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Flamanville
Explosion in französischem AKW - "kein Verstrahlungsrisiko"

In einem Atomkraftwerk im französischen Flamanville hat es eine Explosion gegeben. Fünf Menschen wurden leicht verletzt. Betreiber und örtliche Behörden erklärten, es bestehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt.

    Das französische Atomkraftwerk in Flamanville in der Normandie am 16. November 2016.
    Das französische Atomkraftwerk in Flamanville (Reaktor 3) in der Normandie (AFP Charly Triballeau)
    Der Betreiber, der französische Stromkonzern "Électricité de France" (EDF), teilte auf Twitter mit, die Explosion um 9:40 Uhr im nicht-nuklearen Bereichs des Akws stattgefunden habe. Gefahr für Sicherheit und Umwelt habe nicht bestanden.
    Laut EDF ist das Feuer inzwischen unter Kontrolle. Die lokalen Behörden betonten, es bestehe kein Risiko einer Verstrahlung. Nach Angaben des Präfekten des Departements La Manche, Jacques Witkowski, erlitten fünf Menschen eine Rauchvergiftung, es gebe jedoch keine Schwerverletzten. Ein weiterer Behördenvertreter, sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handele sich "um einen bedeutsamen technischen Vorfall, aber nicht um einen Atomunfall."
    Umstrittener dritter Reaktor
    Das Atomkraftwerk an der französischen Ärmelkanal-Küste stellt rund 700 Arbeitsplätze in der Normandie. Die beiden alten Druckwasser-Reaktoren sind seit 1986 und 1987 in Betrieb. Im ersten ereignete sich heute der Zwischenfall, er wurde nach EDF-Angaben anschließend heruntergefahren. Ein dritter Reaktor befindet sich im Bau. Gegen dessen Inbetriebnahme hatten im Oktober mehrere tausend Demonstranten in Flamanville protestiert.
    Nach den Planungen soll der Druckwasser-Reaktor Ende 2018 ans Netz angeschlossen werden und damit das alte und häufig als unsicher kritisierte Atomkraftwerk in Fessenheim ablösen. Ursprünglich sollte der Reaktor schon 2012 in Betrieb gehen. Es gab aber immer wieder Probleme bei seinem Bau, und die Atomaufsicht ASN hat bis heute Sicherheitsbedenken. Ursprünglich wurden die Kosten mit 3,3 Milliarden Euro veranschlagt, mittlerweile korrigierte EDF sie auf 10,5 Milliarden Euro.
    (db,nch,jasi)