"Es waren alle da, die damals in der Welt eine Rolle spielten: Von Ray Charles bis Jerry Lee Lewis oder Everly Brothers bis Brenda Lee oder Johnny and the Hurricans und die ganzen englischen Bands, die nachher auch Weltspitze wurden, die dem 'Star-Club' das mit zu verdanken haben."
Sagt Horst Fascher. Er ist Mitte 20, als er Geschäftsführer des legendären "Star-Clubs" wird. Das Hamburger Urgestein hatte als Kellner auf der Reeperbahn gejobbt, als Amateur-Boxer im Ring gestanden und bei Wettkämpfen in England seine Leidenschaft für Beatmusik und Rock’n’Roll entdeckt und Kontakte zur Musikszene geknüpft.
Am Eröffnungstag auf der Bühne - "The Beatles"
Als Fascher die Sankt Pauli-Größe Manfred Weissleder kennenlernt, kann er den Gastronomen überzeugen, aus einem seiner Sex-Kinos, mitten im Hamburger Rotlicht-Viertel, ein Veranstaltungslokal für Live-Musik zu machen.
Am 13. April 1962, einem Freitag, ist es soweit. Plakate verkünden selbstbewusst: "Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei - die Not hat ein Ende - der 'Star-Club' öffnet!“- und Horst Fascher verkündete, "Es ist genau fünf Minuten vor zwölf … und hier sind die Stars aus Liverpool … die Beatles!"
Am 13. April 1962, einem Freitag, ist es soweit. Plakate verkünden selbstbewusst: "Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei - die Not hat ein Ende - der 'Star-Club' öffnet!“- und Horst Fascher verkündete, "Es ist genau fünf Minuten vor zwölf … und hier sind die Stars aus Liverpool … die Beatles!"
Die Beatles stehen nicht nur am Eröffnungstag auf der Bühne des "Star-Clubs". Ihr erstes Gastspiel dort dauert sieben Wochen. Nach ihren Anfängen im "Kaiserkeller" wird der Star-Club für die Pilzköpfe aus Liverpool zur Lieblingsadresse in Hamburg und zum Sprungbrett ihrer Welt-Karriere.
Mit seiner einzigartigen Mischung aus Kneipe und Konzertsaal wird das Lokal zum beliebten Treffpunkt für junge Leute und zur Goldgrube für seine Betreiber. Offiziell für rund 600 Gäste zugelassen, sind es oft über 1.000 Besucher, die sich vor der Bühne und auf der Tanzfläche drängen.Horst Fascher erinnert.
"Als ich damals anfing, hat Weissleder mir ein 650-Mark Gehalt zugesagt und zwei Prozent vom Gesamtumsatz. Schon im ersten Monat hatten wir 240.000 Mark Umsatz. Das waren für mich noch einmal 4.800 Mark. Da habe ich über 5.000 Mark im ersten Monat verdient. Da habe ich gedacht, Horst, jetzt wirst du Millionär!"
Wie der Star-Club zum Markenzeichen wurde
Fascher hat das Gespür für erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler. Manfred Weissleder hat das Geld für hohe Gagen. Die Stars garantieren jeden Abend ein volles Haus.
"Alle, die aus England kamen, die Gruppen, die baten um irgendwelche Nachweise, dass sie bei uns gespielt hatten. Und das traf sogar auf Stars zu, die aus Amerika kamen. Zum Beispiel Chuck Berry oder Bill Haley, Fats Domino und die Leute. Wir hatten damals so eine Spritz-Schablone, wo wir mit Farbspray denen auf ihre Instrumentenkoffer immer das Star-Club-Zeichen aufsprühen konnten. Und das wurde also immer als erstes verlangt. Vor der Gage."
Erinnerte sich der 1980 gestorbene Manfred Weissleder, dessen Star-Club mit Auftritten von The Animals, Jimi Hendrix, Gene Vincent, Gerry & the Pacemakers, Cream, den Rattles oder dem US-Rock’n‘Roll-Star Jerry Lee Lewis Musikgeschichte schreibt.
Erinnerte sich der 1980 gestorbene Manfred Weissleder, dessen Star-Club mit Auftritten von The Animals, Jimi Hendrix, Gene Vincent, Gerry & the Pacemakers, Cream, den Rattles oder dem US-Rock’n‘Roll-Star Jerry Lee Lewis Musikgeschichte schreibt.
Als gegen Ende der 60er-Jahre mit den Discotheken ein neuer Trend aufkommt, verlieren die Live-Musik-Kneipen an Attraktivität. Dem Star-Club gehen die Besucher aus. Silvester 1969 ist Schluss. Eine Erotik-Bar zieht in das Gebäude, das 1987, nach einem Brand, abgerissen wird.