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"50+1 ist das letzte Stoppschild"

Investoren dürfen bei deutschen Fußballvereinen auch in Zukunft keine Mehrheitseigner werden. "Nur ein fairer Wettbewerb ist spannend genug für eine erfolgreiche Vermarktung, um damit Geld zu verdienen," sagte Oke Göttlich, der Präsident des FC St. Pauli im Dlf bezogen auf das 50+1-Urteil.

Oke Göttlich im Gespräch mit Klaas Reese | 24.03.2018
    Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli
    Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli (dpa)
    Die 50+1-Regel bleibt dem deutschen Profifußball vorerst erhalten. Einen entsprechenden Antrag des FC St. Pauli hat die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Donnerstag zugestimmt. Damit dürfen Investoren bei deutschen Fußballvereinen nicht die Stimmenmehrheit übernehmen.
    "50+1 ist das letzte Stoppschild in einem noch ungleicher werden würdenden Wettbewerb", sagte Oke Göttlich, der Präsident des FC St. Pauli im Dlf. "Wir müssen uns darüber unterhalten, um den Wettbewerb wieder interessant und spannend zu machen."
    Hannover-96-Fans protestieren am 31.07.2017 vor der HDI-Arena des Bundesligisten Hannover 96 in Hannover.
    Hannover-96-Fans protestieren gegen die geplante Übernahme der Hannover 96 Management GmbH durch 96-Präsident Kind. (dpa/Peter Steffen)
    Nur ein fairer Wettbewerb, kann erfolgreich sein
    Nur ein fairer Wettbewerb, sei spannend genug für eine erfolgreiche Vermarktung, um damit Geld zu verdienen, erklärte der Präsident des Hamburger Zweitligsten.
    "Wir haben ungleichen Wettbewerb", sagte Göttlich mit Verweis auf die Werksklubs, wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg oder RB Leipzig, die die Regeln für sich interpretieren würden. "Wie kriegen wir es also hin in der Liga, etwas an den Start zu bringen, was einen gleichen Wettbewerb möglich macht? Das mag Utopie sein, aber das müssen wir den Fans und Fußballliebhabern darstellen."
    Göttlich verwies auch darauf, dass man sich nicht gegen Investoren im Fußball ausgesprochen habe. 49 Prozent der Anteile dürften weiterhin veräußert werden. Viele Vereinen würden davon allerdings überhaupt keinen Gebrauch machen.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.