
+++ Der UNO-Sicherheitsrat in New York hat sich in einer Dringlichkeitssitzung mit der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran befasst +++
Der iranische UNO-Botschafter Iravani warf den USA vor, Israel bei seinen Angriffen auf den Iran mit Waffen und Geheimdienstinformationen zu unterstützen. Die Mitschuld der Vereinigten Staaten stehe außer Frage, sagte Iravani. Diese Aktionen kämen einer Kriegserklärung gleich. Israels UNO-Botschafter Danon wies die Vorwürfe zurück. Die Angriffe auf den Iran seien ein Akt der nationalen Selbstverteidigung, den Israel allein unternommen habe. Zuvor hatte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Grossi, das UNO-Gremium darüber informiert, dass die Atomanlagen im iranischen Natans, Isfahan und Fordo angegriffen worden sind. Am Standort Natans sei der oberirdische Teil der Uran-Anreicherungsanlage zerstört worden.
+++ Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise ausgeweitet +++
Es rät nun von allen nicht notwendigen Reisen in die gesamte Golfregion ab. Die Hinweise gelten für die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Bahrein, Katar, Kuwait, Oman und Jordanien. Für ganz Israel hatte das Ministerium schon am Nachmittag eine Reisewarnung ausgesprochen. Für den Iran gilt bereits seit Längerem eine entsprechende Empfehlung.
+++ Israels Regierungschef Netanjahu ruft die Menschen im Iran zum Aufstand gegen die Führung in Teheran auf +++
In einer Fernsehansprache sagte Netanjahu, Ziel der israelischen Angriffe auf iranische Atom- und Militäranlagen sei auch, den Weg für das Volk zu ebnen, Freiheit zu erlangen. Die Führung in Teheran sei niemals schwächer als jetzt gewesen. Dies sei die Gelegenheit, aufzustehen. Netanjahu hob hervor, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur gegen das Regime.
+++ Iranischer Gegenangriff mit Raketen +++
Der Iran hat nach den erneuten israelischen Attacken mit einem Gegenangriff reagiert. Nach Angaben der israelischen Armee wurden "dutzende" Raketen vom Iran aus abgefeuert. Es wurde Luftalarm in mehreren Landesteilen Israels ausgelöst. Die gesamte Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Über Tel Aviv und Jerusalem gab es laut Zeugen Explosionen. Irans Staatsmedien meldeten den Start hunderter ballistischer Raketen. Ziel dürfte eine Überlastung des israelischen Raketenabwehrschirms sein.
Der israelische Rettungsdienst berichtete von mehreren leicht Verletzten. Es gebe Meldungen über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Auch mehrere Gebäude sollen beschädigt worden sein. In den Berichten war vom Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede.
+++ Die wichtigsten Entwicklungen nach dem israelischen Angriff: Ein Überblick am Abend +++
- Der Iran hat einen Gegenangriff gestartet
- Israel hatte zuvor seine Angriffe auf den Iran am Abend fortgesetzt
- Iranische Medien berichten von bislang fast 100 Todesopfern
- Die USA waren vorab über die Luftangriffe informiert
- US-Präsident Trump lobt die Attacken als "ausgezeichnet"
- Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel
- Bundesaußenminister Wadephul ändert die Ziele seine Nahost-Reise und besucht unter anderem Saudi-Arabien
- Der Luftverkehr in Nahost ist stark beeinträchtigt - auch die Lufthansa streicht Flüge
- Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premierminister Starmer warnen bei einem gemeinsamen Telefonat vor einer weiteren Eskalation
- Israel hatte zuvor seine Angriffe auf den Iran am Abend fortgesetzt
- Iranische Medien berichten von bislang fast 100 Todesopfern
- Die USA waren vorab über die Luftangriffe informiert
- US-Präsident Trump lobt die Attacken als "ausgezeichnet"
- Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel
- Bundesaußenminister Wadephul ändert die Ziele seine Nahost-Reise und besucht unter anderem Saudi-Arabien
- Der Luftverkehr in Nahost ist stark beeinträchtigt - auch die Lufthansa streicht Flüge
- Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premierminister Starmer warnen bei einem gemeinsamen Telefonat vor einer weiteren Eskalation
+++ Iran teilt Abschuss zweier israelischer Kampfjets mit +++
Die iranische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben währens der israelischen Angriffe zwei Kampjets des Gegners abgeschossen. Auch Drohnen seien abgefangen worden, hieß es. Wo genau die Jets abgestürzt sein sollen, wurde nicht bekannt. Von Israel gibt es für die Angaben bislang keine Bestätigung.
