SerbienArbeiten im Billiglohnland
Serbien gilt auf dem Balkan als ökonomischer Musterschüler. Um einem drohenden Staatsbankrott zu entgehen, bog das Land vor Jahren auf einen radikalen Reform- und Sparkurs ab.
- Die niedrigen Arbeitslöhne in Serbien machen es für viele schwierig, von ihrem Einkommen zu leben. (picture alliance / AP / Darko Vojinovic)
Islamische Gemeinschaft in Serbien Ein Mufti zwischen Belgrad und Melbourne
Der Balkan und die Kriegsverbrechen Selektives Erinnern in Serbien
Ende des Kosovo-Konfliktes Als die NATO Serbien bombardierte
Renten und Gehälter wurden gekürzt, zehntausende Beschäftigte in Staatsbetrieben entlassen, hunderte von Unternehmen privatisiert oder in die Insolvenz geschickt. Die Arbeitslosigkeit ist seitdem stetig gesunken, der Haushalt weist inzwischen sogar einen Überschuss auf.
Doch die Medaille hat Schattenseiten: Arbeitslöhne, die nicht zum Leben reichen, kaum eine rechtliche Absicherung der Beschäftigten und machtlose Gewerkschaften. Auch ausländische Investoren stehen wegen schlechter Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik. Wie lebt es sich mit 300 Euro Monatslohn, Wochenendarbeit und unbezahlten Überstunden?
(imago / Pro Photo)Marodes Gesundheitssystem
Misswirtschaft, Krieg, Korruption: Serbiens Gesundheitssystem ist marode und kaputtgespart. Das zeigt sich deutlich während der Covid-19-Pandemie. Und auch das Pflegepersonal und die Ärzte kehren dem Land den Rücken.
(Deutschlandradio / Dirk Auer)Das Geld reicht kaum zum Leben
Postzusteller in Serbien verdienen rund 330 Euro im Monat. Kredite abbezahlen und Schulden gehören zu ihrem Alltag. Die letzte Lohnerhöhung liegt schon 18 Jahre zurück. Auch deshalb gingen die Postler im vergangenen Jahr auf die Straße.
(Deutschlandradio / Dirk Auer)Ein würdevolles Gehalt für jede Frau
In Serbien arbeiten vor allem Frauen unter prekären Bedingungen, oft ohne Arbeitsvertrag und Krankenversicherung. Einige Arbeiterinnen machen mit Broschüren und Theaterstücken auf ihre Situation aufmerksam. Ein erster Schritt auf dem Weg zu einer gerechten Bezahlung.
(Deutschlandradio / Dirk Auer)Zwangsräumungen in Serbien
Aufstieg und Fall des ehemaligen Baukombinats Trudbenik ist seit kurzem in einem Arbeitermuseum nachzuerleben. Gewürdigt werden vor allem die Arbeiter, die unzählige Wohnblöcke, Krankenhäuser und Schulen gebaut haben. Und denen nun die Zwangsräumung droht.
(Deutschlandradio / Dirk Auer)Der Kampf der Arbeiter von "Jugoremedija"
Die serbische Arzneimittelfirma "Jugoremedija" wurde 2002 privatisiert. Doch den Arbeitern gelang es, die Kontrolle über ihr Unternehmen zurückzugewinnen und die Produktion neu zu organisieren, selbstverwaltet und ohne Chef. Das Experiment dauerte fünf Jahre - und endete am Ende doch mit einer Niederlage.