
Gegen ein solches Vorhaben hatten sich insbesondere Ölstaaten wie Saudi-Arabien gestellt, aber auch China wollte nicht mitziehen. Beschlüsse der UNO-Klimakonferenz müssen aber im Konsens gefasst werden. Die mehr als 190 Länder vereinbarten in der Abschlusserklärung daher lediglich eine freiwillige Initiative, die Klimaschutzanstrengungen der Staaten zu beschleunigen. Die brasilianische Präsidentschaft strebt nun eine "roadmap" auf freiwilliger Basis an. Dabei sollen auch Maßnahmen gegen die Zerstörung von Wäldern berücksichtigt werden.
In der Abschlusserklärung wird zudem verlangt, die finanzielle Unterstützung von Entwicklungsländern zu verdreifachen, damit diese ihre Umstellung auf klimafreundliche Techniken sowie weitere Anpassungen an den Klimawandel umsetzen können.
Umweltminister Schneider äußert sich enttäuscht
Zuvor hatte der EU-Klimaschutzkommissar Hoekstra betonte, der aktualisierte Textentwurf sei ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sich die Länder der Europäischen Union mehr gewünscht hätten. Bundesumweltminister Schneider äußerte sich zurückhaltend. Der SPD-Politiker sagte, er sei "ein bisschen enttäuscht". Die Konferenz sei konfrontiert gewesen mit einer sehr stark auftretenden Petro-Industrie. Länder, die mit Öl und Gas ihr Geld verdienten, hätten mit einer Blockade-Mehrheit jeden Fortschritt in diesem Bereich verhindert.
Guterres lobt Einigung, mahnt aber mehr Anstrengungen an
UNO-Generalsekretär Guterres hob hervor, dass es den Teilnehmern gelungen sei, sich auf einen übergreifenden Beschluss zu einigen. In Zeiten geopolitischer Spaltungen sei "es schwieriger denn je, einen Konsens zu erzielen". Guterres räumte zugleich ein, dass die Konferenz nicht alles erreicht habe, was notwendig sei: "Die Kluft zwischen dem, wo wir stehen, und dem, was die Wissenschaft fordert, ist nach wie vor gefährlich groß." Viele seien deshalb womöglich enttäuscht, darunter Indigene und junge Menschen.
Diese Nachricht wurde am 23.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
