CO2
Umweltminister Schneider: Emissionshandel soll nicht zur Verdrängung europäischer Unternehmen führen

Bundesumweltminister Schneider hat die Kritik von deutschen Industrieunternehmen an den steigenden Kosten durch den Emissionshandel als zu pauschal zurückgewiesen. Man habe es in den vergangenen 20 Jahren geschafft, die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen durch den Handel mit den Zertifikaten um fast die Hälfte zu reduzieren, sagte Schneider im Deutschlandfunk.

    Dampf steigt bei Nacht aus beleuchteten Industrieschornsteinen des Industriepark Höchst auf.
    Die EU hat sich vorgenommen, die Emissionen deutlich zu verringern. Der Handel mit Zertifikaten ist ein zentraler Mechanismus. (picture alliance / dpa / Hannes P Albert)
    Er zeigte sich jedoch offen dafür, den Handel mit Emissionszertifikaten für Unternehmen in der EU noch länger zu ermöglichen als derzeit geplant. Der SPD-Politiker betonte, dass es nicht darum gehe, klimafreundlichere europäische Technologien durch klimaschädlichere Technologien aus Drittstaaten zu verdrängen. Die Reduzierung von Treibhausgasen ist eines der zentralen Themen auf der Weltklimakonferenz, die nächste Woche in Brasilien beginnt.
    Das Interview mit Umweltminister Carsten Schneider (SPD) kann hier nachgehört werden.

    Menge der Zertifikate wird verknappt

    Der europäische Emissionshandel gilt seit 2005. Er soll durch die Abgabeverpflichtung und den Handel mit Treibhausgas-Zertifikaten einen Anreiz für Unternehmen schaffen, klimafreundlicher zu produzieren. Das System ist so angelegt, dass die Menge der Zertifikate stetig verknappt wird. Ab 2039 würde es demnach keine Zertifikate mit Verschmutzungsrechten mehr geben. Unternehmen in der EU fühlen sich durch die zusätzlichen Gebühren im Vergleich zu Unternehmen aus anderen Regionen der Welt benachteiligt und fordern eine Reform des Systems.
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.