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Sturmgewehr G36
Druck auf de Maizière steigt

Ex-Verteidigungsminister Thomas de Maizière soll schon früher von den Problemen beim Sturmgewehr G36 gewusst haben. Die Waffe ist nicht immer treffsicher. Der Verteidigungsausschuss berät heute über die Affäre, de Maizières Nachfolgerin Ursula von der Leyen nimmt dazu Stellung. Die Konsequenzen sind noch unklar.

Von Sabine Müller | 22.04.2015
    Thomas de Maizière bei einem Statement vor einer EU-Flagge.
    Thomas de Maizière (CDU) soll als Verteidigungsminister mehr über die Probleme beim G36 gewusst haben als bisher bekannt. (picture alliance / dpa / Soeren Stache)
    In der Affäre um das Sturmgewehr G36 wächst der Druck auf den früheren Verteidigungs- und heutigen Innenminister de Maizière. Für den schon länger erhobenen Vorwurf, de Maizière habe spätestens 2012 im Detail von den Problemen mit dem Gewehr gewusst, gibt es jetzt offenbar schriftliche Belege. Das berichten übereinstimmend verschiedene Medien.
    Danach hat de Maizière im März 2012 persönlich ein Papier abgezeichnet, in dem berichtet wird, das G36 schieße nicht mehr präzise, wenn es heiß wird. Und es wird gefragt, was diese Probleme für die Einsätze der Bundeswehr bedeuten. Danach forderte der Minister weitere Informationen an, kurz darauf wurde ihm mitgeteilt, das G36 sei grundsätzlich tauglich. Danach bestellte das Ministerium weitere Gewehre.
    Der Bundeswehrverband fordert einen raschen Ersatz für das G36. Verbandschef Wüstner sagt, das müsse schneller passieren als bisher geplant. Die Bundeswehr spricht von bis zu zehn Jahren Austauschzeit.
    Das G36 ist heute auch Thema im Verteidigungsausschuss des Bundestags. Ministerin von der Leyen muss den Abgeordneten Rede und Antwort stehen.