Depressionen sind die neue Volkskrankheit Nr. 1. Das ist das alarmierendste Ergebnis des neuesten Barmer GEK Krankenhausreports. Psychische Erkrankungen werden immer häufiger, die Menschen werden immer öfter deswegen stationär behandelt, bleiben dabei immer länger im Krankenhaus und verursachen demzufolge immer höhere Kosten. Speziell die Anzahl der Krankenhausbehandlungen wegen Depressionen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK macht das sich wandelnde Gesellschaftssystem dafür verantwortlich:
"Das hängt vor allem mit der Gesellschaft zusammen ich denke mit der Arbeitsplatzbelastung zum einen und zum anderen auch mit Problemen in der Familie, das ist doch sehr oft die Ursache. Trennungen sind ein Trigger für psychische Erkrankungen. Früher hat man das vielleicht öfter im Familienverbund aufgefangen, heute gibt es dann auch genug Ärzte, die dann die Indikation stellen psychische Erkrankung, Depression oder gar Schizophrenie und von daher knüpft dann eine ganze Behandlungsfolge an, zuerst ambulant, dann stationär und wieder zurück und teilweise ist das dann ein medizinischer Kreislauf."
Denn bei vielen psychischen Erkrankungen ist die Weiterbehandlung nach der Zeit im Krankenhaus nicht optimal – da müsste dringend etwas verbessert werden. Rolf-Ullrich Schlenker fordert bessere Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.
"Dort muss vor allem das Entlassmanagement aus dem Krankenhaus verbessert werden, die Empfehlung und auch die Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz, die ja nicht ganz einfach ist. Und wir müssen auch die Kapazitäten im Bereich der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung etwas anders verteilen durch mehr Gruppentherapien, durch mehr Kurzzeittherapien."
Von 180 Milliarden Euro, die die gesetzlichen Kassen im Jahr insgesamt für kranke Menschen ausgeben, entfallen inzwischen rund 10 Milliarden Euro auf die Behandlung psychischer Krankheiten – Tendenz steigend. Ganz wichtig ist für die Barmer GEK deshalb die Vorbeugung:
"Wir müssen vor allem präventiv tätig werden, so gut das geht. Burn-out ist ja momentan ein großes Thema, da kann man mit Mitteln des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Unternehmen selber was tun. Wir als Barmer GEK unterstützen das auch massiv."
Eine Hauptursache für psychische Erkrankungen vor allem bei Männern ist Alkoholabhängigkeit. Auch hier ist die Tendenz stark steigend. Alkoholabhängige Patienten müssen zum Beispiel wegen einer Entgiftung häufiger stationär behandelt werden, bleiben dafür aber nicht so lange im Krankenhaus.
Das gilt übrigens für fast alle anderen Krankheiten auch. Ein weiteres auffälliges Ergebnis der Studie: 1990 betrug ein Krankenhausaufenthalt noch im Durchschnitt 13 Tage, 2010 nur noch 8,3 Tage. Prof. Eva Maria Bitzer vom Institut für Sozialmedizin in Hannover, die die Studie mitverfasst hat, sieht das besonders deutlich bei den Herz- Kreislauferkrankungen:
"Die gehen stark zurück, zumindest die Krankenhausaufenthalte deswegen, die Verweildauer geht da stark zurück. Das liegt an den neuen Behandlungsverfahren, die sogenannte interventionelle Kardiologie, mit der wir uns 2007 auch schon mal im Krankenhausreport befasst haben, da sind einfach kürzere Liegezeiten möglich und werden auch umgesetzt."
Darüber hinaus vermutet die Professorin, dass auch in der Medizin das Angebot die Nachfrage schafft. Besonders deutlich wird das bei stark gestiegenen Fallzahlen in den vergangenen Jahren für Hüft- und Kniegelenkprothesen, die nicht mit demografischem Wandel, also immer älter werdenden Menschen erklärt werden können. An der Stelle fordert die Barmer: Nutzen, Aufwand und Risiko besser als bisher abzuwägen.
Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK macht das sich wandelnde Gesellschaftssystem dafür verantwortlich:
"Das hängt vor allem mit der Gesellschaft zusammen ich denke mit der Arbeitsplatzbelastung zum einen und zum anderen auch mit Problemen in der Familie, das ist doch sehr oft die Ursache. Trennungen sind ein Trigger für psychische Erkrankungen. Früher hat man das vielleicht öfter im Familienverbund aufgefangen, heute gibt es dann auch genug Ärzte, die dann die Indikation stellen psychische Erkrankung, Depression oder gar Schizophrenie und von daher knüpft dann eine ganze Behandlungsfolge an, zuerst ambulant, dann stationär und wieder zurück und teilweise ist das dann ein medizinischer Kreislauf."
Denn bei vielen psychischen Erkrankungen ist die Weiterbehandlung nach der Zeit im Krankenhaus nicht optimal – da müsste dringend etwas verbessert werden. Rolf-Ullrich Schlenker fordert bessere Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.
"Dort muss vor allem das Entlassmanagement aus dem Krankenhaus verbessert werden, die Empfehlung und auch die Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz, die ja nicht ganz einfach ist. Und wir müssen auch die Kapazitäten im Bereich der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung etwas anders verteilen durch mehr Gruppentherapien, durch mehr Kurzzeittherapien."
Von 180 Milliarden Euro, die die gesetzlichen Kassen im Jahr insgesamt für kranke Menschen ausgeben, entfallen inzwischen rund 10 Milliarden Euro auf die Behandlung psychischer Krankheiten – Tendenz steigend. Ganz wichtig ist für die Barmer GEK deshalb die Vorbeugung:
"Wir müssen vor allem präventiv tätig werden, so gut das geht. Burn-out ist ja momentan ein großes Thema, da kann man mit Mitteln des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Unternehmen selber was tun. Wir als Barmer GEK unterstützen das auch massiv."
Eine Hauptursache für psychische Erkrankungen vor allem bei Männern ist Alkoholabhängigkeit. Auch hier ist die Tendenz stark steigend. Alkoholabhängige Patienten müssen zum Beispiel wegen einer Entgiftung häufiger stationär behandelt werden, bleiben dafür aber nicht so lange im Krankenhaus.
Das gilt übrigens für fast alle anderen Krankheiten auch. Ein weiteres auffälliges Ergebnis der Studie: 1990 betrug ein Krankenhausaufenthalt noch im Durchschnitt 13 Tage, 2010 nur noch 8,3 Tage. Prof. Eva Maria Bitzer vom Institut für Sozialmedizin in Hannover, die die Studie mitverfasst hat, sieht das besonders deutlich bei den Herz- Kreislauferkrankungen:
"Die gehen stark zurück, zumindest die Krankenhausaufenthalte deswegen, die Verweildauer geht da stark zurück. Das liegt an den neuen Behandlungsverfahren, die sogenannte interventionelle Kardiologie, mit der wir uns 2007 auch schon mal im Krankenhausreport befasst haben, da sind einfach kürzere Liegezeiten möglich und werden auch umgesetzt."
Darüber hinaus vermutet die Professorin, dass auch in der Medizin das Angebot die Nachfrage schafft. Besonders deutlich wird das bei stark gestiegenen Fallzahlen in den vergangenen Jahren für Hüft- und Kniegelenkprothesen, die nicht mit demografischem Wandel, also immer älter werdenden Menschen erklärt werden können. An der Stelle fordert die Barmer: Nutzen, Aufwand und Risiko besser als bisher abzuwägen.
