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Air Asia
Taucher bergen Stimmrekorder

Auch die zweite Blackbox des abgestürzten Flugzeugs in Indonesien ist geborgen. Auf dem Gerät befinden sich die Stimmaufzeichnungen aus dem Cockpit, nun beginnt die Suche nach der Ursache für den Absturz der Maschine von Air Asia. Die Bergung weiterer Wrackteile könnte dagegen bald zu Ende sein.

    Der erste Flugdatenschreiber wurde bereits am Montag geborgen
    Der erste Flugdatenschreiber wurde bereits am Montag geborgen (imago stock&people)
    Taucher bargen das Gerät, das die Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Es ist zusammen mit dem bereits geborgenen Flugdatenschreiber mit den technischen Aufzeichnungen der Maschine der entscheidende Fund, um die Absturzursache zu ermitteln. Das Gerät wurde etwa 20 Meter von der Fundstelle des Datenschreibers entfernt geborgen, teilte das Transportministerium mit. Es war in etwa 30 Metern Tiefe unter einem Wrackteil eingeklemmt. Die Taucher mussten das Metallteil mit Hilfe von Luftkissen anheben, um die orangefarbene Box zu heben.
    Der Pilot gab keinen Notruf ab
    Ermittler erhoffen sich von der Auswertung der Flugschreiber Aufschluss über die Absturzursache. Flug QZ8501 war am 28. Dezember mit 162 Menschen an Bord in die Javasee gestürzt. Der Pilot setzte keinen Notruf ab. In der Region waren Gewitterwolken, doch ist das normalerweise kein Problem für moderne Flugzeuge wie den Airbus A320. Kurz bevor die Maschine vom Radar verschwand, hatte der Pilot um Erlaubnis für eine Kursänderung gebeten, um das Gewitter zu umfliegen. In der Nähe waren aber mindestens sechs weitere Maschinen unterwegs, die trotz Unwetters unversehrt an ihren Zielflughäfen ankamen.
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    Die Flugschreiber sollen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ausgewertet werden. Das Transportministerium wollte Spezialisten aus Singapur und Frankreich zu Rate ziehen. Die Franzosen haben vor wenigen Jahren die Absturzursache der Air-France-Maschine ermittelt, die 2009 im Atlantik abstürzte. Mit der Auswertung der Daten konnten sie ein technisches Problem und Pilotenfehler nachweisen.
    Bis Dienstag waren 48 Leichen geborgen worden. Ob weiter nach dem Rumpf der Maschine gesucht wird, war unklar. Der Chef der Einsatzkräfte, Bambang Sulistyo, sprach davon, die Bergungsaktion "herunterzufahren". "Wir wissen, dass die Familien Erwartungen haben. Ich weiß, wie sie sich fühlen, aber wir müssen auch im Auge behalten, inwieweit diese Bergungsaktion noch effektiv ist."
    (nch/db)