+++ Irans Ayatollah Chamenei droht Israel erneut mit Vergeltung +++
Das iranische geistliche Oberhaupt Ayatollah Chamenei hat Israel erneut mit einem Gegenangriff gedroht: "Die Streitkräfte werden mit Entschlossenheit handeln und das niederträchtige zionistische Regime zugrunde richten", sagte der Religionsführer in einer Erklärung, die im Staatsfernsehen verlesen wurde. Der 86-Jährige hatte Israel bereits unmittelbar nach den ersten Angriffen in der Nacht mit einer "harten Bestrafung" gedroht.
+++ Rakete aus dem Jemen im Westjordanland eingeschlagen +++
Im israelisch besetzten Westjordanland ist eine Rakete aus dem Jemen eingeschlagen. Das teilte das israelische Militär mit. Das Geschoss ging in der Umgebung von Hebron nieder. Nach Angaben des Rettungsdienstes Roter Halbmond wurden drei palästinensische Kinder durch Splitter verletzt. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor. Es wird davon ausgegangen, dass die Rakete von den jemenitischen Huthi-Rebellen abgefeuert wurde, die dem Iran nahestehen.
+++ Israels Sicherheitsberater: Iranisches Atomprogramm kann nicht vollständig zerstört werden +++
Das iranische Atomprogramm kann nach Einschätzung von Israels Nationalem Sicherheitsberater Hanegbi durch einen Militäreinsatz nicht vollständig zerstört werden. Es könnten jedoch durch die Angriffe die Konditionen für ein langfristiges Abkommen unter Führung der USA ermöglicht werden, mit denen das Atomprogramm vollständig vereitelt werde, sagt Hanegbi dem israelischen Fernsehsender Channel 13.
+++ Israel hat seine Angriffe auf den Iran nach eigenen Angaben fortgesetzt +++
Ziele seien Raketenwerfer sowie Infrastruktur zum Start von unbemannten Luftfahrzeugen gewesen, hieß es. Iranische Medien melden Explosionen in Teheran und Umgebung. Unbestätigten Berichten zufolge wurde auch der schiitische Wallfahrtsort Ghom bombardiert. Zudem meldeten iranische Medien eine enorme Explosion in Isfahan im Zentrum des Landes. Dort befindet sich eine der wichtigsten Atomanlagen des Landes. Die israelische Armee erklärte, sie habe eine Anlage zur Uran-Umwandlung zerstört.
Auch bei der iranischen Atomanlage Fordo gab es mindestens zwei Explosionen. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr bei der Anlage aktiviert. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Bilder zeigten aufsteigende schwarze Rauchschwaden in der Ferne. Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert. Sie befinden sich allerdings tief unter einem Berg und wird durch Flugabwehrgeschütze geschützt.
+++ Iran: Bislang fast 100 Tote bei israelischen Angriffen +++
Im Zuge des israelischen Großangriffs auf den Iran sind Berichten zufolge fast 100 Menschen getötet worden. Allein in der Provinz Teheran kamen laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens 78 Menschen ums Leben. Dort wurden 329 Personen verletzt. Ziel der israelischen Angriffe auf die Hauptstadt waren neben Militäreinrichtungen vor allem hochrangige Offiziere. Diese wurden auch in dicht besiedelten Vierteln der Millionenmetropole getroffen. Die Nachrichtenagentur Isna berichtet zudem von 18 Toten in der Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Landes.
+++ Israelische Armee stationiert Reservisten +++
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben begonnen, Reservisten in allen Teilen Israels zu stationieren. Die Armee erklärte, dies geschehe als Teil der Vorbereitung für Verteidigung und Angriffe in allen Bereichen.
+++ Noch heute Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats +++
Nach den schweren israelischen Luftangriffen auf zahlreiche Ziele im Iran berät der UNO-Sicherheitsrat noch im Laufe des Tages in einer Dringlichkeitssitzung über die Lage. Das Treffen findet um 21.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit statt, wie der Vorsitz des Sicherheitsrats in New York mitteilte. Nach Diplomatenangaben wurde die Sitzung vom Iran beantragt und wird von Russland und China unterstützt.
+++ Trump: War über Israels Angriffe vorab informiert +++
Der US-Präsident und seine Regierung sind vorab über Israels Pläne für einen Angriff auf den Iran informiert worden. Auf die Frage, welche Art von Vorwarnung die USA vor dem Angriff erhalten hätten, sagte Trump dem 'Wall Street Journal': "Vorwarnung? Es war keine Vorwarnung. Die USA wussten, was vor sich geht."
