmerstaaten verständigten sich in ihrer Abschlusserklärung auf freiwillige Initiativen für mehr Klimaschutz und mehr Geld zugunsten ärmerer Staaten, damit diese mit den Auswirkungen des Klimawandels besser umgehen können. Eine Einigung auf einen verbindlichen Plan zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas scheiterte dagegen. Hier fassen wir die COP30-Ergebnisse zusammen.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.