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Nach Konflikten im Golfsport
PGA Tour, DP World und LIV Golf fusionieren

Mit viel Geld hat Saudi-Arabien mit der LIV-Golftour versucht, der PGA Tour Konkurrenz zu machen. Der Konflikt führte die beiden Organisationen bis vors Gericht. Jetzt verkünden beide überraschend, fusionieren zu wollen. Neuer Vorsitzender wird Yasir Al-Rumayyan.

Von Heiko Oldörp |
Der US-Golfer Bryson DeChambeau schlägt bei der LIV Golf-Turnier in Tucson ab.
Der US-Golfer Bryson DeChambeau hat sich seinen Wechsel zur LIV Golf-Serie mit 125 Millionen US-Dollar versüßen lassen. (IMAGO / Zachary BonDurant)
Es war die Sportnachricht des Tages in den USA:   
“We have breaking news, as the PGA Tour, DP World Tour, and Public Investment Fund announced a landmark agreement to unify the game of golf on a global basis.”  
Der von vielen Medien als “Golf-Krieg” bezeichnete Streit zwischen der amerikanischen PGA-Tour und der vom Saudi-Arabischen Staatsfond finanzierten LIV-Tour ist beendet. Die bisherigen Kontrahenten schließen sich ab sofort zusammen. Hinzu kommt auch die Europäische Tour. Der Golf-Sport soll so weltweit vereint werden.  

Fusion soll dem weltweiten Wachstum des Golfsports dienen

Diese Meldung kam überraschend - auch für die Spieler der PGA-Tour, von denen einige nicht begeistert waren. Denn bislang hatte nichts auf eine Einigung hingedeutet. Doch dann saßen Jay Monahan, Commissioner der PGA-Tour und Yasir Al-Rumayyan, Chef des Saudi-Arabischen Staatsfonds, Seite an Seite im Studio des TV-Senders CNBC. Monahan meinte:
“Es ist ein historischer Tag für die PGA-Tour, die DP World Tour und LIV-Golf. Es gab viele Spannungen in unserem Sport in den vergangenen Jahren. Aber wir haben erkannt, dass wir zusammen einen weitaus größeren Einfluss auf unseren Sport haben, als wenn wir getrennt arbeiten.”  
Monahan, bislang ein großer Kritiker der LIV-Tour, gab nun kleinlaut die gleichen Sätze von sich, die im Vorjahr von Profis wie Phil Mickelson oder Dustin Johnson nach ihrem, mit Millionen Dollar schmackhaft gemachten Wechseln, zu hören waren. Dass man zum weltweiten Wachstum des Golfsports beitragen wolle.

Kritik des Sportswashings

Kein Wort von Monahan darüber, dass das von LIV-Golf in die neue Tour investierte Geld aus einem Land kommt, das seit Jahren Unsummen investiert, um durch Sportswashing sein politisches Image aufzupolieren.  
Der Golf-Journalist Dan Rapaport sieht den Deal pragmatisch:   
“Es wird viele geben, die sagen, dies ist erfolgreiches Sportswashing. Aber klar ist, dass LIV-Golf nicht verschwinden würde. Denn Geld ist kein Problem. Sie würden weiterhin Spieler mit Millionen von Dollar locken - und das wäre schlecht für Golf. Dieses Problem ist nun vorbei. Der Golf-Fan darf sich auf ein besseres Produkt freuen. Insgesamt ein schockierender Tag, aber ein guter Tag.”  

Wenn Geld keine Rolle spielt

Wie genau das neue Produkt aussehen und funktionieren soll, ist noch unklar. Yasir Al-Rumayyan kündigte an, “Milliarden von Dollar” zu investieren. Weitere Einzelheiten nannte er vorerst nicht, versprach lediglich:   
“Viele neue Dinge. Spieler, Fans, TV-Rechteinhaber, Sponsoren - alle werden besser eingebunden. Wir würden gerne, dass Golf so zugänglich ist, wie jeder andere Sport, zum Beispiel Fußball oder Basketball.” 
Al-Rumayyan, der als Vorstandsvorsitzender bereits der mächtigste Mann beim Englischen Premier League-Team Newcastle United ist, wird nun diese Position auch auf der neuen Golf-Tour einnehmen. Denn er bringt das große Geld mit - und wird somit auch bestimmen, wie es eingesetzt wird.