Dem Tenor Nicolai Gedda zum 100. Geburtstag
Unübertroffen

Der schwedische Tenor Nicolai Gedda hat mit seinen Aufnahmen Maßstäbe gesetzt, mehr noch er sang auf einem künstlerischen Niveau, das kaum wieder erreicht wurde. Seine Stimmführung und sein Legato waren einmalig, auch eine bemerkenswerte Sprachverständlichkeit in mehr als fünf Sprachen zeichnete ihn aus. Ein diskografisches Porträt.

Am Mikrofon: Thomas Voigt |
Nikolai Gedda blickt in einer grünen Uniform kostümiert über die Schulter in die Kamera.
Der Tenor Nicolai Gedda beherrschte 50 Opernpartiern, denn es konnte viele Sprachen akzentfrei sprechen: Schwedisch, Russisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch. (IMAGO /BERTIL / S-SON /ABERG /BA NICOLAI PIKE)
Was der Tenor Nicolai Gedda (1925-2017) der Nachwelt an Ton-Aufnahmen hinterlassen hat, ist nicht nur quantitativ gigantisch, sondern künstlerisch so reichhaltig, dass ein Rundfunk-Portrait zwangsläufig die Qual der Wahl bedeutet.
Ob Bach oder Bernstein, Mozart oder Massenet, Meyerbeer oder Verdi, Britten oder Mussorgsky, klassische Operette oder deutsche Spieloper - all das hat Gedda nicht nur stimmlich bewältigt, sondern auf einem musikalischen Niveau präsentiert, das seither höchst selten erreicht wurde.

Mit Sprachtalent gesegnet

Basis für solche Vielseitigkeit waren eine enorme Sprachbegabung, ein untrügliches Gespür für den jeweiligen Stil der Musik sowie eine souveräne Gesangstechnik, die ihm eine Welt-Karriere von mehr als 50 Jahren ermöglichte. Anlässlich seines 100. Geburtstags am 11. Juli hat sich Thomas Voigt durch das künstlerische Erbe des Sängers gehört und eine persönliche Auswahl getroffen.