Sachsen-Anhalt
#DeutschDenken statt #ModernDenken: Kulturstiftungen kritisieren AfD-Vorstoß zu Umbenennung von staatlicher Werbekampagne

Mehrere Kulturstiftungen in Sachsen-Anhalt lehnen den Vorschlag der AfD für eine neue Landeskampagne unter dem Motto "deutschdenken" ab. Sie werfen der Partei vor, deutsche Nationalgeschichte zu vereinnahmen. Die AfD hatte unter anderem beantragt, historische Orte zu einer "Straße des deutschen Reiches" zu verbinden und einen "Stolz-Pass" einzuführen. Der Landtag in Magdeburg befasst sich heute damit.

    Vor dem Landtagsgebäude in Magdeburg wehen die EU-Flagge, die Deutschlandflagge und die Flagge von Sachsen-Anhalt im Wind.
    Der Landtag von Sachsen-Anhalt in Magdeburg (picture alliance / dpa / Heiko Rebsch)
    Die AfD-Landtagsfraktion will die Werbekampagne von Sachsen-Anhalt mit dem Slogan "ModernDenken" durch das Motto "DeutschDenken" ersetzen und eine Stempelkarte einführen, die den Namen "Stolz-Pass" tragen soll. Mit der Kampagne solle ein grundsätzlich bejahender und unbelasteter Umgang mit der deutschen Geschichte etabliert werden, heißt es in dem Antrag. Die Förderung von Gedenkstättenfahrten soll nach dem Willen der AfD entfallen.
    Nach Ansicht der Stiftungen erinnert der Slogan "DeutschDenken" auffällig an die Reichenberger Rede Adolf Hitlers aus dem Jahr 1938 vor Angehörigen der Hitlerjugend. Sie haben eine gemeinsame Stellungnahme gegen den AfD-Antrag verfasst. Bislang hätten nur einzelne Institutionen wie das Bauhaus oder die Landeszentrale für politische Bildung im Fokus der Angriffe der AfD gestanden, heißt es darin. Nun sei es die gesamte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts.
    Heute soll der Antrag im Landtag von Magdeburg behandelt werden. Die anderen Fraktionen kritisieren den Vorstoß ebenfalls.
    Diese Nachricht wurde am 14.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.