Nahost
Trump: Warnung an Katar erfolgte zu spät - internationale Kritik an israelischem Luftschlag gegen Hamas-Führung in Doha

Die USA sind nach eigenen Angaben sehr kurzfristig über den israelischen Angriff auf führende Hamas-Mitglieder in Katar informiert worden. Präsident Trump erklärte, er habe seinen Sonderbeauftragten Witkoff angewiesen, Katar vor dem anstehenden Luftschlag zu warnen. Dies sei aber nicht mehr rechtzeitig geschehen.

    Eine Überwachungskamera zeigt das Feuer nach dem israelischen Anschlag auf Wohngebäude in Katars Hauptstadt Doha.
    Israel hat Wohngebäude in der katarischen Hauptstadt Doha angegriffen, in dem Verhandler der Hamas vermutet wurden. (picture alliance / Anadolu / Security Camera)
    Trump bedauerte, dass mit Katar ein enger Verbündeter der USA zum Schauplatz eines israelischen Angriffs auf die islamistische Hamas geworden sei.
    Der katarische Regierungschef al-Thani erklärte, man behalte sich mit Blick auf die Verletzung der Souveränität des Landes eine Reaktion vor. Er forderte eine Antwort aus der gesamten Region. Zuvor hatte sich al-Thani mit mehreren Staats- und Regierungschefs telefonisch ausgetauscht, unter anderem mit Bundeskanzler Merz. Dieser verurteilte den israelischen Angriff ebenso wie die Europäische Union und die Arabische Liga. Außenminister Wadephul sprach von einem "inakzeptablen" Angriff, der nicht nur die territoriale Souveränität Katars, sondern auch die Bemühungen zur Freilassung der Geiseln gefährde.
    Bei dem Angriff auf die politische Führung der Hamas in Doha wurden sechs Menschen getötet, darunter fünf Mitglieder der Terrororganisation. Die oberste Führungsriege soll nach Hamas-Angaben jedoch überlebt haben.
    Diese Nachricht wurde am 10.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.