Brief an COP-Präsidentschaft
Rund 30 Staaten verlangen Fahrplan für Abkehr von fossilen Energieträgern

Vor dem Ende der UNO-Klimakonferenz (COP30) in Brasilien haben rund 30 Staaten damit gedroht, einem Beschluss ohne einen Fahrplan für eine Abkehr von fossilen Energieträgern nicht zuzustimmen. Zu den 30 Staaten zählt auch Deutschland. Nach einem Brand auf dem Konferenzgelände in Belém sollen die Verhandlungen heute fortgesetzt werden.

    Blick auf den Eingang zur Weltklimakonferenz COP30.
    Bei der Weltklimakonferenz COP30 treffen sich im brasilianischen Belem Zehntausende Delegierte aus fast allen Ländern der Welt, um über die Eindämmung der sich zuspitzenden Klimakrise zu verhandeln. Plangemäß soll die Konferenz heute zu Ende gehen. Üblicherweise werden Klimagipfel aber häufig verlängert. (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Die Nachrichtenagentur AFP berichtet über einen entsprechenden Brief an die COP30-Präsidentschaft. Im jüngsten Textentwurf waren die fossilen Energien nicht erwähnt. Die Unterzeichner äußern Besorgnis hinsichtlich des aktuellen Vorschlags. In seiner jetzigen Form erfülle er nicht einmal die Minimalbedingungen für ein glaubwürdiges Ergebnis der Klimakonferenz. Das Schreiben wurde unter anderem von Kolumbien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien vorgelegt. Frankreich und Belgien bestätigen die Unterzeichnung.

    Plan für die Abkehr von Kohle, Öl und Gas

    Der Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern war ursprünglich von Brasiliens Staatschef da Silva vorgeschlagen worden und eines der zentralen Verhandlungsthemen der zweiwöchigen Verhandlungen. Später hieß es, die Länder sollten den Ausstieg aus den klimaschädlichen Energien entsprechend ihrer Möglichkeiten vollziehen, ohne eine festgelegte Frist. AFP zufolge stellen sich mehrere Staaten einem Beschluss über den Fahrplan entgegen. Dabei handelt es sich um China, Indien, Saudi-Arabien, Nigeria und Russland. Nötig ist eine einstimmige Entscheidung. 

    Konferenzgelände nach Brand evakuiert

    Gestern war auf dem Veranstaltungsgelände im Bereich der Länderpavillons ein Feuer ausgebrochen. Das gesamte Gelände wurde evakuiert. Die Organisatoren gaben an, dass insgesamt 21 Menschen infolge des Feuers medizinisch versorgt wurden. Schwere Verletzungen gab es demnach keine. Auslöser für den Brand war den örtlichen Behörden zufolge vermutlich ein technischer Defekt.
    Nach Angaben der deutschen Delegation sollten die Verhandlungen in Belém heute im Normalbetrieb weitergehen. Die brasilianische Präsidentschaft der Konferenz habe bereits die Beratungen mit den Ländergruppen wieder aufgenommen, hieß es. In der Endphase von Klimakonferenzen gehen die Gespräche oft bis tief in die Nacht.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.