Vor Weltklimakonferenz in Belém
Brasiliens Präsident Lula startet Fonds zum Schutz der weltweiten Regenwälder

Brasiliens Präsident Lula da Silva hat einen Fonds zum Schutz der weltweiten Regenwälder gestartet. Milliardensummen lege man dafür an, erklärte er. Mit den Gewinnen würden dann jene Tropenländer belohnt, die ihre Regenwälder schützten.

    Gastgeber Lula da Silva, Präsident von Brasilien, nimmt beim G20-Gipfel an der ersten Arbeitssitzung teil.
    Brasiliens Präsident Lula da Silva. (Archivbild) (Kay Nietfeld/dpa)
    Die "Tropical Forests Forever Facility" - kurz TFFF - sei eines der "greifbarsten Ergebnisse" im Vorfeld der UNO-Klimakonferenz, führte Lula aus. Zum Start umfasse der Fonds zehn Milliarden Dollar, langfristig solle er auf 125 anwachsen. "Wenn die Zerstörung der Wälder einen nicht mehr umkehrbaren Punkt erreicht, werden die Auswirkungen weltweit zu spüren sein", warnte Lula. "Wälder sind mehr wert, wenn sie stehen, als wenn sie abgeholzt sind. Sie sollten zum Bruttoinlandsprodukt unserer Länder gezählt werden."
    Norwegen sagte bereits rund drei Milliarden Dollar zu. Der bislang größte Betrag. Frankreich will rund 600 Millionen beisteuern. In Belém, der wichtigsten Stadt neben Manaus im brasilianischen Amazonasgebiet, treffen sich derzeit rund 50 Staats- und Regierungschefs. Auch Bundeskanzler Merz reist heute an.

    Guterres ruft zu Kurwechsel auf

    Zum Auftakt des Treffens hatte UNO-Generalsekretär Guterres den Staaten eine verfehlte Klima-Politik vorgeworfen. Die Welt habe es nicht geschafft, das Klimaziel des Pariser Abkommens einzuhalten, sagte er. Man sei damit gescheitert, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten.
    Guterres rief zu einem schnellen Kurswechsel auf. Es dürften keine neuen Kohlekraftwerke sowie Öl- und Gasprojekte mehr genehmigt werden. Zudem forderte er, bis 2030 die weltweite Entwaldung zu stoppen. Lula warnte davor, die Ziele des Pariser Abkommens aufzugeben. Die anstehende UNO-Klimakonferenz COP30 werde die COP der Wahrheit sein.

    Offizieller Beginn am Montag

    Die eigentliche UNO-Klimakonferenz in Belém (COP30) beginnt kommenden Montag. Zu den zweiwöchigen Verhandlungen werden etwa 50.000 Teilnehmer erwartet. Für Deutschland ist zunächst Bundesentwicklungsministerin Alabali Radovan teilnehmen, in der zweiten Woche der Verhandlungen der federführende Bundesumweltminister Schneider. Die 30. Weltklimakonferenz findet zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen statt, mit dem sich die Staatengemeinschaft verpflichtet hat, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.

    Verlängerung möglich

    UNO-Klimakonferenzen gehen für gewöhnlich in eine Verlängerung, um eine Abschlusserklärung zu erreichen. Der letzte Gipfel in Baku dauerte etwa 30 Stunden länger als geplant. Auch die vorherige Ausgabe in Dubai wurde verlängert.
    Diese Nachricht wurde am 07.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.