Trump erklärte dem Bericht zufolge außerdem, dass er am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Netanjahu gesprochen habe und plane, heute erneut mit ihm zu sprechen. Netanjahu selbst bestätigte später, dass die USA vorab informiert gewesen seien.
Trump erklärte dem Bericht zufolge außerdem, dass er am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Netanjahu gesprochen habe und plane, heute erneut mit ihm zu sprechen. Netanjahu selbst bestätigte später, dass die USA vorab informiert gewesen seien.
+++ Hamas und Hisbollah erklären Solidarität mit Iran +++
Die militant-islamistischen Terrorgruppen Hamas und Hisbollah haben dem Iran ihre Solidarität versichert. Die Hamas sprach in einer Mitteilung von einer "brutalen zionistischen Aggression". Die Hisbollah aus dem Libanon warnte, wegen der israelischen "brutalen Aggression" könnte die gesamte Region brennen. Hisbollah-Chef Kassem versicherte dem Iran seine Unterstützung "in all den Schritten und Maßnahmen, die er ergreift, um sich selbst zu verteidigen". Beide Milizen werden maßgeblich von Teheran finanziert.
+++ Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel +++
Das Auswärtige Amt hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran und Gegenangriffen eine Reisewarnung für ganz Israel ausgesprochen. Das Ministerium änderte seine Reisehinweise im Internet entsprechend und verwies darauf, dass in Israel "jederzeit mit weiteren Angriffen durch Drohnen und mit Raketenbeschuss gerechnet werden" müsse.
+++ USA verlegen Kriegsschiffe +++
Die US-Armee verlegt angesichts einer möglichen Vergeltung durch Teheran den Standort von Kriegsschiffen im Nahen Osten. Die US-Marine habe den Zerstörer "USS Thomas Hudner" angewiesen, in Richtung östliches Mittelmeer zu fahren, verlautete am Freitag aus US-Regierungskreisen. Zudem sei ein weiterer Zerstörer aufgefordert worden, sich in Bewegung zu setzen, um bei Bedarf verfügbar zu sein.
+++ Trump nennt israelischen Angriff "ausgezeichnet" +++
US-Präsident Trump hat sich gegenüber dem Sender ABC News positiv über den israelischen Angriff auf den Iran geäußert. "Ich denke, es war ausgezeichnet", sagte Trump in einem Telefongespräch mit dem Sender. "Wir haben Teheran eine Chance gegeben, und sie haben sie nicht genutzt." Der Iran sei so hart getroffen worden, wie man nur getroffen werden könne. "Und es wird noch mehr kommen. Sehr viel mehr."
Zur Frage, ob die USA in irgendeiner Weise an dem Angriff beteiligt gewesen seien, wollte der Präsident sich nicht äußern.
Zur Frage, ob die USA in irgendeiner Weise an dem Angriff beteiligt gewesen seien, wollte der Präsident sich nicht äußern.
+++ Bundesaußenminister Wadephul ändert Reisepläne in Nahostregion +++
Wadephul hatte zuvor bereits geplante Stationen in Jordanien und Israel nach dem Vergeltungsschlag Teherans abgesagt. Nun kündigte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Badr Abdel-Atti in der Hauptstadt Kairo an, er werde nach Saudi-Arabien weiterreisen und dort am Samstag Gespräche führen.
+++ Die Linke wirft Israel Bruch des Völkerrechts vor +++
Die Linkspartei hat den Angriff Israels auf den Iran als eine "schwere Verletzung des Völkerrechts" verurteilt. Ihr Parteivorsitzender van Aken erklärte in Berlin, das israelische Vorgehen sei eine "gefährliche Eskalation" und auch "nicht mit Selbstverteidigung zu rechtfertigen". Alle Seiten müssen sofort deeskalieren, auch um die betroffene Zivilbevölkerung in Iran und Israel zu schützen. (Hinweis: In einer früheren Version hieß es fälschlicherweise, die Linke habe dem Iran einen Völkerrechtsbruch vorgeworfen. Wir haben dies korrigiert)
+++ Frankreich betont Israels Recht auf Sicherheit +++
Frankreichs Präsident Macron hat nach dem israelischen Großangriff auf den Iran das Recht Israels auf Schutz und Sicherheit bekräftigt. "Frankreich hat das laufende iranische Programm mehrfach verurteilt und alle diplomatischen Maßnahmen in diesem Sinne ergriffen", sagte Macron. Er rief zugleich die Konfliktparteien im Nahen Osten zu "äußerster Zurückhaltung und Deeskalation" auf, um die Stabilität der gesamten Region nicht weiter zu gefährden. Macron hatte die Entwicklung zuvor mit Bundeskanzler Merz und dem britischen Premier Starmer in einem Telefonat erörtert.
