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Sagen & Meinen
Wer sagt Nein zur Maske?

An vielen Orten - etwa im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften - müssen während der Corona-Pandemie Masken getragen werden. Manche Menschen widersetzen sich dieser Pflicht. Der Begriff Maskenmuffel passt für sie aber nicht.

Von Stefan Fries | 26.08.2020
Ein Schild mit der Aufschrift "Stopp! Ab hier ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht!" steht in einer Fußgängerzone.
In der Corona-Pandemie wird vielerorts auf die Maskenpflicht hingewiesen (dpa / Hauke-Christian Dittrich)
Ein Muffel ist laut Duden jemand, der einer bestimmten Sache gleichgültig oder desinteressiert gegenübersteht. Wir kennen den Muffel vor allem als Sportmuffel – also jemand, der keine Lust auf Sport hat. Einen Muffel nennt man auch einen mürrischen, unfreundlichen Menschen – zum Beispiel den Morgenmuffel.
Sagen & Meinen: Der Sprachcheck
Viel zu oft setzen sich fragwürdige Begriffe in Medien fest, zum Beispiel das "Gute-Kita-Gesetz" oder der "Lockdown". Solche Formulierungen hinterfragen wir in der Reihe "Sagen & Meinen".
Wen Medien als Maskenmuffel bezeichnen, ist vielleicht tatsächlich beides – mürrisch und gleichgültig. Der Begriff verharmlost aber, worum es geht. Denn wer keine Maske trägt, obwohl er es müsste, ist nicht nur muffelig, sondern verstößt gegen die Maskenpflicht, die auf der Grundlage von Gesetzen angeordnet wurde. Er gefährdet damit Gesundheit und Leben von anderen. Was Morgenmuffel und Sportmuffel nicht tun.
Statt von Maskenmuffeln können Medien von Maskenverweigerern sprechen. Oder von Menschen, die gegen die Maskenpflicht verstoßen.