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Verschiebung des Starttermins
Weiteres Warten auf James Webb

Und wieder eine Termin-Verschiebung: Das James-Webb-Weltraumteleskop soll jetzt im März 2021 die Erde verlassen - 14 Jahre nach seinem ursprünglichen Starttermin. Damit verteuert sich das Projekt auf zehn Milliarden Dollar.

Von Dirk Lorenzen | 22.11.2018
    Frühestens im Sommer 2020 wird das James-Webb-Weltraumteleskop im All im Einsatz sein (Zeichnung)
    Ein technisches Kunstwerk im All: das James-Webb-Teleskop (Animation) (NASA/ESA) (NASA)
    Nach dem allerersten Zeitplan hatte das James-Webb-Weltraumteleskop bereits 2007 starten sollen. Nun hat es die elfte Startverschiebung gegeben, um gut ein weiteres Jahr: Jetzt soll es im März 2021 nach oben gehen.
    Doch bei der NASA heißt es: Webb lohnt das Warten. Denn die Mission ist für die Astronomie von überragender Bedeutung.
    1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt
    Das Instrument, benannt nach einem früheren NASA-Direktor, soll anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt Position beziehen – und vor allem im Bereich der Infrarotstrahlung das Universum erforschen.
    Mit der Verschiebung steigen die Projektkosten bis zum Start auf fast neun Milliarden US-Dollar. Während der ersten fünf Jahre Betrieb kommt eine weitere Milliarde hinzu.
    Blick auf den mit Gold beschichteten Spiegel, der aus 18 Segmenten besteht
    Der Spiegel, in den die Astronomen so große Hoffnungen setzen: Teile vom James Webb im Reinraum (NASA) (NASA)
    Der US-Kongress hat das Geld bewilligt. Dabei hatten die Parlamentarier der NASA vor sieben Jahren nach der Festsetzung des Starttermins 2018 klar gemacht, dass es weitere Kostensteigerungen nicht geben dürfe.
    Die Verzögerung liegt vor allem an umfangreichen Tests mit dem Sonnenschild, der so groß ist wie ein Tennisplatz und das Teleskop immer im kühlenden Schatten hält. So etwas ist nie zuvor gebaut worden.
    Wartung des Teleskops unmöglich
    Das James-Webb-Teleskop soll zusammengeklappt mit einer Ariane-5-Rakete starten und sich danach in einer monatelangen Prozedur entfalten.
    Sollte dabei etwas schief gehen, wäre das Projekt gescheitert – denn anders als beim Hubble-Weltraumteleskop, das seit fast 30 Jahren um die Erde kreist, ist eine Wartung durch Astronauten nicht möglich.