Die Wirtschaftsleistung ist voriges Jahr um 0,7 Prozent gewachsen, die Gewinne der 30 DAX-Unternehmen um 14 Prozent. Und die Chefs dieser Unternehmen haben drei Prozent mehr verdient.
"Also, wir haben gesehen, dass wie auch in den Vorjahren die Vergütung wieder anlag der Ergebnisse gestiegen ist. Die Ergebnisse stiegen um 14 Prozent (Ebit) im Jahr 2012. In diese Richtung ging auch die Vergütung der Vorstände entsprechend nach oben, aber moderater als die Ergebnisse gestiegen sind."
Olaf Lang von der Unternehmensberatung Towers Watson hat die Vorstandsgehälter untersucht und kennt auch den Durchschnittsverdienst: 5,3 Millionen Euro.
Die Unterschiede, die zu diesem Durchschnitt führen, sind groß. VW-Vorstand Martin Winterkorn ragt mit seinen 14,5 Millionen Euro heraus. Ohne ihn haben die Vorstandsvorsitzenden im Schnitt nicht 5,3 Millionen, sondern 4,8 Millionen Euro verdient. Hätte Winterkorn nicht auf rund fünf Millionen Euro verzichtet, wäre der Schnitt auf 5,6 Millionen gestiegen.
Die untere Verdienstgrenze bei den 21 untersuchten Firmen markiert der Chef der Lufthansa, Christoph Franz. Er erhielt ein Jahreseinkommen von 2,1 Millionen Euro. Auch die Vorstandsvorsitzenden von Infineon und K+S verdienten weniger als drei Millionen Euro. Über dem Schnitt lagen neben Winterkorn die Vorstandschefs von Allianz, Daimler, Deutscher Post, Eon, Henkel, Linde, Merck und Siemens. Nicht einbezogen in die Studie waren Commerzbank-Vorstand Martin Blessing - er war auf 1,3 Millionen Euro Jahreseinkommen gekommen – und BMW-Vorstand Norbert Reithofer. Der hatte 6,6 Millionen Euro verdient. Gefragt, ob es eine Schamgrenze gebe, von der an Manager ihr Geld nur mit schlechtem Gewissen annähmen, sagte Towers Watson-Partner Helmuth Uder:
"Ich glaube, die Höhe der Vergütung ist relativ stark auch davon getrieben – logischerweise - von der Größe des Unternehmens, wie international und wie global sie aufgestellt sind. Aber einen generellen Cap festzumachen, eine Maximalhöhe, erachten wir als nicht zielführend."
Auch Berthold Huber, der Vorsitzende der IG Metall, denkt so. Er wollte sich gestern Abend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten nicht auf eine Gehaltsgrenze für Manager festlegen lassen, auch nicht auf ein Mehrfaches etwa des Durchschnittsverdienstes im jeweiligen Unternehmen. Vergütungsberater Uder verwies darauf, dass mögliche Gehaltsvorgaben aus dem Raum der deutschen Politik für die großen Unternehmen nicht der alleinige Maßstab sein könnten:
"60 Prozent der Dax-Unternehmen – befinden sich die Shareholder außerhalb von Deutschland. Das heißt: Sie haben Interessenlagen auch außerhalb von Deutschland. Und natürlich je internationaler und globaler die Unternehmen werden, müssen sie sich auch dem internationalen Wettbewerb um die Topleute stellen. Das gilt für den Vorstand genauso wie für die restlichen Führungskräfte."
Die Vergütung hiesiger Vorstandsvorsitzender liegt etwa auf europäischem Niveau, die amerikanischer Chefs deutlich darüber. Bei den DAX-Unternehmen machen die Boni mal das Dreifache, mal das bald Achtfache des Grundgehaltes aus. Um den Anreiz zum Risiko zu mindern oder die Ausbeutung der Anlagen für den kurzfristigen Gewinn zu verhindern, werden die Boni aber zum großen Teil erst nach einigen Jahren ausgezahlt.
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Die Vergütung hiesiger Vorstandsvorsitzender liegt etwa auf europäischem Niveau, die amerikanischer Chefs deutlich darüber. Bei den DAX-Unternehmen machen die Boni mal das Dreifache, mal das bald Achtfache des Grundgehaltes aus. Um den Anreiz zum Risiko zu mindern oder die Ausbeutung der Anlagen für den kurzfristigen Gewinn zu verhindern, werden die Boni aber zum großen Teil erst nach einigen Jahren ausgezahlt.
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