Donnerstag, 16. Mai 2024

Sponsoren-Deal
Google Marketing-Direktorin: "Dem Frauenfußball fehlt es deutlich an Sichtbarkeit"

Seit 2023 sponsert Google die Frauen-Nationalmannschaft und die Frauen-Bundesliga. Neben einer Plattform für sein Smartphone erhoffe sich das Unternehmen auch mehr Sichtbarkeit für den Frauenfußball, so Marketing-Direktorin Anne-Katrin Huebel im Dlf.

Anne-Katrin Huebel im Gespräch mit Jessica Sturmberg | 02.03.2024
Nahaufnahme des Logos der "Googe Pixel Frauen-Bundesliga" auf einem Fußball.
Die Frauen-Bundesliga entwickele sich in eine positive Richtung, sagte Anne-Katrin Huebel vom Namenssponsor Google im Dlf. (IMAGO / foto2press / IMAGO / Oliver Zimmermann)
Große Erleichterung verspürte auch Anne-Katrin Huebel, als die deutschen Fußballerinnen am Mittwochabend in Heerenveen das Ticket für das Olympische Fußballturnier im Sommer in Paris gelöst hatten. Der 2:0-Sieg gegen die Niederlande war Balsam für die Seele, nach der Enttäuschung bei den letzten Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland, als die DFB-Frauen schon nach der Vorrunde die Segel hatten streichen müssen. "Das ist eine große weitere Chance für den Frauenfußball in Deutschland insgesamt", sagte Huebel, die als Senior Marketing-Director bei Google arbeitet, im Deutschlandfunk.

Google sponsert Frauen-Nationalmannschaft und Bundesliga

Google Pixel ist seit 2023 Sponsor der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sowie seit der laufenden Saison auch Namenssponsor der Frauen-Bundesliga. Denn trotz der Erfolge der letzten Jahre, "fehlt es dem Frauenfußball ja noch deutlich an Sichtbarkeit", sagte die Marketing-Direktorin. Sie zitierte eine Studie, nach der nur vier Prozent der globalen TV-Berichterstattung den Frauen gewidmet werde. Um die Entwicklung etwas voran zu treiben, soll die Sichtbarkeit erhöht werden.

Am Wochenende des Weltfrauentages alle Spiele frei zu sehen

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März werden alle Bundesligaspiele auf verschiedenen Kanälen frei zu sehen sein, kündigte Huebel im Deutschlandfunk an. Unter dem Motto "Ein Spieltag für alle" sollen die Spiele gezeigt werden. Das sei für Google einer von mehreren Wegen, die Fans noch näher an die Spiele und die Spielerinnen zu bringen, erklärte die Marketing-Direktorin. Aus Sponsorensicht wünsche sie sich, dass die Liga noch weiter wachse, zudem Vereine, die international vorne mitspielten, die eine breite Fanbasis hätten, rundum professionelle Bedingungen und die ihre eigene Identität bewahrten.
"Die Liga ist in der Entwicklung auf einem Wachstumskurs, das sehe ich ganz deutlich und die Liga entwickelt sich auch in eine sehr positive Richtung. Vielleicht nicht so schnell, wie manche das gerne sehen würden, aber ich sehe immer wieder spannende Spiele an den Spieltagen und Zuschauerrekorde", sagte Huebel. Man wolle auch als Partner seinen Beitrag dazu leisten, dass die Liga mehr Sichtbarkeit erlange.

Frauen-Bundesliga als Plattform für Smartphone

Google wolle die Frauen-Bundesliga auch als Plattform für sein eigenes Smartphone Google Pixel nutzen, sagte Huebel. Aus Sponsorensicht sei sie zufrieden mit der Entwicklung, auch wenn man erst ein Dreivierteljahr als Partner mit an Bord sei. Der DFB sei auf einem guten Weg, aber man könne natürlich immer noch mehr tun.
Torjubel nach dem 2:0 gegen die Niederlande im Nations League-Spiel um Platz 3
Dabei beschrieb sie besonders auch ihre Schwierigkeiten als Mutter einer siebenjährigen Tochter, die kaum eine reine Mädchenfußballmannschaft finde. Es gebe fast nur Jungenmannschaften und vor allem fehle es an weiblichen Rollenvorbildern. "Diesen Kreislauf muss man irgendwie durchbrechen", sagte Huebel. Dies könne aber keine einzelne Instanz schaffen.