Ukraine-Krieg
Trump empfängt Selenskyj: "Wir sind in letzten Zügen der Verhandlungen"

Im US-Bundesstaat Florida findet zur Stunde ein weiteres Gespräch zwischen den Präsidenten Trump und Selenskyj über Wege zu einem Ende des Ukraine-Kriegs statt. Trump sagte bei der Ankunft Selenskyjs, er wolle, dass der Krieg schnell beendet werde. Er betonte, es werde Sicherheitsvereinbarungen geben. Zuvor hatte der US-Präsident mit Russlands Machthaber Putin telefoniert.

    US-Präsident Trump empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Mar-a-Lago. Zusammen mit ihren Delegationen sitzen sie an einem langen Tisch.
    US-Präsident Trump empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Mar-a-Lago. (AFP / JIM WATSON)
    Trump erklärte, die Verhandlungen befänden ⁠sich in den letzten Zügen. Auch eventuelle Gebietsabtretungen sollen Teil des Gespräches sein, aber die Ukraine solle "große wirtschaftliche Vorteile" davontragen. Mit Blick auf Sicherheitsgarantien werde man die Europäer einbeziehen. Grundlage der Gespräche in Florida ist der überarbeitete US-Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs.
    Vor dem Treffen mit Trump hatte Selenskyj angekündigt, er wolle unter anderem über ​das Schicksal der Industrieregion Donbass und die Zukunft des größten europäischen Kernkraftwerks Saporischschja ‌sprechen. Beides möchte Russland dauerhaft unter seine Kontrolle bringen.
    Nach der Unterredung sollen europäische Staats- und Regierungschefs per Telefon über die Ergebnisse informiert werden, wie Trump weiter mitteilte. Zudem will er auch noch einmal mit dem russischen Staatschef Putin sprechen.

    Kreml: Waffenstillstand würde Konflikt nur verlängern

    Kurz vor dem Treffen mit Selenskyj hatte Trump bereits mit Putin telefoniert und das Gespräch als sehr gut und produktiv bezeichnet. Der Kreml teilte mit, Trump und Putin seien sich darüber einig, dass es eine rasche Entscheidung ⁠über die von Russland besetzte ukrainische Region Donbass geben müsse. Putin habe dem Vorschlag der amerikanischen Seite zugestimmt, die Arbeit zur Beilegung der Ukraine-Krise im Rahmen eigens dafür eingerichteter Arbeitsgruppen fortzusetzen. Washington und Moskau seien außerdem der Ansicht, dass ein vorübergehender Waffenstillstand den Konflikt nur verlängern würde.
    Putin hatte sich heute demonstrativ in Militäruniform gezeigt und bei Beratungen mit seinem Generalstab betont, alle russischen Ziele in der Ukraine könnten militärisch erreicht werden. Der Ukraine-Korrespondent des Deutschlandfunks, Florian Kellermann, erklärte, es sei kein Entgegenkommen bei Putin ersichtlich. Dies sei keine Basis für eine Einigung.

    Luftangriffe gehen weiter

    Russland greift nach wie vor Ziele in der Ukraine aus der Luft an. In der ostukrainischen Stadt Slowjansk wurde ein Mann durch einen Luftangriff getötet. In Cherson wurde nach Behördenangaben ein Heizkraftwerk getroffen. Die ukrainische Armee griff ihrerseits den Großraum Moskau mit Drohnen an.
    Diese Nachricht wurde am 28.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.