+++ Israel schließt weltweit Botschaften und Konsulate +++
Israel schließt vor dem Hintergrund des Großangriffs gegen den Iran weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Außenministerium in Jerusalem mit.
+++ Irans Präsident kündigt Antwort an +++
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat eine Reaktion angekündigt, die -Zitat - "Israel seine törichte Aktion bedauern lassen wird". Zugleich wirbt Peseschkian für die iranische Regierung. Die Bevölkerung des Landes könne ihrer Führung vertrauen, sie müsse zu ihr stehen, sagt er in einer Ansprache zur Nation.
+++ Iran meldet neue israelische Angriffe +++
Israel hat weitere Angriffe auf den Iran geflogen. Iranische Medien berichten von Explosionen unter anderem in den Großstädten Tabris und Schiras sowie erneut bei der Atomanlage Natans. Von israelischer Seite hieß es, man habe den Kommandeur und fast die gesamte Führung der Luftstreitkräfte der Revolutionsgarde getötet. Die Rede ist von mindestens 20 Todesopfern. Der Iran bestätigte, dass auch der Chef des iranischen Raktenprogramms getötet wurde.
+++ Israel: Unterirdischer Bereich der Atomanlage Natans getroffen +++
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge in der Atomanlage Natans auch unterirdische Anlagen für die Urananreicherung getroffen. Verteidigungsminister Katz teilte zudem mit, die in der Revolutionsgarde für die Luftwaffe zuständige Führungsebene sei getötet worden.
+++ Bemühungen um Deeskalation +++
Die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben über die Entwicklungen im Nahen Osten beraten. Der Sprecher der Bundesregierung, Kornelius, teilte in Berlin mit, Kanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premierminister Starmer hätten dazu miteinander telefoniert. Merz hatte zuvor Israel und den Iran aufgerufen, keine Schritte zu unternehmen, die die gesamte Region destabilisieren könnten.
NATO-Generalsekretär Rutte betonte, bei den Angriffen habe es sich um eine einseitige Handlung Israels gehandelt. Für die Verbündeten sei es von entscheidender Bedeutung, an einer Deeskalation zu arbeiten. US-Präsident Trump nahm einseitig den Iran in die Pflicht. Er erklärte, der Iran müsse einen Deal eingehen, bevor nichts mehr übrig sei.
Russland und zahlreiche arabische Staaten verurteilten das Vorgehen Israels. Der Kreml sprach von "Gräueltaten" und einem Verstoß gegen die UNO-Charta. Israel habe bewusst den Weg einer gefährlichen Eskalation gewählt. Der türkische Präsident Erdogan nannte Israels Angriffe eine eindeutige Provokation, die gestoppt werden müsse. Die chinesische Führung zeigte sich tief besorgt und bot an, zwischen den verfeindeten Ländern zu vermitteln. Auch die EU-Außenbeauftragte Kallas erklärte, sie werde alle diplomatischen Bemühungen unterstützen.
+++ Bundesaußenminister Wadephul äußert Solidarität mit Israel +++
Wadephul sagte bei einem Besuch in Kairo, die Bundesregierung werde Israel in seinem Recht auf Selbstverteidigung weiter "solidarisch begleiten". Dabei werde aber auch mit Israel darüber gesprochen, "in welchem völkerrechtlichen Rahmen es sich bewegt". Zugleich warnte der CDU-Politiker vor einer weiteren Eskalation und mahnte eine Rückkehr zur Diplomatie an. Deutschland setze sich zusammen mit seinen Partnern weiter diplomatisch dafür ein, dass "der Iran nicht in den Besitz der Atomwaffe kommen darf", kündigte Wadephul an. Das iranische Nuklearprogramm sei "eine Bedrohung für die ganze Region und insbesondere für Israel".
+++ Iran wertet Angriff als "Kriegserklärung" +++
Außenminister Araghtschi sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge, Israel habe damit alle roten Linien überschritten. Er forderte den UNO-Sicherheitsrat auf, sich sofort mit dem Thema zu befassen.
+++ Massive Einschränkungen des Luftverkehrs +++
Nach den Angriffen Israels auf den Iran haben zahlreiche Fluggesellschaften Verbindungen von und nach Teheran ausgesetzt, darunter auch die Lufthansa. Zudem teilte das deutsche Unternehmen mit, dass bis auf weiteres der iranische, der irakische und der israelische Luftraum nicht überflogen werde. Turkish Airlines gab bekannt, dass die Tochtergesellschaft Ajet alle Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien bis zum kommenden Montag gestrichen habe. Auch Emirates Airlines nahm diese Ziele vorerst aus dem Flugplan.
Israelische Fluggesellschaften begannen, ihre Flugzeuge außer Landes zu bringen. Maschinen der Fluggesellschaften El Al, Israir und Arkia flogen vom Tel Aviver Flughafen Ben Gurion ohne Passagiere ins Ausland, erklärte ein Sprecher des Flughafens. Der Flughafen wurde bis auf Weiteres geschlossen. Wo die Maschinen unterkommen sollten, teilten die Fluggesellschaften zunächst nicht konkret mit. Den Daten von Flightradar24 zufolge flogen einige Israir-Maschinen nach Zypern, mehrere El-Al-Flugzeuge wurden zu europäischen Flughäfen gebracht.
+++ Israel informierte Deutschland vorab +++
Bundeskanzler Merz bestätigte in einer Mitteilung, dass er in der Nacht vorab vom israelischen Premierminister Netanjahu telefonisch über die geplanten Angriffe Israels gegen den Iran informiert worden war. Er habe im Anschluss daran das Sicherheitskabinett einberufen und über die Entwicklungen beraten. Man werde die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz deutscher Staatsbürgerinnen und -bürger in Israel, im Iran sowie in der Region ergreifen, so Merz. Weiter heißt es in dem Statement: "Wir bekräftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen." Zugleich ruft Merz "beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können".
+++ Israelische Botschaft in Berlin geschlossen +++
Die israelische Botschaft in Berlin bleibt vorerst geschlossen. Wie die Botschaft auf X mitteilte, gilt dies "bis auf Weiteres". Die diplomatische Vertretung in der deutschen Hauptstadt ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte des Staates Israel in der Welt. Zudem wird der Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland verstärkt, wie das Kanzeramt mitteilte.
+++ Historiker Zimmermann: Israels Angriff ist "Flucht nach vorn" +++
Laut dem israelischen Historiker Moshe Zimmermann handelt es sich bei dem Angriff aus israelischer Sicht um eine Flucht nach vorn. Zimmermann sagte im Dlf, Israel tue alles, um den Konflikt zu verschärfen. Er kritisierte, dass man vielleicht kurzfristig das Regime im Iran verunsichern könne, aber langfristig ohne Verhandlungen nichts erreiche. Seine Familie sitze aktuell im Luftschutzbunker und warte auf die Drohnen des Irans. Er selbst befand sich zum Zeitpunkt des Gesprächs in Berlin.
+++ Zypern aktiviert Notfallplan +++
Die Inselrepublik Zypern bereitet sich darauf vor, im Falle einer weiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran Evakuierungen zu unterstützen. Wie Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis mitteilte, richtet sich der Plan an Bürgerinnen und Bürger aus der EU aber auch aus anderen Staaten. Ankommende Geflüchtete sollen demnach vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden, bis ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden kann. Medienberichten zufolge wurden bereits mehr als 30 Flüge nach Zypern umgeleitet, die Israel oder andere Nahost-Flughäfen als Ziel hatten.
Zypern liegt nur rund 250 Kilometer nordwestlich von Israel und ist damit das EU-Land mit der kürzesten Distanz zur Krisenregion. Aufgrund dieser geostrategisch wichtigen Lage spielt die Insel eine zentrale Rolle bei der Koordination humanitärer Maßnahmen.
+++ Saudi-Arabien und Oman verurteilen Israels Angriffe +++
Die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hieß es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als "gefährliche und rücksichtslose Eskalation", die eine eklatante Verletzung der UNO-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen. Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht.
+++ Goldpreis nähert sich Rekordwert +++
Der Goldpreis hat sich seit dem Angriff Israels auf den Iran um 1,8 Prozent verteuert und nähert sich wieder seinem Rekordhoch von Ende April. Das Edelmetall, das in Krisenzeiten gern als sicherer Hafen angesteuert wird, stieg auf 3444 Dollar je Feinunze. Vor knapp zwei Monaten hatte Gold mit 3500,05 Dollar je Feinunze sein jüngstes Allzeithoch markiert.
