
Königsforst bei Köln, ein regnerischer Tag im Mai. Triefendnass führt der Weg durch das zweieinhalbtausend Hektar große Naturschutzgebiet.
"So, jetzt sind wir ein bisschen abseits vom Weg, gucken ein wenig in den Wald rein, ob man etwas erkennen kann," erklärt Ralf Huckriede von der Kreisjägerschaft im Rheinisch-Bergischen Kreis. Inmitten einer kleinen Lichtung bleibt der Jäger stehen, bückt sich und untersucht den Boden.
"Wenn jetzt etwas Schnee liegen würde, kann man sehr gut die Fuchsspuren erkennen, ansonsten gibt es noch über Fuchslosung, also über Kot zu erkennen, ob und wie viele Füchse letztendlich da sind."
Natürlich leben hier Füchse, der Königsforst ist voller Waldtiere. Doch die scheuen Tiere haben sich tief ins Unterholz zurückgezogen. Jagen dürfe man sie in diesen Monaten ohnehin nicht.
"Der Fuchs hat Schonzeit von März bis in den Sommer ein, aus dem Grund, weil in der Zeit die Jungen aufgezogen werden und es kann natürlich nicht angehen, dass man in der Zeit Füchse schießt."
Die Jagdsaison beginnt im Herbst. Dann ist die Population stark gestiegen und die Wahrscheinlichkeit, dass viele von ihnen Endwirte des Fuchsbandwurmes sind, ist besonders hoch.
"Fuchsbandwurm ist auf jeden Fall ein Thema, das ist ein kleiner Fiesling, weil man den Befall von einem Fuchsbandwurm am Menschen selber nicht erkennt, man erkennt es eigentlich erst dann, wenn es zu spät ist."
Also werden Füchse gejagt, um die Zahl infizierter Tiere zu senken. "Die besten Zeiten sind in der Dämmerung und bis in die Nacht rein, also bei Mond kann man sehr gut einen Fuchs jagen."
Die Betonung liegt auf „einen Fuchs". Füchse sind Einzelgänger, es sei schon ein Glücksfall, wenn einem ein zweites Tier vor die Flinte kommt, mein Ralf Huckriede.
"Ich persönlich nehme gerne eine Schrotflinte, weil dann auch vom Pelz auch weniger kaputtgemacht wird, den kann man dann zum Gerber bringen und dann einen schönen Fuchsbalg daraus kriegen."
Bis dahin ist aber Vorsicht geboten. Ob der Fuchs Träger des Fuchsbandwurmes ist, lässt sich nur nach einer aufwändigen Laboruntersuchung feststellen.
"Das Risiko ist auf jeden Fall da. Einen Fuchs, wenn ich den mit nach Hause nehme, dann muss ich den ja irgendwie anfassen, das mache ich dann normalerweise mit Gummihandschuhen und sehe auch zu, dass ich mir die Hände nachher wasche, damit ich nicht in Kontakt mit dem Fuchsbandwurm komme und ihn aus Versehen schlucke oder einatme."