In der Höhle von Liang Bua lag nicht nur ein fast vollständiges Skeletts einer zwergenhaften Frau mit einem Gehirn von der Größe einer Orange, sondern auch einzelnen Knochen von acht weiteren sehr kleinen Menschen, die früher gelegt haben, sowie diverse Steinwerkzeuge. Generationen des Homo floresiensis sollen sie dort in der Zeitspanne zwischen 95.000 und 12.000 Jahren gefertigt und benutzt haben. Etwa 50 Kilometer von Liang Bua entfernt, in Mata Menge, sind die Archäologen ebenfalls auf Steinwerkzeuge gestoßen:
"Diese Steinwerkzeuge sind mindestens 800.000 Jahre alt. Der Vergleich zwischen diesen frühesten Steinwerkzeuge von Flores und denen von Liang Bua ergab, dass diese Menschen über 700.000 Jahre hinweg die gleichen Steinwerkzeuge hergestellt haben. Also konnte der Homo floresiensis von Liang Bua solche Werkzeuge herstellen, obwohl sein Gehirn nur ein Drittel so groß ist wie das eines modernen Menschen."
Adam Brumm von der National University in Canberra. Es sind sehr einfache Werkzeuge, im Grunde genommen nicht mehr als Gerölle, die aufgesammelt und dann mit anderen Geröllen beschlagen worden sind.
"”So bekamen sie geschärfte Steinwerkzeuge, die sie wahrscheinlich zum Schneiden benutzt haben, genau wissen wir das aber nicht. Fast alle Artefakte sind sehr einfach, ein paar sind jedoch sorgsam zu so etwas wie Bohrern herausgearbeitet, die sehr charakteristisch aussehen.""
Zwischen den Werkzeuge von Mata Menge und denen von Liang Bua klafft eine große Lücke von 700.000 Jahren - und trotzdem sehen die alten genauso aus wie die jungen. Brumm:
"”Wir sehen keinen Fortschritts in der Technologie, es gibt keine - wie soll ich es sagen - Verbesserungen, alles bleibt sich im Grunde immer gleich. Es ist erstaunlich, wenn man diese lange Zeitspanne betrachtet und es keine Veränderungen in der Technologie gegeben hat. Wahrscheinlich waren diese Werkzeuge einfach optimal für das Überleben auf Flores, warum sollte man sich also anstrengen und Komplexeres machen?""
Wer aber waren diese Leute, die Hunderttausende von Jahren immer die gleichen Gegenstände fertigten? Es sollen Nachfahren des ersten Menschen gewesen sein, der Afrika verlassen hat: des Homo erectus. Auf seinem Weg durch Asien soll es ihn auch nach Flores verschlagen haben, und auf der kleinen Insel soll er dann Stammvater einer neuen Art geworden sein: des Homo floresiensis eben. Brumm:
"”Wir haben noch keinen Vergleich mit Steinwerkzeugen von Homo erectus anstellen können. In Südostasien fehlen uns noch die datierten Vergleichsstücke.""
Die Werkzeugfunde und die Kontinuität ihrer Fertigung stützen nach Ansicht von Adam Brumm die Hypothese, dass es sich bei den zwergenhaften Menschen von Flores tatsächlich um eine eigene Art handelt, die sich auf Flores entwickelt und ihre Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben hat. Brumm:
"”Die ältesten bekannten modernen Menschen überhaupt kennen wir aus Äthiopien, und sie sind etwa 200.000 Jahre alt. Es ist also abwegig, dass vor 800.000 Jahren auf Flores moderne Menschen gelebt haben.""
Für Adam Brumm ist es klar, dass das 18.000 Jahre alte, winzige Skelett der Frau von Liang Bua tatsächlich von einer neuen Menschenart stammt. Für ihn ist die Dame kein moderner Mensch mit einem krankhaft verkleinerten Gehirn. Seine Gegner werden sich aber wohl nicht so leicht überzeugen lassen. Erst wenn ein zweiter Schädel gefunden wird, möglichst noch in einer anderen Höhle auf Flores, wird die Debatte weiter kommen.
"Diese Steinwerkzeuge sind mindestens 800.000 Jahre alt. Der Vergleich zwischen diesen frühesten Steinwerkzeuge von Flores und denen von Liang Bua ergab, dass diese Menschen über 700.000 Jahre hinweg die gleichen Steinwerkzeuge hergestellt haben. Also konnte der Homo floresiensis von Liang Bua solche Werkzeuge herstellen, obwohl sein Gehirn nur ein Drittel so groß ist wie das eines modernen Menschen."
Adam Brumm von der National University in Canberra. Es sind sehr einfache Werkzeuge, im Grunde genommen nicht mehr als Gerölle, die aufgesammelt und dann mit anderen Geröllen beschlagen worden sind.
"”So bekamen sie geschärfte Steinwerkzeuge, die sie wahrscheinlich zum Schneiden benutzt haben, genau wissen wir das aber nicht. Fast alle Artefakte sind sehr einfach, ein paar sind jedoch sorgsam zu so etwas wie Bohrern herausgearbeitet, die sehr charakteristisch aussehen.""
Zwischen den Werkzeuge von Mata Menge und denen von Liang Bua klafft eine große Lücke von 700.000 Jahren - und trotzdem sehen die alten genauso aus wie die jungen. Brumm:
"”Wir sehen keinen Fortschritts in der Technologie, es gibt keine - wie soll ich es sagen - Verbesserungen, alles bleibt sich im Grunde immer gleich. Es ist erstaunlich, wenn man diese lange Zeitspanne betrachtet und es keine Veränderungen in der Technologie gegeben hat. Wahrscheinlich waren diese Werkzeuge einfach optimal für das Überleben auf Flores, warum sollte man sich also anstrengen und Komplexeres machen?""
Wer aber waren diese Leute, die Hunderttausende von Jahren immer die gleichen Gegenstände fertigten? Es sollen Nachfahren des ersten Menschen gewesen sein, der Afrika verlassen hat: des Homo erectus. Auf seinem Weg durch Asien soll es ihn auch nach Flores verschlagen haben, und auf der kleinen Insel soll er dann Stammvater einer neuen Art geworden sein: des Homo floresiensis eben. Brumm:
"”Wir haben noch keinen Vergleich mit Steinwerkzeugen von Homo erectus anstellen können. In Südostasien fehlen uns noch die datierten Vergleichsstücke.""
Die Werkzeugfunde und die Kontinuität ihrer Fertigung stützen nach Ansicht von Adam Brumm die Hypothese, dass es sich bei den zwergenhaften Menschen von Flores tatsächlich um eine eigene Art handelt, die sich auf Flores entwickelt und ihre Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben hat. Brumm:
"”Die ältesten bekannten modernen Menschen überhaupt kennen wir aus Äthiopien, und sie sind etwa 200.000 Jahre alt. Es ist also abwegig, dass vor 800.000 Jahren auf Flores moderne Menschen gelebt haben.""
Für Adam Brumm ist es klar, dass das 18.000 Jahre alte, winzige Skelett der Frau von Liang Bua tatsächlich von einer neuen Menschenart stammt. Für ihn ist die Dame kein moderner Mensch mit einem krankhaft verkleinerten Gehirn. Seine Gegner werden sich aber wohl nicht so leicht überzeugen lassen. Erst wenn ein zweiter Schädel gefunden wird, möglichst noch in einer anderen Höhle auf Flores, wird die Debatte weiter kommen.