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Smartphones
Start der fünften Mobilfunk-Generation in Berlin

Ein Autotelefon im A-Netz brauchte damals einen Kofferraum an Platz. Nach B-Netz, C-Netz und D-Netz arbeiten Forscher mittlerweile an der fünften Mobilfunk-Generation: Akku-Laufzeiten und Bandbreite für schnelles Surfen im Internet stehen dabei im Mittelpunkt.

Von Jan Rähm | 06.08.2016
    Eine Frau schreibt am 04.08.2013 mit einem Mobiltelefon eine SMS am Strand von Kolberg, Polen, an der Ostsee.
    Immer und überall online: Das erwarten Nutzer von einem Smartphone. (dpa / picture-alliance / Daniel Naupold)
    Hoch oben über den Dächern Berlins weht eine steife Brise. Die Sonne scheint grell durch einen leichten Wolkenschleier, weshalb Thomas Haustein leicht die Augen zusammenkneift.
    Der Ingenieur steht auf dem Dach des Fraunhofer-Institutes Heinrich-Hertz und hat einen beinahe 360-Grad-Rundumblick über die Stadt: Links im Osten der Fernsehturm, das Rote Rathaus und das Brandenburger Tor, rechts im Westen den Teufelsberg mit ehemaligem CIA-Abhörposten, das Olympiastadion und das Le-Corbusier-Hochhaus. Vor ihm Richtung Süden breiten sich die Gebäude und Einrichtungen der Technischen Universität Berlin aus.

    "Wir sind in Sichtweite hier vom Telefunken-Hochhaus, wo die T-Labs drin sind und vor dem TU-Hauptgebäude. Wir betreiben hier gemeinsam mit der Deutschen Telekom seit etwa, ja, acht Jahren ein Testfeld mit Basisstationstandorten, das wurde schon für 4G verwendet, also für LTE, und hier sind 2008 weltweit die ersten Feldtests gemacht worden für LTE.
    Das 5G-Testbett ist an diesem Ort, in so exponierter Lage und so nah dran an der TU, dass wir die richtigen Partner dort auch haben. Es bietet sich natürlich an auch für die nächste Generation, frühzeitig Tests zu machen. Und das soll dann stattfinden zwischen diesen sogenannten Makrobasisstationen, die auf diesen Häusern installiert sind."
    Um das Jahr 2020 wird mit der Marktreife gerechnet
    Beim Aufbau des Testfeldes werden die Senatsverwaltung für Wirtschaft, die Deutsche Telekom und das Heinrich-Hertz-Institut zusammenarbeiten. Daneben gibt es Gespräche mit weiteren Mobilfunknetzbetreibern und Netzausrüstern, aber auch beispielsweise mit der Automobilindustrie, sich am Testfeld zu beteiligen. Aktuell befindet sich 5G noch im Entwicklungs- und Standardisierungsstadium. Um das Jahr 2020 herum sollen erste Geräte auf den Markt kommen. Bis dahin soll das Testfeld in Berlin maßgebliche Erkenntnisse bringen.
    "Also der Zeitplan ist: Allererste Tests noch in diesem Jahr und dann Ausbau in 2017/18, dass man wirklich auch mit Fahrzeugen sich anbinden kann, weitere Tests hat und dann auch sogenannte Tests mit freundlichen Nutzern machen kann, damit man einen Look and Feel bekommt: Wie fühlen sich neue Dienste an, mit einer neuen Funktechnik darunter?"
    Thomas Haustein betont im Gespräch - hoch über Berlin: Sowohl für das Testfeld als auch für den künftigen 5G-Ausbau müssten auch unten in der Erde noch einige Voraussetzungen geschaffen werden. Allen voran ein leistungsfähiges Breitband-Netz.

    "Für ein 5G-Netz ähnlich für das 4G-Netz ist eine der wichtigsten Herausforderungen: Wie schaffen wir es, dass wir den sogenannten Backcall, also ins Internet, wirklich auch umsetzen können? Üblicherweise macht man das mit Glasfasern, die sind leider in Deutschland noch nicht ausreichend verfügbar."