+++ Iran startet offenbar Gegenangriff +++
Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee rund 100 Drohnen auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Die Armee bereite sich darauf vor, die Drohnen abzufangen, erklärte der Armeesprecher Defrin am Freitag. Zuvor hatte der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, den Angriff Israels scharf verurteilt und Vergeltung angekündigt. Chamenei erklärte laut Staatsmedien, Israel habe ein Verbrechen gegen den Iran begangen und seine "abscheuliche Natur" gezeigt. Es werde deswegen eine harte Strafe erhalten.
+++ Internationale Besorgnis und Rufe zur Mäßigung +++
Es müsse um jeden Preis verhindert werden, dass die Lage in der Region in einen noch heftigeren Konflikt abgleite, erklärte Guterres laut einem Sprecher. Dies könne sich der Nahe Osten nicht leisten. Guterres verurteile jedwede Eskalation. Der britische Premierminister Starmer forderte alle Parteien zur Zurückhaltung auf und eine Rückkehr zur Diplomatie. Der SPD-Außenpolitiker Mützenich sagte im Deutschlandfunk (Audiolink), es müsse nun darum gehen, einen möglichen Flächenbrand im Nahen und Mittleren Osten noch einzugrenzen.
+++ IAEA: Keine erhöhte Strahlung +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass die Uran-Anreicherungsanlage in Natans zu den Zielen der israelischen Angriffe gehörte. Nach IAEA-Angaben wurden dort bislang keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. IAEA-Chef Grossi schrieb auf der Plattform X, derzeit seien Atominspektoren seiner Behörde im Iran. In Natans im Zentraliran wird unter anderem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen.
+++ Ziel war offenbar auch Nuklearprogramm +++
Israels Militär teilte mit, die Attacke habe militärischen Zielen gegolten, zu denen neben ballistischen Raketen auch das iranische Nuklearprogramm gehört habe. Teheran habe zuletzt über genügend Material zur Herstellung von 15 Atombomben verfügt. Israels Verteidigungsminister Katz sprach von einem "Präventivschlag" und rief den Ausnahmezustand für sein Land aus. Man rechne in naher Zukunft mit Gegenangriffen mit Raketen und Drohnen. Ministerpräsident Netanjahu bezeichnete den Angriff als "entscheidenden Moment in der Geschichte" seines Landes.
+++ Generalstabschef im Iran getötet +++
Der Iran hat nun auch den Tod seines Generalstabschefs bestätigt. Generalmajor Mohammed Bagheri sei bei dem nächtlichen israelischen Angriff getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Die iranischen Revolutionsgarden drohten nach der Tötung ihres Oberbefehlshabers auch den USA Konsequenzen an. Der israelische Angriff sei mit vollem Wissen und Unterstützung der "niederträchtigen Herrscher im Weißen Haus und des terroristischen US-Regimes" erfolgt. Die erklärten Feinde Irans sollten mit einer entschlossenen Vergeltung rechnen. Die US-Regierung betonte dagegen in einer ersten Stellungnahme, die Vereinigten Staaten seien nicht an den Angriffen beteiligt gewesen. US-Präsident Trump bekräftigte gegenüber dem Fernsehsender Fox News jedoch auch, dass der Iran keine Atombomben besitzen dürfe und jetzt vielleicht an den Verhandlungstisch zurückkehren werde.
+++ Netanjahu spricht von "Eröffnungsschlag" +++
Israels Ministerpräsident Netanjahu hat die Angriffe seines Landes auf den Iran als einen "Eröffnungsschlag" bezeichnet. Das Herz des iranischen Atom- und Raketenprogramms sei getroffen worden, sagte er in einer Videoansprache. Netanjahu kündigte an, der israelische Militäreinsatz werde solange dauern wie nötig. Sein Land begründet den Großangriff damit, dass sich die Islamische Republik bei ihrem Atomprogramm einem unumkehrbaren Punkt genähert habe.
+++ Israel hat den Iran angegriffen +++
Iranische Medien berichteten von Explosionen in der Hauptstadt Teheran und anderen Städten. Unter anderem sei das Hauptquartier der Revolutionsgarde angegriffen und deren Chef Salami getötet worden. Außerdem seien mehrere Nuklear-Forscher ums Leben gekommen.
Diese Nachricht wurde am 13.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.