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UNO-Vollversammlung
Rohani: Westen trägt Schuld an Aufstieg des IS

Der iranische Präsident Rohani hat den Westen mit verantwortlich gemacht für das Erstarken der IS-Miliz. Die Terrorgruppe könne aber nur von den betroffenen Staaten bekämpft werden. Er kritisierte die US-geführten Luftangriffe im Irak und in Syrien.

    Irans Präsident Hassan Rohani spricht zur UNO-Vollversammlung.
    Irans Präsident Hassan Rohani spricht zur UNO-Vollversammlung. (AFP / Timothy A. Clary)
    Der iranische Präsident Hassan Rohani hat den Westen für den Aufstieg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich gemacht. "Die strategischen Fehler des Westens im Nahen Osten, Zentralasien und dem Kaukasus haben diese Teile der Welt in einen Himmel für Terroristen verwandelt", sagte er vor der UNO-Vollversammlung in New York. Terrorismus sei das Ergebnis von Armut, Unterentwicklung, Diskriminierung, Demütigung und Ungerechtigkeit. "Man muss diese Wurzeln kennen, wenn man die Quellen des Terrorismus austrocknen will." Das habe der Westen nicht verstanden. "Die heutige Feindseligkeit gegen den Westen ist das Ergebnis des Kolonialismus von gestern und des Rassismus von gestern."
    In seiner Rede äußerte der iranische Staatschef zudem Zweifel, ob die Weltgemeinschaft tatsächlich gemeinsam gegen die Bedrohung durch die IS-Extremisten vorgehen wolle. Alle Länder, die die Extremisten unterstützt hätten, müssten sich entschuldigen, "nicht nur bei früheren Generationen, sondern auch bei künftigen". Rohani kritisierte zudem die US-geführten Luftangriffe auf den Nordirak und Syrien.
    Warnung vor dem IS
    Er bemängelte weiter, dass sich die Terrormilizen des IS auf den Islam beriefen. Dieser sei im Gegensatz zu ihrer Gewaltideologie nur friedliebend. Auch sei er erstaunt, dass westliche Medien diesen falschen Bezug einfach übernähmen. Rohani warnte zudem vor der wachsenden Gefahr durch den IS. Ihre einzige Ideologie sei "Gewalt und Extremismus". Das Ziel der IS-Kämpfer sei es, die Gesellschaft zu zerstören und Islamophobie zu erzeugen. Das schaffe einen "fruchtbaren Boden für weitere Interventionen ausländischer Mächte in unserer Region".
    Barack Obama während seiner Rede im Hauptquartier der UNO.
    Die UNO-Vollversammlung in New York. Die Generaldebatte dauert noch bis zum 30.09. (Spencer Platt / Pool / dpa)
    Baldige Einigung auf Atomabkommen möglich
    Zudem stellte der Präsident ein schnelles Abkommen über das iranische Atomprogramm in Aussicht. Es sei möglich, dass es schon vor November eine Einigung gebe. Dafür müsse sich der Westen aber flexibel zeigen. Der Iran hatte sich vor fast einem Jahr mit den UNO-Vetomächten und Deutschland auf ein vorläufiges Atomabkommen geeinigt. Dafür wurden die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran gelockert. Zuletzt hatten sich die Gespräche für ein dauerhaftes Abkommen schwierig gestaltet.
    (hba/ach)