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Syrien-Friedensgespräche
UNO sprechen mit Assad-Regime über Übergangsregierung

Seit Ende Januar laufen die Gespräche zur Lösung des Bürgerkrieges in Syrien - bislang ergebnislos. Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, redete Anfang der dritten Runde in Genf zunächst mit dem Oppositionsbündnis HNC. An diesem Freitag traf dann auch eine Delegation der syrischen Regierung ein.

15.04.2016
    UNO-Vermittler Staffan de Mistura bei den Genfer Syrien-Gesprächen.
    UNO-Vermittler Staffan de Mistura (M) und seine Delegation. (picture alliance / dpa / Fabrice Coffrini/Pool)
    Die Abordnung wird nach Angaben syrischer Staatsmedien vom syrischen UNO-Botschafter Baschar Dschaafari angeführt. Wegen einer Parlamentswahl am Mittwoch hatte die syrische Regierungsdelegation angekündigt, erst am Freitag zu den Verhandlungen dazuzustoßen. Den Urnengang, der in von der Regierung kontrollierten Gebieten stattfand, lehnte die Opposition als Farce ab.
    UNO-Vermittler Staffan de Mistura debattierte mit den Vertretern des Assad-Regimes über die Bildung einer Übergangsregierung. Diese soll einen friedlichen Neuanfang für das Bürgerkriegsland einleiten, wie die Vereinten Nationen mitteilten.
    Entscheindende dritte Gesprächsrunde
    Die Delegation des Assad-Regimes machte jedoch klar, dass sie nicht über eine Absetzung des Präsidenten Baschar al-Assad verhandeln werde. Die Opposition fordert das politische Ende für den Machthaber und seinen Führungskreis, die für den Ausbruch des Konflikts vor fünf Jahren und Kriegsverbrechen verantwortlich seien.
    De Mistura hatte vor Beginn der Verhandlungen die aktuelle Gesprächsrunde als entscheidend bezeichnet, da sich die Verhandlungen vor allem auf den politischen Übergang, auf die Regierungsführung und auf Verfassungsprinzipien konzentrieren sollten.
    Laut de Misturas Fahrplan sollen nach der Bildung einer Übergangsregierung eine neue Verfassung verabschiedet und freie Wahlen abgehalten werden. Seit 2011 kamen in dem Konflikt rund 270.000 Menschen ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.
    (pg/tzi)