Freitag, 29. März 2024

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Komponistin Koharik Gazarossian
Eine Armenierin in Paris

Eine Armenierin, die in Konstantinopel aufgewachsen ist, am Pariser Konservatorium Klavier und Komposition studiert hat, die feministische Positionen vertrat - für die Pianistin Nare Karoyan gab es viele Anhaltspunkte bei Koharik Gazarossian aufzuhorchen und ihre Werke zu spielen.

Am Mikrofon: Susann El Kassar | 13.03.2023
Ein schwarz-weiß Foto. Eine junge Frau sitzt vor einem Flügel, stützt den Ellenbogen auf das Instrument und lächelt in die Kamera. Sie trägt kurze, schwarze Haare.
Lebte in Paris und Istanbul: Die Pianistin und Komponistin Koharik Gazarossian. (Sona Bedrossian)
Die armenische Komponistin Koharik Gazarossian widmete ihr Leben ganz der Musik und verband in ihren Werken verschiedene kulturelle Sphären: Geboren 1907 in Konstantinopel, ging sie 1926 zum Studium nach Paris. Ein ungewöhnlicher Schritt für eine junge armenische Frau zu der Zeit - überhaupt gab es nur einige wenige Frauen, die am Pariser Konservatorium Komposition studierten.
Gazarossian trat europaweit als Pianistin auf, und sie schuf unter anderem 24 Etüden für alle 24 Tonarten; harmonisch faszinierende, bildhafte kurze Stücke, die häufig armenische Volksmusik und Rhythmik aufgreifen. Die armenische Pianistin Nare Karyoan ruft mit ihrer CD diese auch in Armenien übersehene Komponistin ins Gedächtnis. Einige der Etüden wurden mit dieser Produktion zum ersten Mal überhaupt aufgenommen. Erschienen ist die CD beim Label Piano Classics in Kooperation mit dem Deutschlandfunk.
Koharik Gazarossian
24 Etüden

Nare Karoyan, Klavier
Aufnahme vom Dezember 2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln