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Islamischer Staat
USA schicken 350 weitere Soldaten in den Irak

Wieder ist eine Geisel von der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" hingerichtet worden, wieder wird ein Video von der Enthauptung eines US-Journalisten im Internet gezeigt. Ein Sprecher der Familie von Steven Sotloff hat seinen Tod bestätigt. Präsident Obama ordnet die Entsendung von 350 zusätzlichen US-Soldaten in den Irak an.

    Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat, angeblich in Mossul aufgenommen
    Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat, angeblich in Mossul aufgenommen (afp)
    Sie sollen in der Hauptstadt Bagdad für den Schutz von diplomatischen Einrichtungen und diplomatischem Personal zuständig sein, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums werden damit insgesamt 820 US-Soldaten im Irak stationiert sein. Die US-Luftwaffe fliegt seit mehreren Wochen Einsätze gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Norden Iraks.
    Vergeltung für Luftangriffe
    Aus Vergeltung für US-Luftangriffe im Irak hat die Gruppe offenbar einen zweiten gefangenen amerikanischen Journalisten enthauptet. In einem im Internet veröffentlichten Video soll der Mord an Steven Sotloff zu sehen sein, berichtet DLF-Reporter Jasper Barenberg. Das Video ist nach Angaben der USA und Großbritanniens authentisch. Sotloff wurde seit 2013 in Syrien vermisst. Der Reporter hatte jahrelang aus dem Nahen Osten berichtet.
    Unter anderem arbeitete er für das "Time Magazine", die Zeitung "Christian Science Monitor" und das "World Affairs Journal". Er schrieb über die politische Entwicklung in Ägypten, Syrien, Bahrain, Libyen und der Türkei. Seit August 2013 war er in Syrien vermisst. Über längere Zeit hielt sich der Reporter zudem im Jemen auf, wie die "New York Times" unter Berufung auf Freunde berichtete. Sotloff habe gut Arabisch gesprochen und tiefe Zuneigung zur islamischen Welt empfunden. Er wurde 31 Jahre alt.
    Ein Sprecher der Familie Sotloff bestätigte unterdessen den Tod des Reporters. "Die Familie hat von dieser schrecklichen Tragödie erfahren und trauert im Stillen", sagte er. Es werde keinen öffentlichen Kommentar seitens der Familie geben. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte, er wisse nichts über das Video und könne keine Aussage über seine Echtheit treffen.
    Cameron: "Ekelhafte Tat"
    Großbritanniens Premierminister David Cameron bezeichnete die HInrichtung als "absolut ekelhafte, verachtenswerte Tat". Die Terroristen drohen in dem Video, als nächstes eine britische Geisel zu töten.
    Vergangenen Monat hatten die IS-Kämpfer den US-Journalisten James Foley enthauptet und ein Video von der Hinrichtung ins Internet gestellt. Anschließend hatten die Dschihadisten auch mit der Ermordung von Sotloff gedroht, sollten die USA ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak nicht einstellen.
    Sotloff reiste häufig in Krisengebiete
    Wie die "New York Times" berichtete, reiste Sotloff immer wieder gezielt in die gefährlichsten Krisengebiete des Nahen Ostens. Freunden habe er immer wieder versichert, dass die Risiken ihm bewusst seien.
    Bereits bei der kürzlichen Enthauptung seines Journalisten-Kollegen James Foley hatten die IS-Milizen gedroht, Sotloff werde der nächste sein. Seine Mutter wandte sich darauf in einer emotionalen Videobotschaft an seine Entführer und bat um dessen Freilassung. Zuvor hatte die Familie versucht, die Entführung geheim zu halten, um eine Freilassung nicht zu gefährden.
    (nch/pg/bor)