"At COP26, the Olympics of climate summits, we need you, to lead us. To show real ambition and courage. Working together to secure the future we all depend on."
Mit viel Pathos fordern mehr als 50 olympische und paralympische Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt ihre Regierungen dazu auf, beim Weltklimagipfel in Glasgow zu handeln, zu führen, mutig zu sein, um die Zukunft zu sichern. Initiiert haben das Video Segel-Olympiasiegerin Hannah Mills und Ruderin Melissa Wilson, zwei britische Sportlerinnen.
Unterstützt wird die Aktion durch das Internationale Olympische Komitee. Das IOC betont seit Jahren, mehr für den Klimaschutz tun zu wollen. Gerade die Emissionen für Olympische Spiele sind über lange Zeit gestiegen, zum Beispiel für den Bau neuer Sportstätten.
klima-positive Olympische Spiele und "Hockeywald"
Inzwischen hat das IOC die Vergabekriterien angepasst – ab 2030 müssen alle Olympischen Spiele klima-positiv sein, es muss also mehr CO2 kompensiert werden, als emittiert wird. Trotzdem basiert das globale Profi-Sportsystem darauf, dass Athletinnen und Athleten weltweit mit dem Flugzeug unterwegs sind.
Hockey-Nationalspielerin Nike Lorenz hat daher mit einigen Mitspielerinnen Spenden gesammelt, um einen "Hockeywald" in Südafrika zu iniitieren – und damit wenigstens einen Teil des CO2-Fußabdrucks zu kompensieren.
Viele Sportverbände würden sich die entscheidenden Fragen in Sachen Klimaschutz noch nicht stellen, sagt Stefan Wagner von der Initiative "Sports for Future" im Deutschlandfunk.
"Es fehlt an der Grundhaltung"
"Was kann ich tun, wenn ich als Sport mich wirklich ernsthaft diesem Thema stelle und auch ernsthaft die Verantwortung annehme, selbst wenn dadurch kritische Themen aufgeworfen werden? Dann ist das ja erstmal eine positive Geschichte, die ich auch durchaus auch positiv in der Kritik begleiten kann, wenn ich es am Ende des Tages ernst meine. Und diese Grundhaltung ist, glaube ich, das entscheidende Kriterium, wo man auch sagen kann, da fehlt es an der an der ein oder anderen Stelle."
Der Deutsche Alpenverein hat diesen Schritt bereits gemacht. Mit großer Mehrheit hat der DAV am Wochenende beschlossen, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Grundlegendes Prinzip: Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren. Dafür wird der DAV im kommenden Jahr zunächst einmal seine gesamten CO2 -Emissionen erfassen.
Deutscher Alpenverein erhebt Klima-Euro
Die Ergebnisse sind dann Basis dafür, wie das Geld für Klimaschutzmaßnahmen im Verband verteilt wird, der geografisch betrachtet in Sektionen gegliedert ist: Für jede Tonne, die eine Sektion ausstößt, erhält die Sektion 90 Euro, die für den Klimaschutz eingesetzt werden müssen.
Der DAV will unter anderem dafür sorgen, dass die Mitglieder so oft wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Klettertouren fahren. Zudem will der Verband seine Berghütten, Kletteranlagen und Geschäftsstellen sanieren, um dort energieeffizienter zu werden.
Und das Essen, was dort angeboten wird, soll ökologisch angebaut und aus der Region stammen. Die Emissionen, die dann noch übrig bleiben, will der Deutsche Alpenverein in zertifizierten Projekten kompensieren. Um die Maßnahmen zu finanzieren, erhebt der DAV unter anderem seit diesem Jahr von seinen 1,3 Millionen Mitgliedern einen sogenannten Klima-Euro.