100 Tage ist es nun her, dass die Terrororganisation Hamas Israel überfallen hat. Seit diesem 7. Oktober herrscht Krieg im Nahen Osten. Und dieser Krieg hat auch Auswirkungen auf den Sport. "Sowohl im Basketball als auch im Fußball läuft der Spielbetrieb wieder. Es gibt im Fußball aber Begrenzungen, was die Anzahl der Fans angeht", sagte Journalist Felix Tamsut von der Deutschen Welle im Deutschlandfunk. "Am Mittwoch findet das Tel-Aviv-Derby statt, das größte Spiel der israelischen Liga. Dort sind nur 15.000 Fans im Stadion erlaubt, in der Regel ist es das Doppelte."
Europapokalspiele tragen die israelischen Mannschaften dagegen überhaupt nicht mehr in Israel statt. Das sei in anderen Kriegssituationen wie der zweiten Intifada noch anders gewesen, sagte Tamsut, der gebürtig als Israel stammt und auch von dort aktuell berichtet.
Angst vor Präzedenzfall nach Eishockey-Ausschluss
Bei den olympischen Sportarten gebe es jedes Mal Diskussionen, ob israelische Sportlerinnen und Sportler zu den Wettkämpfen reisen sollen. "Das ist ein kompliziertes Thema", sagte Tamsut.
Im Vordergrund steht dabei die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler. Mit diesem Argument hat der Eishockey-Weltverband Israel nun vorläufig vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Man könne nicht für die Sicherheit des Teams sorgen, hieß es. Nun hätten vor allem Funktionäre aus olympischen Sportarten die Sorge, "dass so ein Präzedenzfall eine Art Berechtigung für andere Organisatoren geben könnte, israelische Sportlerinnen und Sportler auszuschließen. Innerhalb des israelischen Sports ist das ein Thema", sagte Tamsut.
"Man hat das Gefühl, man sei alleine gelassen worden"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte vom Eishockey-Weltverband, die Entscheidung zurückzunehmen. Solche Solidaritätsbekundungen seien wichtig, sagte Tamsut: "Jede Unterstützung aus dem Ausland, egal in welchem Bereich und welcher Art und Weise, wird sehr begrüßt und sehr hoch geschätzt. Man hat sehr oft das Gefühl, man sei alleine gelassen worden von vielen Akteurinnen und Akteuren in der Weltpolitik. Und solch eine Unterstützung ist für dieses Land sehr wertvoll."
Bei der Asien-Meisterschaft im Fußball stand derweil am Sonntag ein besonderes Spiel an. Denn die Nationalmannschaft Palästinas, die hauptsächlich aus Spielern aus der Diaspora besteht, traf auf den Iran. Das Spiel fand in Katar statt, wo auch die Führung der Hamas lebt.
Dieses Spiel sei in Israel aber kein großes Thema gewesen, sagte Tamsut. "Aus israelischer Sicht gibt es gerade größere Probleme als die Nationalmannschaften und die Solidaritätsbekundungen der Fans und Spieler, die es dort vielleicht geben mag. Das spielt hier eine sehr kleine Rolle." Fußball-Fans aus Israel, die in den sozialen Medien aktiv sind, "verfolgen das auf jeden Fall und ich vermute mal, dass es ein paar Reaktionen geben wird."